Der König in Thule

Ballade von Johann Wolfgang von Goethe (1774)
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Der König in Thule ist ein Gedicht Johann Wolfgang von Goethes aus dem Jahr 1774.

Entstehung

 
Thule

Als Vorstufe dieses Gedichts gilt das im Juli 1774 auf einer Lahnreise entstandene Gedicht „Geistesgruß". Unter dem Einfluss Herders wurde als Schauplatz das sagenumwobene Thule gewählt, nach antiker Vorstellung die nördlichste Insel, die von griechischen Seefahrern erreicht wurde.

Inhalt

Das Gedicht beginnt mit den folgenden bekannten Versen:

Es war einst ein König in Thule,
Gar treu bis an das Grab,
Dem sterbend seine Buhle
einen goldnen Becher gab.

Die sechs Strophen gliedern sich in zwei Gruppen:

  1. Vorgeschichte - Bericht (Strophen 1 bis 3)
  2. Opferszene - szenische Ausmalung (Strophen 4 bis 6)

Der goldene Becher ist sichtbarer Ausdruck der inneren Verbundenheit, Symbol der Treue und des Lebensgenusses.

Form

Die Wort- und Bildwahl führt mit Ausdrücken wie „gar treu“, „Buhle“ in altertümliche Ferne. Strophenbau, Metrum und Ton weisen auf das Volkslied hin.

Rezeption

Diese Ballade hat trotz ihres altertümlichen Gewands volkstümliche Beliebtheit erlangte und wurde von folgenden Komponisten vertont: