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Film | |
Titel | Wer früher stirbt ist länger tot |
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Originaltitel | Wer früher stirbt isst länger Brot |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch (Bairisch) |
Erscheinungsjahre | 2006 |
Länge | 105 Minuten |
Stab | |
Regie | Marcus Hausham Rosenmüller |
Drehbuch | Marcus H. Rosenmüller, Christian Lerch |
Produktion | Annie Brunner, Andreas Richter, Ursula Woerner |
Musik | Gerd Baumann |
Kamera | Stefan Biebl |
Schnitt | Susanne Hartmann, Anja Pohl |
Besetzung | |
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Wer früher stirbt ist länger tot ist ein im Jahr 2006 erschienener deutscher Kinofilm, der in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk produziert wurde.
Handlung
Im oberbayerischen Dorf Germringen lebt der elfjährige Sebastian Schneider (Markus Krojer) zusammen mit seinem alleinerziehenden Vater Lorenz (Fritz Karl), dem Wirt der Gaststätte Kandler, und seinem großen Bruder Franz (Franz Xaver Brückner).
Sebastian ist ein echter Lausbub, der eines Tages im Streit von seinem Bruder erfährt, dass seine Mutter Sophie (Stefanie von Poser) nicht, wie bislang ihm gegenüber behauptet worden ist, bei einem Unfall, sondern bei Sebastians Geburt starb. Der wütende Bruder beschuldigt Sebastian, die alleinige Schuld am Tod der Mutter zu tragen. Sebastian nimmt sich die Vorwürfe sehr zu Herzen und fühlt sich fortan schuldig. Franz erzählt ihm auch, dass man nach dem Tode im Fegefeuer büßen müsste, wenn man zuviele Sünden vorzuweisen habe.
Um diesem Schicksal zu entgehen - Sebastian hat bereits ein großes Sündenregister vorzuweisen - sieht er zunächst nur eine Möglichkeit: Er muss unsterblich werden.
Fortan hat Sebastian regelmäßig Albträume, in denen er sich bereits im Fegefeuer sieht. Um unsterblich zu werden, beschließt er, Gitarre zu lernen. Denn bei einem Schulausflug erfuhr er von Radiomoderator Alfred (Jürgen Tonkel), dass man durch Musik unsterblich werden kann.
Als Sebastian bemerkt, dass das Unsterblichwerden nicht gerade einfach ist, beschließt er, für seinen Vater eine neue Frau zu suchen, um sich von seinen Sünden reinzuwaschen und seine vermeintliche Schuld wieder gut zu machen. Hierbei bekommt er Unterstützung von seiner Schulfreundin Evi (Pia Lautenbacher), die ihrerseits in Sebastian verliebt ist. Ihre Gebete werden jedoch nur in Bezug auf Lorenz Schneider erhört, der sich in Sebastians Lehrerin Veronika (Jule Ronstedt) verliebt; Evi selbst muss sich gedulden.
Allerdings steht Sebastian nun schon vor dem nächsten Problem: Seine Lehrerin ist mit Radiomoderator Alfred verheiratet. In seinem Wahn und durch seine Albträume getrieben, beschließt der Bub zunächst, Alfred zu töten. Mit einem Revolver von Schulfreund Toni (Klausi Steinbacher) steigt er hinauf zur Radiostation auf dem Wendelstein. Dort findet er den Radiomoderator, der vom Verhältnis zwischen Lorenz und Veronika bereits mitbekommen hat. Er hat sich im Studio aufgehängt, röchelt nun jedoch um Hilfe. Sebastian besinnt sich, richtet den Revolver höher und schießt den von der Decke hängenden Strick durch.
Musik
Die Filmmusik zu Wer früher stirbt ist länger tot stammt von Gerd Baumann.
Auch die während des Films im Radio gespielten Stücke sind ausnahmslos Teil der Filmmusik. Eines von diesen (Slipping down the universe) wird als Stück des Gitarristen John Ferdinand Woodstock bezeichnet, einem fiktiven Musiker, dessen Name an das Woodstock-Festival angelehnt ist. Der Musiker hat auch im Film ein paar Kurzauftritte und wird von Gerd Baumann selbst gespielt.
