Scrubs – Die Anfänger

US-amerikanische Fernsehserie (2001–2010)
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Scrubs – Die Anfänger ist eine US-amerikanische Krankenhaus-Sitcom, die 2001 von Bill Lawrence entwickelt wurde. Die Serie dreht sich um die Ängste und Probleme junger Ärzte bei ihren ersten professionellen Gehversuchen im Krankenhausalltag. Genreuntypisch verbindet sie dabei dramatische und komische Elemente, unterhält den Zuschauer mithin auf zweierlei Art.

Handlung

Mittelpunkt und Ich-Erzähler der Serie ist der junge Mediziner John Dorian, genannt J. D. Frisch von der Universität gekommen, taucht er in die Welt des tagtäglichen Krankenhausbetriebs im Sacred Heart Hospital ein, lernt mit den Höhen und Tiefen des Arztberufes umzugehen und lässt den Zuschauer dabei an seinen Gedanken, Ängsten und Tagträumen teilhaben. Mit der Zeit entwickelt er sich weiter und gewinnt die eine oder andere philosophische Erkenntnis.

Ähnlich ergeht es seinen zwei gleichaltrigen Kollegen: Der hübschen wie zielstrebigen (aber oft auch sehr unsicheren und tollpatschigen) Elliot Reid sowie seinem College-Freund und – bis Ende Staffel 4 auch Mitbewohner – Christopher Turk, genannt Turk. Neben der Berufswahl verbindet die drei auch eine enge Freundschaft.

Anders verhält es sich mit ihren Vorgesetzten, dem strengen Chefarzt Dr. Kelso und dem sarkastisch-narzisstischen Oberarzt Dr. Cox. Kelso liegt offenkundig nur das finanzielle Wohl der Klinik am Herzen. Cox hingegen besticht durch beispielhafte Berufsethik, dennoch scheint er ein emotionales Wrack zu sein und gibt sich kühl und distanziert, was sich vor allem in seinem zynischen Humor ausdrückt. Des Weiteren stellt er die nahezu archetypische Form des an seiner Umwelt rücksichtslos Frust auslassenden Zynikers dar, der nicht selten die Assistenzärzte unsanft in die Realität zurückbefördert. Trotzdem zeigt sich desöfteren, dass die beiden zwar vordergründig „böse“, aber im Grunde nur frustriert sind.

Ein weiters Hindernis für J. D. stellen die Schikanen des Hausmeisters – dessen Name nie genannt wird – dar, wohingegen Turk schnell eine Beziehung mit der Krankenschwester Carla eingeht, die er im Verlauf der Serie heiratet.

Fans von Scrubs betonen, dass die Geschichten ihren Reiz aus der kreativen Mélange von Humor, Emotionen und tiefgründigen Wahrheiten, sowie den Ecken und Kanten der Protagonisten beziehen. Die Charaktere stehen mit beiden Füßen auf dem Boden der oft unnachgiebigen Realität – die Komik ergibt sich aus der Situation oder findet in J. D.s Gedankenwelt ihren Platz.

Bedeutung des Titels

Der Titel setzt, wahrscheinlich gezielt, auf seine Mehrdeutigkeit:

Im Englischen bezeichnet scrubs die Arbeitskleidung von Chirurgen. Der Name leitet sich ab von dem vor einer Operation nötigen Procedere zur Reinigung und Desinfektion, welches mit einem gründlichen Schrubben der Hände verbunden ist. Der gesamte Vorgang wird daher mit to scrub in oder to scrub up (for surgery) beschrieben.

In vielen Krankenhäusern werden scrubs auch von anderen Teilen des Personals getragen. Die Kombination aus einem dünnen, kurzärmeligen Oberteil (Kasak) und gleichfarbigen Hosen sind in der Serie rot, rosa oder violett für Krankenschwestern, grün für Chirurgen und blau für Internisten. Dabei handelt es sich um die in Krankenhäusern typische so genannte Bereichskleidung.

