Alexander der Große

makedonischer Feldherr und König (356–323 v. Chr.)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. November 2004 um 01:29 Uhr durch 81.173.151.239 (Diskussion) (Die letzten Jahre - Feldzug bis ans "''Ende der Welt''"). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Alexander der Große, auch Alexander III. (griech.: Alexandros III o Makedon, geschrieben Αλέξανδρος Γ' ο Μακεδών, persisch Iskander) (*zwischen 20. Juli und 30. Juli 356 v. Chr. in Pella; †10. Juni 323 v. Chr. in Babylon) war makedonischer König am Ende der "klassischen Zeit" Griechenlands. Er dehnte die Grenzen des makedonisch-griechischen Reiches, das sein Vater, Philipp II. aus den Kleinstaaten Makedoniens und zerfallenden Stadtstaaten Griechenlands errichtet hatte, durch den Alexanderzug im Südosten nach Persien und Ägypten und im Osten bis zum Beginn des indischen Subkontinents aus.

Datei:Alexander der Große 1.jpg
Zeitgenössische Büste von Alexander dem Großen

Mit seiner Regierungszeit bzw. dessen Ende wird auch der Beginn eines neuen Zeitalters verbunden: der Hellenismus.

Biographie

Die frühen Jahre

Alexander wurde im Jahre 356 v. Chr. als Sohn Philipps II., des Königs von Makedonien und dessen Frau Olympias geboren. Es existiert zudem eine Sage über göttliche Vorzeichen bei seiner Geburt.

Nach einer Erzählung des Plutarch soll Alexander, dessen Lehrer eine zeitlang der berühmte Philosoph Aristoteles gewesen war, bereits in jungen Jahren auf sich aufmerksam gemacht haben. So ritt er ein Pferd ein (Bukephalos, welches ihn bis nach Indien begleiten sollte), welches niemand sonst bändigen konnte. Daraufhin habe Philipp zu ihm gesagt: Geh mein Sohn, such dir ein eigenes Königreich, das deiner würdig ist. Makedonien ist nicht groß genug für dich. (Plutarch, Alexander) Aber auch militärisch konnte sich Alexander auszeichnen, so namentlich in der Schlacht von Chaironeia.

Dennoch war das Verhältnis zwischen Vater und Sohn keineswegs frei von Konflikten, gerade in Hinsicht auf die Liebschaften des Vaters, der kurz vor seiner Ermordung die Nichte seines Generals Attalos heiratete, der Alexander kurz zuvor tödlich beleidigt hatte (er hatte den Thronanspruch und die legitime Geburt Alexanders in Frage gestellt).

Regierungsübernahme und Persienfeldzug

Im Jahre 336 v. Chr. folgte er seinem Vater auf den Thron. Eine Beteiligung oder Mitwisserschaft Alexanders an Philipps Ermordung ist umstritten. Zunächst musste er seine Macht in Griechenland sichern (Zerstörung von Theben), das die "barbarischen" Makedonier nicht ganz als seinesgleichen betrachtete. Anschließend brach er zu seinem berühmten Feldzug gegen das damalige Perserreich auf, das sich etwa vom Gebiet der heutigen Türkei und Ägyptens bis nach Afghanistan und Nordwest-Indien erstreckte.

Dieser Feldzug war bereits von seinem Vater geplant worden (eine Vorausabteilung stand bereits am Hellespont), doch dürfte Alexander dessen Erwartungen wohl weit übertroffen haben. Er setzte 334 v. Chr. mit einem Heer von etwa 35.000 Mann (die Angaben schwanken) nach Kleinasien über.

Innerhalb von zwei Jahren eroberte er die Ostküste des Mittelmeeres und besiegte die Perser in 3 Schlachten (am Granikos 334 v. Chr., bei Issos 333 v. Chr. und bei Gaugamela 331 v. Chr., siehe unten).

