Epe (Westfalen)

Ortsteil von Gronau
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Epe ist ein Dorf in Nordrhein-Westfalen im Kreis Borken an der niederländischen Grenze im nördlichen Münsterland und liegt an der Dinkel. Epe ist der älteste Stadtteil der Stadt Gronau. Die Einwohnerzahl beträgt ca. 15.000.

Geografie

Naturräumliche Lage

Epe liegt in einer Niederung der Dinkel in einer Höhe von 41 m über NN. Der höchste Punkt in der Bauerschaft Am Berge ist 57 m über NN. Zwei Bäche bilden ungefähr die Grenze der Gemarkung: Im Osten der Goorbach, im Westen der Flörbach. Westlich der Dinkelniederung an der Grenze zu den Niederlanden liegt das Amtsvenn, ein Moor- und Heidegebiet. Teile des Moores zwischen Epe und Alstätte sind heute Naturschutzgebiet.

Nachbarorte

Nachbarorte sind: Gronau, Ochtrup, Nienborg, Ahaus, Graes, Alstätte und Enschede

Bauernschaften

Neben dem eigentlichen Dorf gehören eine Reihe von Bauernschaften zu Epe. Das sind (im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend) Kloster, Riekenhof, Am Berge, Storkerhook, Füchte, Gerdingseite, Langeseite, Lasterfeld, Brinkerhook, Wieferthook, Kottigerhook und Sunderhook.

Am Berge ist die flächenmäßig größte Bauernschaft, Kottigerhook die größte nach Einwohnerzahl.

Die in der Nähe des Dorfes gelegenen Bauernschaften haben durch die Ausdehnung der Bebauung und die Ausweisung von Industriegebieten ihren bäuerlichen Charakter verloren. In den südlichen Bauernschaften (Langeseite, Lasterfeld, Brinkerhook) mit ihren Höfen und überwiegend landwirtschaflicher Nutzfläche ist das ursprüngliche Bild der Landschaft noch erhalten.

Geschichte

Überblick

  • 2000 - 1700 v.Chr.: Aus dieser Zeit stammen gefundene Waffen, Schmuckstücke und Tongefäße, nach denen das Eper Gebiet schon in der Jungsteinzeit besiedelt war. Die Funde befinden sich im Museum in Münster.
  • 800: Im Zuge der Christianisierung des Münsterlandes wird die erste Kirche (aus Holz) errichtet.
  • 1175: Eine zweite Kirche wird erbaut, hierbei dürfte es sich um einen Steinbau gehandelt haben. Der noch heute erhaltene Taufstein aus dieser Zeit deutet darauf hin. Beide Kirchen scheinen auf dem Boden des Hofes zu Epe gestanden haben und waren somit Eigenkirchen.
  • 1188: Erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Epe, damals noch Apa (Ort am Fluss/Wasser) im Güterverzeichnis des Grafen Dale zu Diepenheim (Heute im Rijksarchief Utrecht).
  • 1325: Der Hof zu Epe wird erstmals urkundlich erwähnt. Er war im Besitz der Herren von Keppel zu Nienborg, die lange Zeit das Patronatsrecht über die Pfarre besaßen.
  • 1380: Heinrich von Wüllen wird mit dem Hof zu Epe belehnt. So wurde daraus das Haus Wüllen. Es stand unmittelbar in Dinkelnähe (heute Schepers Mühle).
  • 1400: Erste Erwähnung von Bauernhöfen in der Langeseite und der Gerdingseite.
  • 1410: Herr von Plettenberg erweitert und verschönert Epe.
  • 1803: Epe fällt durch die Säkularisation an die Graftschaft Salm-Horstmar.
  • 1806: Epe kommt zum Großherzogtum Berg unter Napolenons Schwager Murat.
  • 1810: Epe fällt an das Kaiserreich Frankreich.
  • 1813: Epe wird preußisch.
  • 1875: Die Eisenbahnlinie von Gronau über Epe nach Dortmund wird eröffnet.
  • 1881: Gründung der ersten Textilfabrik (Weberei der Gebr. Laurenz aus Ochtrup) mit 500 mechanischen Webstühlen. Eine Spinnerei wird 1904/1905 in Betrieb genommen. Es folgt eine Färberei. 1967 wird das Werk geschlossen.
  • 1886: Einsturz der Kirche.
  • 1896: Durch Umpfarrung der Bauernschaften Buterland und Eilermark von St. Agatha Epe nach St. Antonius Gronau verliert Epe erhebliche Gebiete und eine große Anzahl von Einwohnern.
  • 1897: Gründung der Baumwollspinnerei Germania durch die Fabrikantenfamilie Jannink aus Enschede. Das Werk II wird 1910 in Betrieb genommen. Es sind bis zu 700 Arbeitskräfte beschäftigt. 1992 erfolgt die Schließung.
  • 1900: Durch das Aufblühen der Textilindustrie nimmt die Bevölkerung wieder zu. Es werden mehrere katholische Schulen gebaut.
  • 1907: Bau einer evangelischen Schule.
  • 1911: Bau der evangelischen Kirche.
  • 1926: Der Eper Park wird angelegt.
  • 1946 bis 1950: Für 2000 Flüchtlinge wird im Südosten eine Siedlung mit Kirche (St. Georg) gebaut, sie erhält den Namen Rübezahlsiedlung.
  • 1958: Epe erhält ein Frei- und Hallenbad.
  • 1975: Epe wird im Zuge der kommunalen Gebietsreform Teil der Stadt Gronau (Kommunale Neugliederung).