In der Tat verrät Dr. Kelso J.D. in der ersten Episode: „Do you not realize that you're nothing but a large pair of scrubs to me?“ (engl. sinngemäß: „Begreifen Sie nicht, dass Sie für mich nichts als ein Haufen Arbeitskleidung sind?“)

Gleichzeitig bedeutet scrub in der Umgangssprache des amerikanischen Englisch soviel wie „Anfänger“, aber auch „Versager“, vor allem in sexuellem Kontext.[1] Zudem kann das Verb to scrub mit „wegschmeißen“, „abblasen“ oder „sausen lassen“ übersetzt werden.[2]

Besetzung

Hauptcharaktere

  • Dr. John Michael „J. D.“ Dorian (Zach Braff, Sprecher: Kim Hasper), Hauptfigur und Erzähler in einer Person, ist ein junger, talentierter, aber auch leicht tollpatschiger Internist, dessen Gedanken und Tagträume dem Zuschauer nie verborgen bleiben.
  • Dr. Elliot Reid (Sarah Chalke, Sprecherin: Ranja Bonalana), J. D.s ehrgeizige Kollegin, praktiziert ebenfalls Innere Medizin, tritt bevorzugt in jedes Fettnäpfchen, das sich ihr bietet, und hat fast im Jahrestakt Gefühlswallungen für J. D. Ab der 6. Staffel hat sie eine Privatpraxis innerhalb des Krankenhauses.
  • Dr. Christopher Duncan Turk (Donald Faison, Sprecher: Sebastian Schulz), auch von seinen Freunden meist nur mit dem Nachnamen angesprochen, ist ein begabter, selbstbewusster Chirurg und J. D.s bester Freund seit College-Tagen. Er ist mit der Krankenschwester Carla Espinosa liiert und seit der letzten Folge der 3. Staffel mit ihr verheiratet.
  • Krankenschwester Carla Espinosa (Judy Reyes, Sprecherin: Tanja Geke), emotionaler Rückhalt der männlichen Hauptdarsteller, stets beratend und beeinflussend, Turks feste Freundin seit den ersten Folgen (später seine Frau), teilt lieber aus, als dass sie einsteckt.
  • Dr. Robert „Bob“ Kelso (Ken Jenkins, Sprecher: Friedrich Georg Beckhaus), der gefürchtete Chefarzt von Sacred Heart, denkt stets zuerst ans Krankenhaus und an sich, bevor er dann im Entferntesten an den Patienten denkt. Ausserdem spricht er oft abfällig über seinen homosexuellen Sohn Harrison und dessen extravagantes Leben sowie über seine stark übergewichtige Ehefrau Enid, die jedoch beide nie in der Serie in Erscheinung treten. Darüber hinaus hat Dr. Kelso eine Vorliebe für asiatische Callgirls
  • Dr. Percival „Perry“ Cox (John C. McGinley, Sprecher: Bernd Vollbrecht), erfahrener und verdienter Stationsarzt (ab Staffel 3, Folge 5 Oberarzt), der gerne ausgefeilte Monologe hält, ist J. D.s direkter Vorgesetzter und Mentor mit einer harten Schale und einem weichen Kern. Bei guter Laune nennt er J. D. „Flachzange“ (Newbie im Original), im Regelfall tituliert er ihn jedoch mit diversen Mädchennamen. Darüber hinaus ist er ein großer Fan der NHL-Mannschaft Detroit Red Wings, deren Spieltrikot er in seiner Freizeit gerne trägt
  • Der namenlose Hausmeister (Neil Flynn, Sprecher: Thomas-Nero Wolff) macht J. D. tagtäglich das Leben schwer, seit dieser mit seiner Vermutung Recht behielt, dass eine automatische Schiebetür am Eingang des Krankenhauses aufgrund einer verklemmten Münze defekt sein könnte, was, wie der Hausmeister ihm vorhält, nur der Verursacher gewusst haben kann. Wie sich in Staffel 1, Folge 24 jedoch herausstellt, führt er den Penny-Trick desöfteren bei unsicheren Neulingen aus, um diese einzuschüchtern. In der dritten Staffel findet J.D. heraus, dass der Hausmeister in „Auf der Flucht“ mitgespielt hat. Tatsächlich hat Neil Flynn, der den Hausmeister spielt, in diesem Spielfilm einen Polizisten dargestellt.