Zunächst unterlagen die persischen Satrapen Kleinasiens 334 v. Chr. in der Schlacht am Granikos, woraufhin Alexander die kleinasiatischen Griechenstädte befreite. Im Frühjahr 334/333 v. Chr. soll Alexander der Große den Gordischen Knoten mit seinem Schwert durchschlagen und damit seinen darauffolgenden Siegeszug durch Asien eingeläutet haben. Der Legende nach prophezeite ein Orakel, nur derjenige, der diesen Knoten löse, könne die Herrschaft über Asien erringen.

Im Jahr 333 v. Chr. besiegte Alexander dann die Perser , die unter Führung des persischen Großkönigs Darius III. angetreten waren, in der Schlacht bei Issos (auch Issus) in Kilikien, woraufhin Alexanders Heer nach Syrien eindrang und Tyros nach einer langen Belagerung eroberte und plünderte. Verhandlungsversuche des Darius wies Alexander ab, obwohl manche seiner Generäle sie befürwortet hatten (so z.B. Alexanders erfolgreichster General Parmenion, den er später umbringen ließ).

Von 332 v. Chr. bis 331 v. Chr. eroberte er, nach der Einnahme Syriens, auch Ägypten. Wahrscheinlich wollte Alexander zuerst der persischen Flotte ihre Stützpunkte entreissen, da es gleichzeitig zu Aufständen in Griechenland gekommen war (welche mit persischen Geld finanziert wurden), die aber Alexanders Stratege Antipater unterdrücken konnte.

Nach einem Besuch am Orakel von Siwa, wo er als Sohn des Gottes Zeus-Ammon gefeiert worden war, marschierte das Heer nach Mesopotamien, von wo aus man nach Persien vorstoßen wollte. In der Schlacht von Gaugamela vernichtete Alexander 331 v. Chr. das neue und bisher größte persische Aufgebot. Darius III. floh und wurde bald darauf von einem seiner Untergebenen umgebracht. Alexander, der sich bald in seiner Nachfolge sah, besetzte Babylon und drang weiter nach Persien vor. Dabei ließ er unersetzliche Kunstschätze und Bauten zerstören, unter anderem die großartigen Tempelanlagen von Persepolis. Persepolis konnte erst in den 1970ern unter dem letzten Schah zu einem kleinen Teil renoviert werden, als man zum 2500-jährigen Jubiläum der Stadtgründung noch einige Säulenreste im rotbraunen Boden fand.

Datei:Alexanderzüge.PNG
Alexanderzüge
Datei:Alexander der Große 1.jpg
Zeitgenössische Büste von Alexander dem Großen

Alexander der Große, auch Alexander III. (griech.: Alexandros III o Makedon, geschrieben Αλέξανδρος Γ' ο Μακεδών, persisch Iskander) (*zwischen 20. Juli und 30. Juli 356 v. Chr. in Pella; †10. Juni 323 v. Chr. in Babylon) war makedonischer König am Ende der "klassischen Zeit" Griechenlands. Er dehnte die Grenzen des makedonisch-griechischen Reiches, das sein Vater, Philipp II. aus den Kleinstaaten Makedoniens und zerfallenden Stadtstaaten Griechenlands errichtet hatte, durch den Alexanderzug im Südosten nach Persien und Ägypten und im Osten bis zum Beginn des indischen Subkontinents aus.

Mit seiner Regierungszeit bzw. dessen Ende wird auch der Beginn eines neuen Zeitalters verbunden: der Hellenismus.

Biographie

Die frühen Jahre

Alexander wurde im Jahre 356 v. Chr. als Sohn Philipps II., des Königs von Makedonien und dessen Frau Olympias geboren. Es existiert zudem eine Sage über göttliche Vorzeichen bei seiner Geburt.

Nach einer Erzählung des Plutarch soll Alexander, dessen Lehrer eine zeitlang der berühmte Philosoph Aristoteles gewesen war, bereits in jungen Jahren auf sich aufmerksam gemacht haben. So ritt er ein Pferd ein (Bukephalos, welches ihn bis nach Indien begleiten sollte), welches niemand sonst bändigen konnte. Daraufhin habe Philipp zu ihm gesagt: Geh mein Sohn, such dir ein eigenes Königreich, das deiner würdig ist. Makedonien ist nicht groß genug für dich. (Plutarch, Alexander) Aber auch militärisch konnte sich Alexander auszeichnen, so namentlich in der Schlacht von Chaironeia.