Die komplette Filmmusik ist auf CD erschienen. Das Lied Big-A-Dog, Big-A-Bite wurde in verlängerter Remix-Version als Single veröffentlicht. Als Interpret firmiert John Ferdinand Woodstock & The Rebirth Experience.
Trivia
Die Idee, einen Film zu produzieren, der auf dem Wendelstein beginnt bzw. zum Teil handelt, kam Marcus H. Rosenmüller, als er mit einem Freund, mit dem er zusammen in einer Band spielt, an einer Führung durch den BR-Sender Wendelstein teilnahm. Hier müsse man das Video der Band einspielen, um zu Rockstars zu werden, scherzte Rosis Freund. Daraufhin schrieb Rosenmüller, zusammen mit Christian Lerch, mehrere Drehbücher, um sich schließlich für Wer früher stirbt ist länger tot zu entscheiden.
Der Kandlerhof, in dem sowohl Wirtsstube, als auch Kellerräume und Hof für den Dreh vorgefunden wurden, befindet sich in Oberbiberg, der Friedhof, auf dem Evis Uroma beerdigt wird, befindet sich neben dem Gasthof. Die Schule, die Sebastian besucht, steht in Brannenburg.
Interessant ist auch die Kleidung. Die Farbe von Sebastians T-Shirt verändert sich im Laufe des Films. Während es zu Beginn hellblau ist, wird es mit zunehmender Anzahl der Sünden immer dunkler. Wenn Sebastian träumt, hat seine Kleidung einen dunklen Rand, in der Realität ist dieser Rand weiß. Auffällig ist auch, dass alle Frauen und Mädchen im Film Kleider oder Röcke tragen; keine trägt eine Hose. Das T-Shirt mit der Aufschrift Home, das Radio-DJ Alfred einige Male trägt, ist ein Replica eines T-Shirts von John Lennon.
Die Albträume von Sebastian, in denen über ihm das Jüngste Gericht erscheint, wurden in einem Hochsilo gedreht. Die Kulisse des Gerichtes ist an die Bilder von Hieronymus Bosch angelehnt.
Fritz Karl, der den Lorenz Schneider spielt, stammt wie einige andere mitwirkende Schauspieler nicht aus Bayern; er ist Österreicher. Er musste den mittelbairischen Dialekt erst erlernen. Hierzu sprach Marcus H. Rosenmüller den gesamten bairischen Text von Karl auf eine CD ein.
Um einen Darsteller für die Hauptrolle des Filmes zu finden, wurden über 600 Kinder gecastet. Gesucht wurde unter anderem auf Schulhöfen und Fußballplätzen.
Im Abspann springt Sebastian von einem Wasserfall in einen Tümpel unterhalb. Um Markus Krojer zu zeigen, dass dies nicht gefährlich ist, sprang zuvor Regisseur Marcus H. Rosenmüller.
Auszeichnungen
- 2006 - Förderpreis Deutscher Film in der Kategorie Regie
- 2007 - Bayerischer Filmpreis in den Kategorien Nachwuchsregie und Produktion
- 2007 - New Faces Award für die Beste Regie und den Sonderpreis für Markus Krojer
- 2007 - Deutscher Filmpreis in den Kategorien Beste Regie, Beste Filmmusik und Bestes Drehbuch, außerdem Bester Spielfilm in Silber (2. Platz). Nominierung in der Kategorie Bester Schnitt.
Weitere Darsteller und Gastauftritte
Weitere Darsteller und Cameos sind unter anderem:
- Robert Joseph Bartl als Pfarrer Behrents,
- Gerd Baumann als John Ferdinand Woodstock,
- Johanna Bittenbinder als Mutter in der Sprechstunde,
- Maximilian Brückner als Besitzer eines Musikladens,
- Anuschka Herbst als Polizistin,
- Alexander Liegl als Notarzt,
- Monika Manz als Kassiererin,
- Stefanie von Poser als Sophie Schneider,
- Arnd Schimkat als Kunde im Supermarkt,
- Edeltraud Schubert als Evis Uroma und
- Konstantin Wecker als Vampir im Zug.
Auch Regisseur Marcus H. Rosenmüller ist kurz im Film zu sehen, nämlich auf einem Hochzeitsfoto mit Frau Kramer in deren Küche.