Nebencharaktere

  • Jordan Sullivan (Christa Miller, Sprecherin: Andrea Loewig), Aufsichtsrätin des Krankenhauses, ist eine der wenigen, die ihrem Ex-Ehemann Dr. Cox die Stirn bieten kann.
  • Theodore „Ted“ Buckland (Sam Lloyd, Sprecher: Hans Hohlbein), ein suizidgefährdeter und frustrierter Rechtsanwalt ohne Selbstbewusstsein, der sich sehr häufig – vor allem von Dr. Kelso – herumschubsen lässt. Er ist begnadeter Musiker und spielt und singt in einer Band („The Blanks“), die hauptsächlich a cappella im Krankenhausaufzug auftritt und dort Werbejingles und die Titelmelodien von Trickfilmserien zum Besten gibt. Auf Turks und Carlas Hochzeit zeigt sich aber, dass sie auch hervorragend mit Instrumenten spielen können.
  • Dr. Todd „The Todd“ Quinlan (Robert Maschio, Sprecher: Björn Schalla), Turks prolliger und stets ärmelloser Chirurgiekollege, ist nie um ein High-Five oder einen anzüglichen Spruch verlegen. Oft werden Anspielungen auf eine mögliche Homosexualität Todds eingebaut, der neben seinen obszönen Scherzen gegenüber Frauen auch zweideutige Aussagen trifft ("Todd [Todd spricht von sich selbst oft in der dritten Person]weiss eben, was geil ist - ungeachtet des Geschlechts). Ausserdem trägt er gerne sehr knappe und knallbunte Männerslips (Banana Hammock).
  • Dr. Doug Murphy (Johnny Kastl) (engl. Spitzname: Nervous Guy, deutsch: Nervenbündel - meist von Dr. Cox verwendet) sitzt im gleichen Boot wie Elliot und J. D. Aufgrund der hohen Anzahl von Todesfällen unter seinen Patienten ist er äußerst verunsichert. Selbstvertrauen bekommt er erst, als er durch Zufall seine Stärke als Pathologe beweisen kann.
  • Schwester Laverne Roberts (Aloma Wright, Sprecherin: Regina Lemnitz) freut sich auf ihre Seifenopern, sobald der Klatsch und Tratsch des Krankenhauses nicht genügend Abwechslung bietet. Sie erfüllt das stereotype, in amerikanischen Filmen und Serien oft vorkommende Bild der afro-amerikanischen, übergewichtigen und bärbeissigen, aber zugleich auch mütterlichen und gutherzigen Empfangsschwester. Sie stirbt in Episode 15 der 6. Staffel in Folge eines Autounfalles.

Gastauftritte

Wie in amerikanischen Serien üblich, haben eine Reihe von Stars Gastauftritte, so treten in mehreren Folgen auf:

  • Colin Hay, Sänger und Gründungsmitglied der australischen Band Men at Work, hat einen Gastauftritt mit Gitarre in der Episode 2.01.
  • Nicole Sullivan, bekannt als Hollie aus King of Queens und MadTV, versetzt in den Folgen 1.10, 1.22, 3.08 und 5.20 als Jill Tracy die versammelte Ärzteschaft in Aufregung. In Folge 6.15 erscheint sie Dr. Cox als Geist.
  • Elizabeth Bogush ist J. D.s „Liebe ohne ersten Blick“ in den Folgen 1.12 bis 1.14.
  • Kelli Williams ist in der Rolle der Medizinstudentin Kristen in den Folgen 1.17 und 1.18 genau Dr. Cox’ Typ.
  • Sean Hayes, bekannt aus Will & Grace, spielt in Folge 1.07 einen jungen Arzt, hängt den Beruf aber am Ende der Folge an den Nagel.
  • John Ritter, bekannt aus Herzbube mit 2 Damen oder der Fernsehserie Meine wilden Töchter, spielt in einer seiner letzten Rollen vor seinem Tod im Jahre 2003 J. D.s Vater in den Folgen 1.19 und 2.09. Die Folge 4.06 wurde ihm gewidmet. Die Handlung dieser Episode verläuft thematisch um den Tod von J. D.s Vater. Im Nachspann ist zudem zu lesen: „For Our Friend John Ritter“.
  • Hattie Winston, bekannt aus Becker, spielt in den Folgen 1.19 und 3.22 Turks Mutter.
  • Scott Foley, schauspielernder Ex-Ehemann von Jennifer Garner, ist in den Folgen 1.20, 1.21 und der gesamten dritten Staffel als Delfintrainer Sean Kelly zu sehen, dem Elliot kaum widerstehen kann.
  • Brendan Fraser, bekannt aus Die Mumie, ist Jordans Bruder und trotz der Scheidung Dr. Cox’ bester Freund, der in den Folgen 1.22, 1.23 und 3.14 ärztlichen wie familiären Beistand dringend benötigt. Sein Tod in der dritten Staffel trifft seine Schwester Jordan und Dr. Cox sehr.
  • Tom Cavanagh, bekannt aus Ed, spielt J. D.s älteren Bruder Dan Dorian, der in den Folgen 2.06, 3.07, 4.06 und 4.07 für Wirbel sorgt.
  • Heather Locklear, bekannt aus Chaos City und Melrose Place, verdreht in den Folgen 2.07 und 2.08 als Pharmavertreterin Julie Keaton der männlichen Belegschaft – selbst Dr. Cox – den Kopf.
  • Sarah Lancaster ist „das Kioskmädchen“ Lisa, das sich in Folge 2.10 und 2.12 große Hoffnungen macht, den Fluch des Krankenhauses von J. D. abwenden zu können.
  • Richard Kind, bekannt aus Chaos City, gibt den Hypochonder Harvey Corman in den Folgen 2.12, 3.20, 4.09 und 4.10.
  • Rick Schroder, bekannt vor allem als Kinderstar aus dem Weihnachtsfilm Der kleine Lord an der Seite von Alec Guinness, ist Krankenpfleger Paul Flowers in den Folgen 2.15 bis 2.19, der in seiner Beziehung mit Elliot definitiv „die Schürze um“ hat.
  • Amy Smart, bekannt aus Road Trip, Butterfly Effect und Crank, spielt die „scharfe Komabraut“ Jamie Moyer in den Folgen 2.18, 2.20 und 2.21, die J. D. schlaflose Nächte bereitet.
  • Freddy Rodriguez, bekannt aus Six Feet Under, spielt in den Folgen 3.06, 3.21 und 3.22 Carlas Bruder Marco, der anfänglich auf Kriegsfuß mit der englischen Sprache und seinem künftigen Schwager Turk steht.
  • Tara Reid, bekannt aus American Pie, spielt Jordans jüngere Schwester Danni Sullivan, die J. D. anfangs hilft, über seine Ex-Freundin hinwegzukommen. Dies geschieht in den Folgen 3.07 bis 3.11, 3.14, 3.19 bis 3.22 und 4.16.
  • Michael J. Fox, bekannt aus Zurück in die Zukunft, verkörpert in den Folgen 3.12 und 3.13 den gastierenden Arzt „Superdoc“ Kevin Casey, der seinen Zwangsneurosen mehr als nur das Beste abgewinnt und so gut wie allen Mitarbeitern im Krankenhaus aus deren spezifischen Lebenskrisen hilft.
  • Bellamy Young weist als Chirurgin Dr. Miller gegen Ende der dritten Staffel Turk wiederholt in seine Schranken.
  • Heather Graham, bekannt aus Austin Powers 2, spielt während der ersten acht Folgen der vierten Staffel und in 4.19 die Psychologin Dr. Molly Clock, die die Gefühlswelt ihrer Mitmenschen näher ausleuchtet.
  • Julianna Margulies, bekannt aus Emergency Room, geht als Kunstfehler-Anwältin Neena Broderick in den Folgen 4.09 und 4.10 hart mit J. D. ins Gericht.
  • Josh Randall, bekannt aus Ed, ist der altruistische wie introvertierte Jake und die Liebe auf den ersten Blick für Elliot in den Folgen 4.23 bis 4.25 und 5.03.
  • Mandy Moore hat einen Gastauftritt in den Folgen 5.09 und 5.10 als J. D.s Freundin Julie Quinn.
  • Jay Mohr ist in der Episode „Mein Coach“ (17. Episode der 2. Staffel) als Cox' Feind und früherer Schützling Dr. Pete Fisher zu sehen.
  • Colin Farrell ist in der 14. Episode der 4. Staffel als irischer Kneipenschläger Billy Callahan und Frauenheld von Carla und Elliott zu sehen.
  • Dick Van Dyke ist in der Episode „Mein modernes Wissen“ (14. Episode der 2. Staffel) als Dr. Townsend zu sehen.
  • Clay Aiken, Gewinner der ersten "Idol"-Staffel (dem US-Pendant zu "Deutschland sucht den Superstar"), spielt den Küchenjungen Kenny in der 17. Episode der 4. Staffel. Aiken singt in der Folge, die zur Hälfte in Sitcom-Form spielt, einen Song, mit dem er einen Wettbewerb gewinnt.

Kleinere Gastauftritte hatten unter anderem Kareem Abdul-Jabbar, Matthew Perry, R. Lee Ermey, David Copperfield und Jay Leno.