Dennoch war das Verhältnis zwischen Vater und Sohn keineswegs frei von Konflikten, gerade in Hinsicht auf die Liebschaften des Vaters, der kurz vor seiner Ermordung die Nichte seines Generals Attalos heiratete, der Alexander kurz zuvor tödlich beleidigt hatte (er hatte den Thronanspruch und die legitime Geburt Alexanders in Frage gestellt).

Regierungsübernahme und Persienfeldzug

Im Jahre 336 v. Chr. folgte er seinem Vater auf den Thron. Eine Beteiligung oder Mitwisserschaft Alexanders an Philipps Ermordung ist umstritten. Zunächst musste er seine Macht in Griechenland sichern (Zerstörung von Theben), das die "barbarischen" Makedonier nicht ganz als seinesgleichen betrachtete. Anschließend brach er zu seinem berühmten Feldzug gegen das damalige Perserreich auf, das sich etwa vom Gebiet der heutigen Türkei und Ägyptens bis nach Afghanistan und Nordwest-Indien erstreckte.

Dieser Feldzug war bereits von seinem Vater geplant worden (eine Vorausabteilung stand bereits am Hellespont), doch dürfte Alexander dessen Erwartungen wohl weit übertroffen haben. Er setzte 334 v. Chr. mit einem Heer von etwa 35.000 Mann (die Angaben schwanken) nach Kleinasien über.

Innerhalb von zwei Jahren eroberte er die Ostküste des Mittelmeeres und besiegte die Perser in 3 Schlachten (am Granikos 334 v. Chr., bei Issos 333 v. Chr. und bei Gaugamela 331 v. Chr., siehe unten).

Zunächst unterlagen die persischen Satrapen Kleinasiens 334 v. Chr. in der Schlacht am Granikos, woraufhin Alexander die kleinasiatischen Griechenstädte befreite. Im Frühjahr 334/333 v. Chr. soll Alexander der Große den Gordischen Knoten mit seinem Schwert durchschlagen und damit seinen darauffolgenden Siegeszug durch Asien eingeläutet haben. Der Legende nach prophezeite ein Orakel, nur derjenige, der diesen Knoten löse, könne die Herrschaft über Asien erringen.

Im Jahr 333 v. Chr. besiegte Alexander dann die Perser , die unter Führung des persischen Großkönigs Darius III. angetreten waren, in der Schlacht bei Issos (auch Issus) in Kilikien, woraufhin Alexanders Heer nach Syrien eindrang und Tyros nach einer langen Belagerung eroberte und plünderte. Verhandlungsversuche des Darius wies Alexander ab, obwohl manche seiner Generäle sie befürwortet hatten (so z.B. Alexanders erfolgreichster General Parmenion, den er später umbringen ließ).

Von 332 v. Chr. bis 331 v. Chr. eroberte er, nach der Einnahme Syriens, auch Ägypten. Wahrscheinlich wollte Alexander zuerst der persischen Flotte ihre Stützpunkte entreissen, da es gleichzeitig zu Aufständen in Griechenland gekommen war (welche mit persischen Geld finanziert wurden), die aber Alexanders Stratege Antipater unterdrücken konnte.

Nach einem Besuch am Orakel von Siwa, wo er als Sohn des Gottes Zeus-Ammon gefeiert worden war, marschierte das Heer nach Mesopotamien, von wo aus man nach Persien vorstoßen wollte. In der Schlacht von Gaugamela vernichtete Alexander 331 v. Chr. das neue und bisher größte persische Aufgebot. Darius III. floh und wurde bald darauf von einem seiner Untergebenen umgebracht. Alexander, der sich bald in seiner Nachfolge sah, besetzte Babylon und drang weiter nach Persien vor. Dabei ließ er unersetzliche Kunstschätze und Bauten zerstören, unter anderem die großartigen Tempelanlagen von Persepolis. Persepolis konnte erst in den 1970ern unter dem letzten Schah zu einem kleinen Teil renoviert werden, als man zum 2500-jährigen Jubiläum der Stadtgründung noch einige Säulenreste im rotbraunen Boden fand.

