Zweifarbfledermaus

Art der Gattung Zweifarbfledermäuse (Vespertilio)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. November 2004 um 17:23 Uhr durch Factumquintus (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zweifarbfledermaus
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Säugetiere (Mammalia)
Vorlage:Ordo: Fledertiere (Chiroptera)
Vorlage:Subordo: Fledermäuse (Microchiroptera)
Vorlage:Familia: Glattnasen (Vespertillionidae)
Vorlage:Genus: Vespertilio
Vorlage:Species: Zweifarbfledermaus
(Vespertilio murinus)

Die Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus) gehört innerhalb der Fledermäuse zu der Familie der Glattnasen und gehört zu den mittelgroßen Arten.

Merkmale

Ihre an Vögeln erinnernte zwitschernde Rufe sind vor allem im Herbst während der Balzzeit zu hören. Sie hat maximal eine Körpergröße von 6,4 Zentimeter mit einer Spannweite von 27-33 Zentimeter bei einem Gewicht von 12 - 23 Gramm. Ihren Namen bekam sie durch das kurzhaarige, dichte zweifarbige Rückenfell. Es ist rot- bis dunkelbraun und an den Haarspitzen silberweiß. Die Bauchseite ist ebenfalls weiß bis gräulich. Die Ohren, Flügel und das Gesicht sind schwarzbraun. Ihre Flügel sind im Verhältnis zum Körper schmal und der letzte Schwanzwirbel ragt frei aus der Schwanzflughaut. Die Ohren sind kurz, breit und rundlich.

Ein besonderes Merkmal bei der Zweifarbfledermaus ist das Vorhandensein von vier Zitzen bei dem Weibchen. Keine andere europäische Art hat dieses Merkmal. Das bekannteste Höchstalter ist zwölf Jahre.

Ernährung und Jagdverhalten

Ihre Beute, die unter anderem aus Mücken, Käfer und Nachtfaltern besteht, jagt sie mit Ultraschalltönen um die 25 khz. Die Beuteflüge finden dabei in der Dämmerung in Höhen von 10 bis 20 Metern unter anderem an Wäldern oder Straßenlaternen statt. Bei kalten Wetter verbleibt die Fledermaus in ihrem Quartier.

Ruheplätze

Als Sommerquartier werden Spalten an Gebäuden bewohnt. Dort werden auch meist die Wochenstuben und Männchenquartiere vorgefunden. Im Winter werden Spalten in Dachböden, an Mauern und Felsen oder Keller und unterirdische Gewölbe bezogen.

Lebensweise

Dadurch das Funde selten sind, ist über die Lebensweise nicht sehr viel bekannt. Die Wochenstuben bestehen aus kleinen Gruppen, die etwa um die 50 Weibchen umfassen. In Westeuropa wurden vor allem Männchenquartiere vorgefunden, die um die 250 Tiere umfassten. Die Einflugslöcher werden mit angeklebten Kot markiert. Sie ist eine wandernde Art und Flüge bis um die 900 km wurden durch Beringung festgestellt. Die weiteste Wanderung wurde mit 1440 km im Jahre 1989 festgestellt. Ihren Winterschlaf hält diese Fledermaus zwischen den Monaten Oktober und März und schläft dabei alleine, selten in Gruppen. Dabei kann sie Temperatuen bis zu - 2,6 Grad aushalten.

Fortplanzung und Geburt

Bei den Zweifarbfledermaus ist die Zwillingsgeburt die Regel. In der Paarungszeit von Juli bis Oktober werden kleine Wochenstuben gebildet und meist zwei Jungen zur Welt gebracht. Wenn diese die Selbstständigkeit erreichen, bilden sie mit ihren Müttern kleine Gruppen.

Verbreitung

Sie kommt in Mittel- und Westeuropa vor. Im asiatischen Raum und in den ehemaligen Ländern der UDSSR. Dort lebt sie in Gebirgen, Steppen und Waldgebieten. In Europa vor allem in Städten.

Bedrohung

Sie steht unter Naturschutz. Wie bei anderen Fledermausarten ist sie bedroht durch mangelnde Quartierangebote. Durch Bebauung und Veränderungen von Gebäuden werden viele Quartiermöglichkeiten zerstört. Desweiteren durch Insektiziden und Habitatveränderungen.