Polikarpow I-15

sowjetisches Jagdflugzeug
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Bei der Polikarpow I-15 handelt es sich um ein einsitziges Doppeldecker-Jagdflugzeug, das in der ersten Hälfte der 1930er Jahre erstmals flog und noch im 2. Weltkrieg zum Einsatz kam. Aufgrund der markanten Form des Oberflügels, der nicht durchgehend verlief, sondern zum Rumpf hin abgeknickte, erhielt sie den Beinamen Tschaika (Möwe). Von ihr sowie der Weiterentwicklung I-15bis wurden insgesamt 3082 Exemplare gebaut.

Datei:Polikarpow I-15.JPG
I-15

Entwicklung

I-15

Nikolai Polikarpow, der zu jener Zeit beim ZKB tätig war, konstruierte diesen Typ ab Februar 1933 und orientierte sich dabei an der I-5. Der Prototyp bekam die Bezeichnung ZKB-3 und einen amerikanischen Wright Cyclone SGR-1820/F-3 Motor mit Townend-Ring. Bereits im Oktober begann die einmonatige Flugerprobung, die zufriedenstellend verlief und von Waleri Tschkalow durchgeführt wurde.
Ursprünglich sollte die I-15 mit einem M-22 Antrieb ausgerüstet werden, da sich dessen Produktion aber verzögerte, wurden bei Beginn der Serienfertigung 1934 die ersten 59 Maschinen mit dem Cyclone ausgerüstet. Den M-22 verwendete man von 1934-36 und ab 1937 den stärkeren M-25. Bei der Herstellung gab es einige Unterschiede, so wurden einige I-15 ohne ersichtlichen Grund mit durchgehenden Oberflügel ausgestattet.
Auf der internationalen Luftfahrtaustellung in Mailand wurde die I-15 1935 der Öffentlichkeit vorgestellt. Im spanischen Bürgerkrieg lieferte die UdSSR 155 als Chato bezeichnete Flugzeuge an die republikanische Regierung, die sie gegen die He-51 und Me-109 der deutschen Legion Condor einsetzte. Als China 1937 von Japan überfallen wurde, hatte es die I-15 ebenfalls in seinem Bestand. Insgesamt sind 674 I-15 hergestellt worden. Ein 1937 mit hermetischer Kabine ausgestattetes Versuchsmuster gelangte über das Teststadium nicht hinaus.

I-15bis (I-152)

Die mit einem M-25 Motor ausgestattete Weiterentwicklung der I-15 flog erstmals 1936 unter der Werksbezeichnung ZKB-3bis und erreichte die Truppe 1937. Augenscheinliche Veränderungen zum Vorgänger waren die breitere Triebwerksverkleidung sowie der durchlaufende und mit N-Stielen am Rumpf abgestützte obere Tragflügel. Das Tragwerk insgesamt erhielt eine neue Profilform und war um 0,6 m² vergrößert worden.
I-15bis flogen im chinesisch-japanischen Krieg 1937, im russisch-japanischen Grenzkonflikt 1939 sowie 1940/41 im Winterkrieg gegen Finnland. Im Großen Vaterländischen Krieg wurde sie vor allem als Jagdbomber eingesetzt und verschwanden bis 1942 aus den Fronteinheiten. Gebaut wurden insgesamt 2408 I-152.

Testmodelle waren:

  • eine als DIT bezeichnete zweisitzige Version;
  • die mit zwei Turbokompressoren TK-3 ausgerüstete I-15bis TK aus dem Jahr 1939;
  • die I-15 bis GK, ein aus demselben Jahr stammendes Versuchsmuster mit hermetischer Kabine.

Technische Daten

I-15 ( 1937 ) I-15bis ( I-152 )
Spannweite 9,75 m 10,20 m
Länge 6,10 m 6,28 m
Höhe 2,90 m 2,94 m
Flügelfläche 21,90 m² 22,53 m²
Rüstmasse 960 kg 1.310 kg
Startmasse 1.369 kg 1.730 kg
Antrieb ein luftgekühlter Sternmotor
M-25 (526 kW)
ein luftgekühlter Sternmotor
M-25B (552 kW)
Höchst
geschwindigkeit
in Bodennähe 313 km/h
in 3.000 m Höhe 376 km/h
in Bodennähe 316 km/h
in 5.000 m Höhe 346 km/h
Steigzeit auf 3.000 m Höhe
3,3 min
auf 5.000 m Höhe
6,7 min
Gipfelhöhe 9.800 m 9.500 m
Flugdauer 2,6 h 2,6 h
Reichweite 720 km 770 km
Dauer einer
Vollkurve
8 - 8,5 s 10,5 s
Bewaffnung vier 7,62-mm-MG PW-1,
200 kg Bomben
vier 7,62-mm-MG PW-1 oder
12,7-mm-MG BS
bei späteren Versionen SchKAS statt PW-1
150 kg Bomben oder sechs RS-82 Raketen

Siehe auch: Polikarpow I-153, Liste von Flugzeugtypen