Datei:Alexanderzüge.PNG
Alexanderzüge

Die letzten Jahre - Feldzug bis ans "Ende der Welt"

Bald darauf zog Alexander nach Medien und Baktrien weiter, eroberte Herat und Samarkand in einem Guerillakrieg gegen die persischen und einheimischen Truppen und wandte sich dann in Richtung Indien. Ziel mag gewesen sein, dass vermutete Ende der Welt zu erreichen. Dort jedoch weigerte sich das Heer nach einigen erfolgreichen Kämpfen weiter zu marschieren. Notgedrungen kehrte Alexander um und ließ dafür seine Soldaten einen Marsch durch die gedrosische Wüste antreten, die nur ein Viertel von ihnen überlebte.

Damit war das Ende des so genannten Alexanderzugs erreicht.

Er verlor viele Sympathien bei seinen griechischen Landsleuten, als er persische Kleidung und Bräuche übernahm. Sein Versuch, seinen griechischen Soldaten persische Kultur näher zu bringen, beinhaltete auch, dass seine Offiziere viele persische Frauen heiraten sollten. Er bildete auch ein Regiment persischer Jungen nach Art und Weise der Makedonier aus. Tatsächlich entfernte sich Alexander immer mehr von seinen Wurzeln, was Befremdung bei vielen seiner Generäle und Soldaten ausgelöst hat, die nach seinem Tod diesen Prozess umkehrten.

Alexander heiratete verschiedene Prinzessinnen ehemaliger persischer Gebiete: Roxana von Baktrien, Statira, Tochter von Darius III. und Parysatis, Tochter von Ochus. Aber die große Liebe seines Lebens waren offensichtlich seine Erastes (Liebhaber) und sein bester Freund Hephaestion. Dennoch gebar Roxana schließlich einen Jungen, Alexander IV. Aigos, vermutlich seinen Sohn.

Er starb im Alter von fast 33 Jahren am 10. Juni 323 v. Chr., an einer plötzlich eintretenden Fieberkrankheit, im Palast von Nebukadnezar II. in Babylon. Bis vor kurzem dachte man noch er wäre an West-Nil-Virus erkrank, doch mittlerweile gibt es andere Hinweise. Jetzt ist die stichhaltigste Theorie, dass sein körperlich schwacher Zustand, resultierend aus Kampfverletzungen und übermässigem Weinkonsum, zu einem Schwächeanfall oder einer Krankheit geführt hat. Die Ärzte damals schworen auf die reinigende Wirkung von herbeigeführtem Erbrechen und Durchfall. Deshalb war es damals üblich Weißer Germer in geringen Dosen zu verabreichen. Die Symptome, welche Alexander der Große, laut den Überlieferungen, hatte, sind typisch für eine Vergiftung durch Weißen Germer. Ausserdem war diese Pflanze, in deren Wurzel die grösste Giftkonzentration steckt, im Mittelmeerraum sehr verbreitet. Angeblich wurde seine Leiche in einem Faß Honig konserviert.

Alexanders letzte Worte auf die Frage, wem er sein Reich hinterlassen werde sollen gelautet haben: Dem Stärksten von euch. Des weiteren äußerte Alexander eine dunkle Prophezeiung hinsichtlich der Zukunft: Ich glaube, meine Freunde werden große Begräbnisspiele für mich veranstalten.(Diodor, 17, 117, 4)

Die Leiche von Alexander dem Großen soll angeblich in Honig gelegt worden sein. Seine Überreste sollten für die Ewigkeit sein. Strabo, Caligula, Cäsar und Augustus waren einige die das Grab angeblich besuchten.