Bemerkung: Bis zum Ende der vierten Staffel hatten sieben Schauspieler aus der Serie Chaos City, Bill Lawrence’ früherer Kreation, einen Gastauftritt in Scrubs – dies waren Michael J. Fox, Barry Bostwick, Alan Ruck, Michael Boatman, Richard Kind, Alexander Chaplin und Heather Locklear.

Besonderheiten

Eine Besonderheit der Serie ist, dass nahezu alle Episodentitel, sowohl im Englischen, als auch im Deutschen mit „My“ bzw. „Mein(e)“ beginnen. Einzige Ausnahmen bilden die Episoden

  • 2.15: His Story
  • 3.18: His Story II
  • 4.05: Her Story
  • 5.10: Her Story II
  • 5.19: His Story III
  • 6.07: His Story IV
  • 6.17: Their Story

Was noch einmal den Charakter der Serie unterstreicht: Jede Episode wird aus J. D.s Sicht geschildert, was aufgrund dessen nicht immer ganz objektiv geschieht. In den oben aufgeführten Folgen bekommen andere Charaktere das Wort und lassen die Zuschauer an ihren Gedanken und Träumen teilhaben.

Auszeichnungen

„Scrubs“ erhielt bereits diverse Auszeichnungen und Nominierungen. Für den wichtigsten US-amerikanischen Fernsehpreis Emmy wurde 2002 die Besetzung für eine Comedy-Serie ebenso nominiert wie die Regie in der Folge „My old Lady“. 2003 und 2004 kam die Besetzung erneut in die Endauswahl, ebenso der Schnitt und das Drehbuch für die Folge „My Screw Up“. Ein Jahr danach gewann die Reihe einen Preis für den Schnitt in der Folge „My Life in Four Cameras“. Nominierungen erhielt die Serie für die „Beste Comedyserie“, „Beste Hauptrolle in einer Comedyserie“ (Zach Braff) sowie „Beste Besetzung einer Comedyserie“. 2006 kam die Serie in die Endauswahl für die „Beste Comedy-Serie“.

Für den anderen bedeutenden Preis, den Golden Globe, wurde Zach Braff jeweils 2005 und 2006 als „Bester Hauptdarsteller in einer Fernsehserie – Comedy/Musical“ nominiert.

Hintergründe

Kreiert, konzipiert und produziert von Bill Lawrence, basiert Scrubs auf dessen Ideen und den Schilderungen seiner College-Bekanntschaften. Zu jenen zählte unter anderem Jon Dorian, mittlerweile praktizierender Arzt und nebenberuflich medizinischer Berater der Serie, der als grobe Vorlage für die Hauptfigur John Dorian diente. Er und andere Fachleute brachten den Erfahrungsschatz ein, aus dem die Drehbuchautoren ausgiebig schöpften. Insbesondere die erste Folge schildert mehrere unfreiwillig komische, aber tatsächlich wahre Begebenheiten.

Es gibt noch mehr reale Vorbilder. Der Typus des Hausmeisters, jemand, der Neulinge aus unerfindlichen Gründen drangsaliert, ist nach Bill Lawrence’ Bekunden, fundiert durch leidvolle Erlebnisse, in jedem größeren Kollegenkreis vertreten. Der zynische Dr. Cox ist eine Referenz an Lawrence’ ehemaligen Highschool-Lehrer gleichen Namens. Zu guter Letzt wird dessen Ex-Ehefrau Jordan in der Serie von Bill Lawrence’ Gattin im wirklichen Leben, Christa Miller, gespielt.

Verschiedene Eigenschaften und Vorlieben der Schauspieler finden sich in der Serie wieder, Samy Lloyd (Ted) ist Mitglied der A-capella-Gruppe „The Blanks“, die sporadisch in Erscheinung tritt. Da Sarah Chalke (Elliot) fließend deutsch spricht, erhielt auch ihre Figur in der Serie dieses Attribut.

J. D.s Familienname Dorian wiederum ist wie der von Dr. Kelso Oscar Wildes Roman Das Bildnis des Dorian Gray entnommen, in dem Lord Kelso der verhasste Großvater des Protagonisten ist.

Künstlerische Umsetzung

Die Serie hebt sich in mehreren Punkten von der typischen Sitcom ab. So wird auf die übliche Multikamera-Technik verzichtet, bei der Szenen gleichzeitig aus unterschiedlichen Blickwinkeln gefilmt werden. Stattdessen wird nur eine Kamera verwendet, so wie es auch bei Kinoproduktionen der Fall ist. Dies verlängert zwar die Drehzeit, erhöht somit die Produktionskosten, erlaubt jedoch größere Kreativität bei der Wahl der Einstellungen und beim Schnitt. Die diversen Tagträume des Protagonisten wären ansonsten nur unbefriedigend zu realisieren.

