Äußere Neustadt

Stadtteil der Landeshauptstadt Dresden, Sachsen, Deutschland
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Königsbrücker Straße

Die Äußere Neustadt, auch bekannt als Antonstadt (nach dem sächsischen König Anton), ist ein Stadtteil von Dresden und umfasst denjenigen Teil der Neustadt, der außerhalb der Mauern des ehemaligen Altendresden (der jetzigen Inneren Neustadt) lag. Da das Gebiet auf dem die Antonstadt gegründet wurde, unbebaut an Dresden ging, gehört die Äußere Neustadt zu den historischen Dresdner Vorstädten.

Lage

Das Viertel wird im Süden von der Bautzner Straße und dem Albertplatz, im Westen von der Königsbrücker Straße begrenzt. Im Norden begrenzt der Bischofsweg bzw. der Alaunpark das Viertel und im Osten der Bach Prießnitz. Jedoch ist das nur die offizielle Abgrenzung für viele Anwohner erstreckt sich der Stadtteil bis zum Hechtviertel, welches aber eigentlich zur Leipziger Vorstadt gehört. Weitere historische Namen für die Äußere Neustadt sind Scheunenhöfe und Auf dem Sande.

Geschichte

Im Jahre 1701 wurde das Gebiet zur Bebauung freigegeben, bis dahin gab es nur wenige Straßen durch das ehemalige Waldgebiet. 1745 wurde das Gelände dann in Parzellen aufgeteilt und die meisten noch heute existierenden Straßen angelegt. In dieser Zeit (1751) wurde auch der heute in Sachsen älteste Jüdische Friedhof angelegt. Nach und nach entstanden die ersten Betriebe. Unter anderem eine Gießerei, eine Zichorienfabrik und eine Alaunfluss-Siederei. Eine der bedeutendsten Firmen errichteten 1823 die Geschäftsleute Gottfried H. Christoph Jordan und Friedrich Timäus die Chocoladen- und Cichorienfabrik zwischen der heutigen Timaeus- und Jordanstraße. Hier wurde im Jahre 1839 die erste Milchschokolade der Welt hergestellt. Zum Ende des 19. Jahrhunderts erlebte das Viertel einen regelrechten Boom, viele der heute charakteristischen Häuser sind in dieser Zeit entstanden. Es gehört in der Gegenwart (auch da es bei den Luftangriffen auf Dresden kaum getroffen wurde) zu den größten Stadtgebieten mit geschlossener Gründerzeitbebauung in Deutschland.

Sehenswürdigkeiten

 
Architektonisch interessant gestaltetes Haus in der Kunsthofpassage
  • Erich Kästner Museum
  • Artesischer Brunnen am Albertplatz
  • Brunnen „Stille Wasser“ und „Stürmische Wogen“ am Albertplatz
  • Milchladen der Gebrüder Pfund (Pfund's Molkerei)
  • Rosengarten am Elbufer
  • Alter Jüdischer Friedhof Pulsnitzer Straße (Besichtigung mit Anmeldung bei Hatikva)
  • Kunsthof Görlitzer Straße
  • Kinderbauernhof Panama Görlitzer Straße
  • Fremder Garten (Zen-Garten) Bischofsweg
  • Martin-Luther-Kirche am Martin-Luther-Platz
  • Nordbad im Jugendstil
  • Kulturmeile Kamenzer Straße mit zahlreichen Galerien, Werkstätten usw., führt direkt in die Dresdner Heide

Die Äußere Neustadt ist das Szene-Viertel Dresdens, hier gibt es seit 1990 jährlich das Stadtteilfest Bunte Republik Neustadt.

Trotz, oder gerade wegen, der heute unter Denkmalschutz stehenden geschlossenen Gründerzeitbebauung, haben sich in der äußeren Neustadt über 250 Kneipen, Restaurants, Hostels und einige wenige Hotels in hoher Dichte angesiedelt; das Nachtleben (ohne Sperrstunde) zählt zu den lebendigsten in ganz Deutschland.

Verkehr

Die wichtigsten Straßen im Viertel sind die Alaun- und die Louisenstraße, auf denen sich die meisten gastronomischen Einrichtungen und die meisten Läden befinden. Der Stadtteil ist eine Tempo-30-Zone. Direkt durch das Viertel fährt nur eine Straßenbahn der Dresdner Verkehrsbetriebe, auf den das Viertel begrenzenden Straßen verkehren weitere fünf Linien. Die wichtigste Haltestelle ist der Albertplatz. Stadtbuslinien bedienen den Stadtteil nicht.

Probleme

In jüngster Vergangenheit machte die Dresdner Neustadt durch gewalttätige Ausschreitungen bundesweit Schlagzeilen. An mehreren Abenden brannte es. Polizisten und Feuerwehrleute wurden tätlich angegriffen. Stadt und Land reagieren darauf, in dem zum einen eine Polizeiverordnung eingeführt wurde, die den Alkoholverkauf über die Straße ab 22 Uhr an Wochenenden einschränken soll. Zum anderen prüft das Innenministerium in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Polizei die Installation von stationären Video-Kameras. Gegen beide Vorschläge gibt es Proteste aus der Bevölkerung und es wurden verschiedene Initiativen gegründet.


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