Geschichtlicher Ausblick

Nach Alexanders Tod zerfiel sein riesiges Reich denn auch in die Diadochenreiche; erst herrschte Kassandros, dann herrschten die Antigoniden in Makedonien und Teilen Griechenlands (nachdem die Antigoniden vorher ein Reich in Vorderasien errichtet hatten, das aber wieder verloren ging), Lysimachos in Kleinasien und Thrakien (er wurde später beseitigt), Seleukos I. in Mesopotamien und Syrien und Ptolemaios in Ägypten. Damit begann erst im eigentlichen Sinne das Zeitalter des Hellenismus, welches noch fast 300 Jahre andauern sollte.

Durch Kriege und Morde unter seinen Nachfolgern lichteten sich die Reihen von Alexanders Freunden und seiner Familie stark: Die meisten seiner besten Offiziere (bis auf zwei) fielen den mörderischen Kämpfen zum Opfer; auch seine Mutter, seine Frau Roxane, sein Sohn Alexander IV., sein illegitimer Sohn Herakles, seine Schwester Kleopatra, seine Halbschwester Eurydike und sein Halbbruder Philip Arrhidaios fanden den Tod. Nur ein einziger (Antipatros) starb eines natürlichen Todes. Aus den Diadochenreichen bildeten sich drei fortbestehende Reiche: die Antigoniden in Makedonien (bis 148 v. Chr.), die Seleukiden in Vorderasien (bis 64 v. Chr.) und die Ptolemäer (bis 30 v. Chr.) in Ägypten.

Alexander hinterließ neben einem Imperium persisch-griechischer Kultur eine Ansammlung neugegründeter Städte namens Alexandria, Alexandropolis und weiterer Variationen seines Namens in Griechenland, Ägypten und sogar Indien. Außerdem wurde die Papageien-Gattung Psittacula, die Alexander als erster mit nach Europa gebracht haben soll, in vielen Sprachen nach ihm benannt.

Rezeption

Alexander wurde schon zu Lebzeiten ein Mythos. Leider sind uns zeitgenössischen Quellen wie das Geschichtswerk des Kallisthenes, die Aufzeichnungen des Ptolemaios (Jugendfreund des Alexander und späterer Begründer der gleichnamigen Dynastie als Ptolemaios I.), die Berichte des Aristobulos (ein Mitglied des technischen Stabes von Alexanders Heer) und der Reisebericht des Nearchos (ein General in Alexanders Heer) nicht erhalten geblieben.

Die in den letzten Jahrzehnten des vierten vorchristlichen Jahrhunderts entstandenen Aufzeichnungen von Ptolemaios, Aristobulos und Nearch wurden, beinahe 400 Jahre später, von Arrian rezipiert, der mit seiner Alexandrou Anabasis die verlässlichste antike Alexanderquelle darstellt. Seine Motivation war klar formuliert: "...doch hier ist die Lücke nie ganz gefüllt worden, und man hat seine Taten nie der Menschheit so kundgetan, wie sie es verdienten..." (Arr. Anab. I, 12,2). Darüber hinaus wurde die Alexandervita wahrscheinlich auch im 15. Buch der Historikon Hypomnematon (Historische Denkwürdigkeiten) von Strabon behandelt. Andere verlässliche Alexanderquellen finden sich auch in den Werken von Plutarch, Quintus Curtius, und Diodor. Allerdings gilt dies nicht für den so genannten Alexanderroman, welcher die Geschichte Alexanders roman- und märchenhaft ausschmückte und sich größter Beliebtheit bis in die Moderne erfreute.

In der modernen Beurteilung schwankt man zwischen Heldenverehrung (Droysen, Tarn, Lauffer, teilweise Hammond) und nüchterner Skepsis (Schachermeyr und Green) sowie der Versuch einer "Rekonstruktion" von Alexanders Selbstverständnis als "homerischer Heros" (Lane Fox, siehe dazu in der Neuauflage auch das Nachwort von Wolfgang Will). Das militärische Genie Alexanders wird neidlos anerkannt (von der modernen Forschung jedoch in Teilen berichtigt), allerdings offenbarten sich im menschlichen Bereich dunkle Seiten, die oft unter den Tisch gekehrt wurden (Trunksucht, das Niedermetzeln von Zivilbevölkerung, Tod des Kleitos etc).