Auch beim Ton geht man eigene Wege. Voice-over-Kommentare rahmen die Handlung und treiben sie voran. Geräuscheffekte gelangen zur Anwendung, um Bewegungen zu untermalen. Auf Publikum oder eingespieltes Gelächter, wie bei anderen Sitcoms üblich, wird verzichtet. Und nicht zuletzt bei der Musikbegleitung wird Einfallsreichtum bewiesen: Der Soundtrack ist bemerkenswert wirkungsvoll, unterstreicht feinfühlig die Stimmungen.

Sowohl in der Thematik als auch in der Umsetzung erinnert Scrubs an einen Klassiker des Genres: M*A*S*H. Parallelen lassen sich aber ebenfalls zu Ally McBeal, Parker Lewis, Wunderbare Jahre, Malcolm Mittendrin, Friends , Sex and the City und zur BBC-Comedy-Serie The Office ziehen.

Mittlerweile ist Scrubs selbst zum Vorbild geworden, wie die Figuren und Themen in Krankenhaus-Serien wie Dr. House oder Grey's Anatomy zeigen.

Drehort

Als Kulisse seit der zweiten Folge dient das frühere Krankenhaus North Hollywood Medical Center im Norden von Los Angeles. Es beherbergt neben den medizinischen Räumlichkeiten auch die anderen Filmsets, wie die Wohnungen der Charaktere (so wurde zum Beispiel für Dr. Cox’ Wohnung ein alter OP verwendet, da seine Wohnung sehr steril und klar wirken sollte), sowie sämtliche Einrichtungen, die für den Produktionsablauf vonnöten sind. Nur für Außenaufnahmen wird auf ein funktionstüchtiges Krankenhaus im Zentrum der Stadt zurückgegriffen.

Ausstrahlung

In den USA hatte Scrubs am 2. Oktober 2001 auf NBC Premiere – mit leichter Verspätung auf Grund diverser Programmänderungen in den Wochen nach dem 11. September.

Die Ausstrahlung der 5. Staffel der Serie begann Januar 2006 mit zwei Folgen pro Woche. Dieser Zeitpunkt ist atypisch für die US-amerikanische Fernsehlandschaft, in welcher neue Staffeln einer Serie normalerweise ab dem Herbst ausgestrahlt werden. Für die Olympiaberichterstattung von NBC wurde die Ausstrahlung der 5. Staffel unterbrochen und danach mit einer Folge pro Woche fortgesetzt. Am 30. November 2006 begann NBC mit der Ausstrahlung der 6. Staffel.

Die Zuschauerzahlen sind solide, aber nicht herausragend. So wurde Scrubs zwar mit Beginn der zweiten Staffel im September 2002 auf den in den USA umkämpften Sendeplatz am Donnerstagabend verlegt, musste diesen aber Anfang 2004 wieder räumen. Andererseits orderte NBC drei zusätzliche Folgen – 25 statt der üblichen 22 – zum Ende von Staffel 4 im Frühjahr 2005.

In Deutschland erwarb ProSieben die Senderechte und zeigte die ersten Folgen ab dem 2. September 2003 im Abendprogramm – ungewöhnlich für eine amerikanische Sitcom. Die Einschaltquoten reichten jedoch nicht aus: Nach 30 Folgen wurde die Ausstrahlung ausgesetzt, wenige Monate später kurzzeitig wieder aufgenommen, dann erneut gestoppt. Zum 4. Juli 2005 wurde die Serie ins tägliche Vorabendprogramm verlegt, wurde am 30. September 2005 aber noch vor dem Ende der kompletten Ausstrahlung der dritten Staffel (es fehlten lediglich die letzten 4 Folgen) wieder aus dem Programm genommen. ProSieben besitzt auch die Senderechte an der vierten und fünften Staffel und strahlte ab dem 22. Oktober 2006 die restlichen 4 Folgen der 3. und darauf auch die 4. und 5. Staffel in Doppelfolgen aus.

In Österreich zeigte der ORF die ersten zwei Staffeln mit wenigen Unterbrechungen von September 2003 bis Mitte 2004 und sendete 2006 die 3. Staffel. Seit Anfang 2007 wird jeden Samstag eine Folge der vierten Staffel und seit 23. Mai 2007 wird von Montag bis Freitag um 18.55 Uhr eine Folge der ersten Staffel ausgestrahlt. In der Schweiz läuft Scrubs seit 2004 auf SF zwei und wurde am 25. Dezember 2006 nach Beenden der dritten Staffel ausgesetzt.

