Mein großer Freund Shane

US-amerikanischer Western aus 1953
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Film
Titel Mein großer Freund Shane
Originaltitel Shane
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1951
Länge 118 Minuten
Stab
Regie George Stevens
Drehbuch A.B. Guthrie Jr.
Produktion Ivan Moffat
George Stevens
Musik Victor Young
Kamera Loyal Griggs
Schnitt William Hornbeck
Tom McAdoo
Besetzung

Mein großer Freund Shane ist ein US-amerikanischer Western des Regisseurs George Stevens aus dem Jahr 1951. Er basiert auf dem Roman Shane von Jack Schaefer.

Handlung

In einer Westernstadt tobt ein erbitterter Kampf zwischen dem Großgrundbesitzer Rufus Ryker und einer Gruppe von Kleinbauern unter der Führung von Joe Starrett, die Ryker von seinem Land vertreiben will. Eines Tages kommt ein Revolverheld namens Shane in die Stadt und heuert bei Starrett als Landarbeiter an. Dessen achtjähriger Sohn Joey bewundert den Fremden für seine Stärke und seinen gekonnten Umgang mit der Waffe. Shane wiederum fühlt sich zu Marian Starrett, der Frau seines Arbeitgebers, hingezogen.

Im Konflikt mit dem Großgrundbesitzer Ryker stellt sich Shane auf die Seite der Kleinbauern, versucht aber, Auseinandersetzungen zu vermeiden. Als Ryker den Scharfschützen Jack Slick Wilson engagiert, geht Shane an Starretts Stelle zu einem vereinbarten Duell mit diesem. Er erschießt Ryker und Wilson, wird aber auch selbst schwer verwundet.

Nachdem er sich von seinem jungen Bewunderer Joey verabschiedet hat, reitet Shane davon. Joey versucht, ihn aufzuhalten und ruft ihm hinterher, er solle zurückkommen, doch Shane reagiert nicht. Es bleibt offen, ob er noch lebt oder bereits tot im Sattel sitzt.

Hintergrund

A.B. Guthries Drehbuch enstand auf der Grundlage des 1948 erschienenen Romans Shane von Jack Schaefer, dessen Handlung zum Teil auf dem Johnson County War von 1892 basiert.

Shane sollte ursprünglich von Montgomery Clift gespielt werden. Für die Rollen des Joe Starrett und der Marian Starrett waren William Holden beziehungsweise Katharine Hepburn im Gespräch. Als alle drei absagen mussten, verlangte George Stevens eine Liste aller verfügbaren Schauspieler, die zu dieser Zeit bei Paramount Pictures unter Vertrag standen und entschied sich innerhalb weniger Minuten für die Besetzung Alan Ladds, Van Heflins und Jean Arthurs in den Hauptrollen.

Die Dreharbeiten des Films dauerten von Juli bis Oktober 1951. Die Produktionskosten betrugen über drei Millionen Dollar. Aus Angst vor einem Misserfolg dachte Paramount zeitweise darüber nach, die Produktion an ein anderes Studio zu verkaufen.

Mein großer Freund Shane war einer der ersten Filme, der das Geräusch einer abgefeuerten Waffe möglichst realistisch darzustellen versuchte. Darüber hinaus wurden die Schauspieler an Drähten befestigt und nach hinten gezogen, sobald sie von einer Kugel getroffen sein sollten. Warren Beatty bezeichnete Mein großer Freund Shane in der Dokumentation George Stevens: A Filmmaker’s Journey in dieser Hinsicht als eine Inspiration für sein eigenes Werk Bonnie & Clyde.

Obwohl die Dreharbeiten bereits Ende 1951 abgeschlossen wurden, fand die Premiere des Films in New York erst am 23. April 1953 statt. Dies lag vor allem an der langen Zeitspanne, die George Stevens für den Schnitt benötigte. Mein großer Freund Shane war ein großer Publikumserfolg und spielte allein in den Vereinigten Staaten 20 Millionen Dollar ein.

In Deutschland kam der Film am 23. Oktober in die Kinos.

1966 wurde eine gleichnamige Fernsehserie produziert, in der David Carradine und Jill Ireland die Hauptrollen übernahmen. Clint Eastwood drehte 1985 unter dem Titel Pale Rider – Der namenlose Reiter ein Remake des Stoffes.

Mein großer Freund Shane gilt als ein Klassiker des amerikanischen Kinos und hatte großen Einfluss auf das Western-Genre. Er wurde in zahlreichen anderen Werken zitiert und parodiert. So basiert beispielsweise Robert De Niros berühmter You talkin’ to me-Monolog in Martin Scorseses Taxi Driver auf einer Szene des Films. In der Batman-Fernsehserie aus den 1960er Jahren gab einen Schurken namens Shane, der diesem auch optisch nachempfunden war. Besondere Bekanntheit erlangten die letzten Worte des Films Shane. Come back!

Kritiken

Lexikon des Internationalen Films: "Der glänzend inszenierte und ausgezeichnet gespielte Edelwestern verzichtet fast ganz auf spektakuläre Actionelemente und setzt statt dessen auf eine getragene Inszenierung und die hervorragende Kameraarbeit (Oscar für Loyal Griggs). Shane verkörpert den Archetyp des einsamen und heimatlosen Revolvermanns, der sich als "Erlöser im Sattel" selbstlos für die Schwachen und Unterdrückten opfert und damit dem Guten zum Sieg über das Böse verhilft."

Auszeichnungen

George Stevens wurde 1953 mit dem National Board of Review-Award als Bester Regisseur ausgezeichnet.

1954 war Mein großer Freund Shane für sechs Oscars nominiert, darunter in den Kategorien Bester Film, Beste Regie (jeweils George Stevens), Bestes adaptiertes Drehbuch (A.B. Guthrie Jr.) und Bester Nebendarsteller (Jack Palance und Brandon De Wilde). Loyal Griggs gewann die Auszeichnung für die Beste Kamera.

Der Film war außerdem für zwei BAFTA-Awards (Bester Film, Van Heflin als Bester ausländischer Schauspieler), einen Directors Guild of America-Award und einen Writers Guild of America-Award nominiert. 1993 wurde er in das National Film Registry aufgenommen.

Die Zeile Shane. Shane. Come back! kam 2005 auf Platz 47 der besten Filmzitate aller Zeiten des American Film Institute.

Quellen