Dennoch muss gesagt werden, dass Alexander zweifellos das Tor der Welt für die Griechen aufstieß und durch den Hellenismus der Weg für das Römische Reich und das Christentum bereitete, die beide an die griechische Welt anknüpften.

Literatur

Aus der Masse der Publikationen sei genannt:

  • Hermann Bengtson: Phillip und Alexander der Große. Die Begründer der hellenistischen Welt, München 1985.
  • Robin Lane Fox: Alexander der Grosse, bibliographisch aktualisierte Aufl. mit einem neuen Vor- und Nachwort, Stuttgart 2004. Nicht ganz unumstrittene, aber großartig erzählte Darstellung.
  • Peter Green: Alexander of Macedon. A historical Biography, London 1991 (Nachdruck von 1970). Neben der Darstellung von Lane Fox die beste moderne Alexander-Biographie.
  • Nicholas Hammond: Alexander der Große. Feldherr und Staatsmann, München 2001.
  • Siegfried Lauffer: Alexander der Große, München 1978. Mehrere Neuauflagen. Beste deutsche Kurzdarstellung. Sehr quellennah verfasst.
  • J. M. O´Brien: Alexander the Great: the invisible enemy, New York 1992.
  • Joseph Roisman (Hrsg.): Brill's companion to Alexander the Great, Leiden 2003. Sammelband mit Beiträgen zu verschiedenen Schlüsselthemen (z.B. Alexander als Stratege, Selbstdarstellung, der Hof etc).

Daneben sei auf die diversen Handbücher zur Alten Geschichte bzw. Hellenismus verwiesen (z.B. Oldenbourg Grundriss der Geschichte; Cambridge Ancient History, 2. Aufl. etc).


Siehe auch: Perserreich, Alexanderzug, Geschichte_Persiens, Liste der Pharaonen, Halsbandsittich in vielen Sprachen, Alexanderlied, Diadochen, Diadochenkriege, Hellenismus

Geschichtlicher Ausblick

Nach Alexanders Tod zerfiel sein riesiges Reich denn auch in die Diadochenreiche; erst herrschte Kassandros, dann herrschten die Antigoniden in Makedonien und Teilen Griechenlands (nachdem die Antigoniden vorher ein Reich in Vorderasien errichtet hatten, das aber wieder verloren ging), Lysimachos in Kleinasien und Thrakien (er wurde später beseitigt), Seleukos I. in Mesopotamien und Syrien und Ptolemaios in Ägypten. Damit begann erst im eigentlichen Sinne das Zeitalter des Hellenismus, welches noch fast 300 Jahre andauern sollte.

Durch Kriege und Morde unter seinen Nachfolgern lichteten sich die Reihen von Alexanders Freunden und seiner Familie stark: Die meisten seiner besten Offiziere (bis auf zwei) fielen den mörderischen Kämpfen zum Opfer; auch seine Mutter, seine Frau Roxane, sein Sohn Alexander IV., sein illegitimer Sohn Herakles, seine Schwester Kleopatra, seine Halbschwester Eurydike und sein Halbbruder Philip Arrhidaios fanden den Tod. Nur ein einziger (Antipatros) starb eines natürlichen Todes. Aus den Diadochenreichen bildeten sich drei fortbestehende Reiche: die Antigoniden in Makedonien (bis 148 v. Chr.), die Seleukiden in Vorderasien (bis 64 v. Chr.) und die Ptolemäer (bis 30 v. Chr.) in Ägypten.

Alexander hinterließ neben einem Imperium persisch-griechischer Kultur eine Ansammlung neugegründeter Städte namens Alexandria, Alexandropolis und weiterer Variationen seines Namens in Griechenland, Ägypten und sogar Indien. Außerdem wurde die Papageien-Gattung Psittacula, die Alexander als erster mit nach Europa gebracht haben soll, in vielen Sprachen nach ihm benannt.