Synchronisation

In der deutschen Fassung war man bemüht, die zahlreichen sprachlichen Witze wenn möglich anzupassen und zu übertragen. Die Synchronisation der deutschen Fassung wurde von der Arena Film GmbH in Berlin durchgeführt. Während die gelegentlichen Gesangseinlagen meist nicht synchronisiert werden, wird sonst fast jede Einzelheit so ins Deutsche zu übertragen versucht, dass sie dort Sinn ergibt. Über die Qualität dessen gibt es eine starke Diskussion. Kritiker führen unter anderem diese Stellen als Beispiele an.


  • In Episode 2.12 gibt sich der Hausmeister als Arzt aus und hält einen Vortrag in einer Grundschule. An die Tafel der Klasse schreibt er seinen vermeintlichen Namen: „Jan Itor“, was (zusammengeschrieben) das englische Wort für Hausmeister ist. Im Original sagt er dann: „I´m Jan Itor!“ und wiederholt das mehrere Male. Im Deutschen sagt er allerdings ungefähr: „Ich bin für Operationen an schmutzigen Stellen zuständig. Dafür bin ich stadtbekannt.“
  • In Episode 2.19 holt Elliot eine CD der Band U2 hervor und sagt - in Anwesenheit ihres Freundes Paul - im Original "I love U2". Paul glaubt, Elliot meinte ihn damit, was während der kompletten Episode Thema bleibt und zu weiteren Verstrickungen führt. In der deutschen Synchronisation sagt Elliot "Bono, ich liebe dich", was das Original nur sehr holprig wiedergibt.
  • In Episode 2.20, „Meine Interpretation“, wurde aus dem Deutschen Hermann Müller (gespielt von Ingo Neuhaus) ein Däne namens Erik Olsen. Dies erhält zwar den Plot um die Verständnisprobleme aufrecht, macht allerdings J. D.s Tagtraum reichlich sinnlos, in dem er sich vorstellt, die Sprachbarriere mit einem Tanz zu Nenas 99 Luftballons zu überbrücken. Dies kommentieren die Übersetzer, indem sie J. D. sagen lassen: „'Dänen lügen nicht', wär besser…“. In mehreren anderen Episoden kommen im Original Deutsche vor, die aber stets durch Dänen ersetzt werden.
  • Außerdem wird mehrmals auf Elliots Deutschkenntnisse hingewiesen. Beispielsweise in Folge 4.21, in der erwähnt wird, das Elliot einmal einen Deutschkurs gegeben hat. Dieser wurde zwar von Doktor Kelso besucht, dieser brach ihn jedoch schnell ab. Als Grund nennt er im Original, dass er sich von seiner deutschen Freundin getrennt habe - diese habe ihm zu sehr nach Sauerkraut gerochen.In der Synchronisation wird daraus ein Dänischkurs und die Trennungsgrund wird in "einen starken Fischgeruch" geändert.
  • In Episode 3.14 lädt Jordan J. D. zur Geburtstagsparty ihres Sohnes ein, da er angeblich ein Krümelmonsterkostüm in Erwachsenengröße besitzt. In der amerikanischen Originalversion ist es ein Spongebobkostüm. Wahrscheinlich wurde die Änderung eingeführt, da Spongebob zum Erstausstrahlungszeitpunkt in Deutschland noch relativ unbekannt war.
  • In einem anderen Tagtraum in Folge 3.02 heiratet J. D. die Schauspielerin Maureen McCormick bzw. ihre Rolle Marcia Brady aus der US-Serie The Brady Bunch. In der deutschen Übersetzung, die sich darauf einstellt, dass kaum jemand in Deutschland die Serie, geschweige denn die Darsteller kennt, wird aus Marcia Brady Pamela Anderson, was den ursprünglichen Witz verzerrt, aber zumindest erhält.
  • In Episode 3.08 benutzt der Hausmeister verschiedene Identitäten: Nigel der Brite, Ephraim der Stotterer und Klaus der Deutsche - aus dem in der deutschen Übersetzung Ole der Schwede wurde, der natürlich auch mit schwedischem Akzent Deutsch und nicht, wie im Orignal, mit deutschem Akzent Englisch spricht.