Bevölkerungsentwicklung

1820: 1.130

1895: 6.124

1899: 3.820

1905: 4.803

1925: 6.173

1932: 7.032

1939: 7.623

1946: 9.479

1950: 9.875

1972: 13.000

2005: 15.330

2006: 15.900

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen

Die Katholische Pfarrkirche St. Agatha ist eine neugotische Hallenkirche, die Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde, nachdem die Vorgängerkirche 1886 eingestürzt war. Der Turm hat eine Höhe von 65 Metern und ist das Wahrzeichen des Ortes.

Die Katholische Filialkirche St. Antonius Epe ist ein moderner Kirchenbau aus den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Der 35 Meter hohe Campanile steht 10 Meter abseits vom Kirchenbau.

Erholung

Der Eper Park am Ufer der Dinkel wurde 1926 angelegt.

Im Südosten liegt das Sport- und Freizeitzentrum "Eper Bülten" mit Freibad, Fußballplatz, Tennisanlage, Reitplatz, Angelteichen und Minigolfbahn.

Außerdem ist in Epe der Kanu-Sport-Verein hinterm Freibad beheimatet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Epe ist über die A 30, A 31, sowie die niederländische A 35, die B 54n und die B 474 zu erreichen. Der Bahnhof Epe liegt an der Bahnstrecke Dortmund - Coesfeld - Enschede.

Epe befindet sich in der Nähe des Dortmund-Ems-Kanals Rheine und des Kanalhafens Enschede. Die nächsten Flughäfen sind der internationale Flughafen (Münster/Osnabrück) sowie auf niederländischer Seite der Airport Twente (20km).

Der innerstädtische Nahverkehr wird durch ein StadtBus-System mit 5 Linien bedient.

Wirtschaft

Der Kavernenspeicher Epe liegt im Südwesten. In leeren Salzstöcken wird dort unterirdisch in mehr als 40 Kavernen Erdgas gespeichert. Das Arbeitsvolumen beträgt 452 Mio m³. Damit gehört die Anlage zu den größten in der Welt. Betreiber sind die Firmen Eon Ruhrgas, RWE,Trianel sowie die niederländischen Firmen Essent und NUON.

Epe hat eine Molkerei, die Naturkostläden in ganz Deutschland beliefert.


Persönlichkeiten

Engelbert Dinkelborg, OFM, geb. 7. November 1918 in der Bismarckstr. 16 (später Gasstr.) als Sohn des Leiters der Eper Gasanstalt, † 31. Dezember 1991, war von 1959 bis 1991 Bischof (Dom Edilberto) der Diözese Oeiras-Floriano im Nordosten von Brasilien


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