Der Schweizerdegen war eine Waffe mit charakteristischer Griffform, die im 15. Jh. auf dem Gebiet der Alten Eidgenossenschaft verbreitet war. Ursprünglich ein eigentlicher Dolch, verlängerte sich die Klinge im Verlauf des 15. Jh. von ca. 40 cm auf bis zu 70 cm, so dass die Waffe eine Mittelstellung zwischen Dolch und Schwert hatte. Vergleichbar ist das große Messer des deutschen Spätmittelalters sowie die späteren Faschinenmesser. Interessant ist, dass der Ruf der sprichwörtlichen Multifunktionalität des Schweizer Messers bereits auf diesen vergleichsweise simplen Vorgänger zurückgeht.
Andere Bedeutung: "Ein Schweizerdegen ist ein Mann, der setzen und auch drucken kann." Der Schweizerdegen ist ein Schriftsetzer und Buchdrucker in Personalunion. In der Hierarchie der Buchdruckerei steht er zwischen Meister und Gehilfe. Er muß beide Berufe beherrschen, also auch einen Entwurf skizzieren und eine Druckform zurichten. Schweizerdegen gibt es heute nur noch selten.
Eine alte Schrift schreibt darüber: »Schweizerdegen, sprüchwortsweise nennt man diejenigen also, welche mehr als eins erlernet, da man sie zu mehreren gebrauchen kann. Wie man von der Schweizer ihren Degen auch sagt: daß sie beyderley Art können gebraucht werden.« (gemeint ist wohl als Hieb- ebenso wie als Stichwaffe bzw. als Schwert ebenso wie als Dolch).
Weblinks
- {{{Autor}}}: Schweizerdolch. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Literatur
- Hugo Schneider, Der Schweizerdolch : waffen- und kulturgeschichtliche Entwicklung mit vollständiger Dokumentation der bekannten Originale und Kopien, Zürich : Orell Füssli (1977), 184 S., ISBN 3-280-00921-9