  • In Episode 17 der 4. Staffel spielt Elliot im Original in übertriebenem Hochdeutsch "Romeo und Julia". In der deutschen Version spricht sie stattdessen mit Schweizer Dialekt. Weiterhin gibt sie als Grund für ihre Deutschkenntnisse an, an der High School mehrere Fremdsprachen belegt zu haben. In der deutschen Übersetzung wird als Grund für den Dialekt angegeben, ihr Lehrer käme "aus dem Kanton Appenzell".
  • In Episode 2 der 5. Staffel erhält Elliot den Spitznamen „bankfarter“, zu Deutsch Bankfurzer. In der englischen Originalversion spricht Carla davon, dass Elliot sich nicht darüber aufregen soll, da der Name irgendwie Deutsch klingt. Daraufhin antwortet Elliot auf deutsch: „Oh verdammt nochmal, nimm meine Leute nicht auf den Arm, Carla!“ In der deutschen Version spricht Carla weder davon, dass der Name deutsch klingt, noch spricht Elliot davon, dass Carla ihre Leute nicht auf den Arm nehmen soll. Stattdessen sagt Carla: „Aber es ist doch noch gar nicht erwiesen, dass du den jetzt weg hast!“ Darauf antwortet Elliot: „Wenn ich noch einmal so genannt werde, mach ich dich kalt.“
  • In Episode 4 der 5. Staffel arbeitet Elliot in einer städtischen Klinik und behandelt dort eine obdachlose Frau. Im Laufe des Gesprächs kommt zur Sprache dass die Obdachlose auf der Straße lebt, darum sagt Elliot im Original "Home, Street Home." (in Anlehnung an das Sprichwort "Home, sweet Home."). Im deutschen lebt die Obdachlose unter einer Brücke und Elliot sagt "Viele Brücken können entzücken". Der Witz ging dadurch leider verloren.
  • In Episode 7 der 5. Staffel sagt Elliot zu J. D. im Original, dass sie bei der Vortragsreihe auffliegen wird wie Barry Bonds. Es handelt sich dabei um einen bekannten US-Baseballspieler, der des jahrelangen Dopings verdächtig ist. Da dieser Skandal aber im deutschsprachigen Raum nur wenig Aufsehen erregte, wurde daraus in der Übersetzung das Discopop-Duo Milli Vanilli, dessen beide vermeintliche Sänger nie selbst gesungen haben. Der Dialog wurde in der deutschsprachigen Version angepasst, behält aber nicht seinen Witz, da J. D. im Original nicht weiß, welchen Sport Barry Bonds betreibt und sagt: „Still, I love it when Bonds wins at the game that he plays.“ In der deutschen Übersetzung sagt er nur, dass er die Musik von Milli Vanilli trotzdem mag.
  • In Folge 19 der 5. Staffel („Mein Freund, der Hausmeister“) wird der Hausmeister zufällig gebeten, bei einer Patientin die Beine festzuhalten, um bei der Behandlung zu helfen. Dabei sagt er im englischen Original „...Dr. Jan Itor“. Im Deutschen wurde daraus „...Dr. House-Bindestrich-Meister!“ Dies erhält zwar nicht den Running Gag der Serie, was allerdings auch nicht möglich ist, übersetzt die Szene aber gut und erhält den Wortwitz des Englischen. Zugleich wird damit auch auf die Arztserie Dr. House angespielt, ein Witz, der in der Englischen Folge dafür fehlt.

Rechteinhaber

Scrubs wird produziert von Bill Lawrence’ Firma Doozer und Disneys Dependance Touchstone Television. Die Pilotfolge wurde ursprünglich im Auftrag des firmeneigenen Senders ABC erstellt. Nachdem dieser die Fortführung der Kooperation aufkündigte, sprang die Konkurrenz von NBC in die Bresche und erwarb die Erstausstrahlungsrechte.

Heimvideoversionen

Im deutschsprachigen Raum sind bis jetzt die ersten vier Staffeln auf DVD erschienen. Die fünfte Staffel wird voraussichtlich am 11. Oktober 2007 auf DVD erscheinen.

Liste der Folgen

Eine Auflistung der Folgen und Beschreibungen der einzelnen Episoden können unter anderem auf folgenden Seiten gefunden werden:

Referenzen

  1. urbandictionary.com, Definition des Titels „scrubs“
  2. dict.tu-chemnitz.de, Definition des Titels „scrubs“
Wikiquote: Scrubs – Zitate

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