Rezeption

Alexander wurde schon zu Lebzeiten ein Mythos. Leider sind uns zeitgenössischen Quellen wie das Geschichtswerk des Kallisthenes, die Aufzeichnungen des Ptolemaios (Jugendfreund des Alexander und späterer Begründer der gleichnamigen Dynastie als Ptolemaios I.), die Berichte des Aristobulos (ein Mitglied des technischen Stabes von Alexanders Heer) und der Reisebericht des Nearchos (ein General in Alexanders Heer) nicht erhalten geblieben.

Die in den letzten Jahrzehnten des vierten vorchristlichen Jahrhunderts entstandenen Aufzeichnungen von Ptolemaios, Aristobulos und Nearch wurden, beinahe 400 Jahre später, von Arrian rezipiert, der mit seiner Alexandrou Anabasis die verlässlichste antike Alexanderquelle darstellt. Seine Motivation war klar formuliert: "...doch hier ist die Lücke nie ganz gefüllt worden, und man hat seine Taten nie der Menschheit so kundgetan, wie sie es verdienten..." (Arr. Anab. I, 12,2). Darüber hinaus wurde die Alexandervita wahrscheinlich auch im 15. Buch der Historikon Hypomnematon (Historische Denkwürdigkeiten) von Strabon behandelt. Andere verlässliche Alexanderquellen finden sich auch in den Werken von Plutarch, Quintus Curtius, und Diodor. Allerdings gilt dies nicht für den so genannten Alexanderroman, welcher die Geschichte Alexanders roman- und märchenhaft ausschmückte und sich größter Beliebtheit bis in die Moderne erfreute.

In der modernen Beurteilung schwankt man zwischen Heldenverehrung (Droysen, Tarn, Lauffer, teilweise Hammond) und nüchterner Skepsis (Schachermeyr und Green) sowie der Versuch einer "Rekonstruktion" von Alexanders Selbstverständnis als "homerischer Heros" (Lane Fox, siehe dazu in der Neuauflage auch das Nachwort von Wolfgang Will). Das militärische Genie Alexanders wird neidlos anerkannt (von der modernen Forschung jedoch in Teilen berichtigt), allerdings offenbarten sich im menschlichen Bereich dunkle Seiten, die oft unter den Tisch gekehrt wurden (Trunksucht, das Niedermetzeln von Zivilbevölkerung, Tod des Kleitos etc).

Dennoch muss gesagt werden, dass Alexander zweifellos das Tor der Welt für die Griechen aufstieß und durch den Hellenismus der Weg für das Römische Reich und das Christentum bereitete, die beide an die griechische Welt anknüpften.

Literatur

Aus der Masse der Publikationen sei genannt:

  • Hermann Bengtson: Phillip und Alexander der Große. Die Begründer der hellenistischen Welt, München 1985.
  • Robin Lane Fox: Alexander der Grosse, bibliographisch aktualisierte Aufl. mit einem neuen Vor- und Nachwort, Stuttgart 2004. Nicht ganz unumstrittene, aber großartig erzählte Darstellung.
  • Peter Green: Alexander of Macedon. A historical Biography, London 1991 (Nachdruck von 1970). Neben der Darstellung von Lane Fox die beste moderne Alexander-Biographie.
  • Nicholas Hammond: Alexander der Große. Feldherr und Staatsmann, München 2001.
  • Siegfried Lauffer: Alexander der Große, München 1978. Mehrere Neuauflagen. Beste deutsche Kurzdarstellung. Sehr quellennah verfasst.
  • J. M. O´Brien: Alexander the Great: the invisible enemy, New York 1992.
  • Joseph Roisman (Hrsg.): Brill's companion to Alexander the Great, Leiden 2003. Sammelband mit Beiträgen zu verschiedenen Schlüsselthemen (z.B. Alexander als Stratege, Selbstdarstellung, der Hof etc).

Daneben sei auf die diversen Handbücher zur Alten Geschichte bzw. Hellenismus verwiesen (z.B. Oldenbourg Grundriss der Geschichte; Cambridge Ancient History, 2. Aufl. etc).


Siehe auch: Perserreich, Alexanderzug, Geschichte_Persiens, Liste der Pharaonen, Halsbandsittich in vielen Sprachen, Alexanderlied, Diadochen, Diadochenkriege, Hellenismus