Computer-Rollenspiel

Computerspiel-Genre
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Ein Computer-Rollenspiel ähnelt dem Pen & Paper - Rollenspiel insofern, dass man verschiedene Charaktere spielt, deren Charakteristika durch bestimme Zahlenwerte bestimmt werden. Es gibt jedoch mit wenigen Ausnahmen keinen Spielleiter, stattdessen wird ein Handlungsverlauf gespielt, der von den Entwicklern vorgegeben wurde.

Computer-Rollenspiele sind eine Unterart von Adventure-Spielen für Spielekonsolen und Computer. Sie zeichnen sich durch eine komplexe Handlung in einer erdachten Welt aus, bieten die Möglichkeit einen oder mehrere Charaktere (wie Kämpfer, Magier, Diebe) auszustatten und diese im Spielverlauf Erfahrung sammeln zu lassen, so dass sie sich in ihren Bereichen immer stärker spezialisieren. Das ausgeprägte Charakterentwicklungssystem unterscheidet Rollenspiele von normalen Adventures. Im Spielverlauf gilt es, je nach Priorität der Spieleentwickler, Kämpfe zu bestreiten und Rätsel (Quest genannt) zu lösen. Nebenbei kann der Spieler tief in die fiktionale Welt eintauchen und Hintergrundwissen über sie erlangen, was dieser Art Spiele die größte Atmosphäre und Komplexität in der Computerspiele-Welt verschafft. Das ebenfalls mehr oder weniger umfangreiche Regelwerk (z.B. Dungeons and Dragons, viele Computer-Rollenspiele verwenden aber auch eigene Systeme), nach dem Erfolg oder Misserfolg jeder Handlung errechnet wird und was im real gespielten Rollenspiel vom Spielleiter überwacht und ausgeführt wird, bleibt dabei je nach Spiel mehr oder weniger verborgen und wird dem Programm überlassen.

Siehe auch: MUD, Massive Multiplayer Online Roleplaying Game

Kulturelle Unterschiede

Aufgrund von kulturellen Unterschieden zwischen den Entwicklerfirmen, bedingt durch ihr Ursprungsland, gibt es derzeit zwei verschiedene Familien von Rollenspielen. Die Unterschiede betreffen zum größten Teil Graphik und Storyline, aber auch Statistiksysteme, Magiesysteme, u.Ä. Die Grundlage ist jedoch bei beiden ziemlich die selbe, betreffs Attributen, Statistiken und Levels die das Gameplay und Charakteren und deren Persönlichkeit die die Storyline beherrschen.

Eine dieser Familien ist die japanische mit Final Fantasy, Phantasy Star, Grandia und die Lunar-Reihen als klare Beispiele. Diese Spiele sind meist farbenfroher und heller als ihre westlichen Gegenstücke und enthalten die fernöstliche Neigung Fantasie und Spiritualität zu vermischen. Die Charaktere in diesen Spielen sind gewöhlich im Anime-Stil gehalten. Die Persönlichkeit der Charaktere deckt das gesamte Spektrum ab, wobei entsprechend dem Yin und Yang-Prinzip selten einer nur Gut oder Böse ist, so dass oft auch einige Antagonisten verständliche oder gar hehre Absichten haben. Die Storyline dreht sich oft um den epischen und endgültigen Kampf Gut gegen Böse, wobei der Spieler fast immer auf der Seite der Guten kämpft. Die Charakter-Rassen in dieser Art Spiele sind für gewöhlich beschränkt auf Menschen, Tiermenschen, Esper (entsprechen ungefähr den Elementarwesen im Dungeons & Dragons-Universum), Elfen und Roboter. AD&D-basierte Systeme zwischen diesen Spielen sind bestenfalls sehr selten zu finden. Diese Spiele benutzen häufig eine levelbasiertes Aufsteigen mit wenig Einflußmöglichkeiten seitens Spielers auf die genaue Verteilung, fangen mit Level 1 an und hören mit Level 99 auf.

Die andere Familie ist die westliche mit Baldur's Gate , Diablo und Neverwinter Nights als klare Beispiele. Diese Spiele sind oft viel dunkler, fast gothic in Design und Kunst; die Charaktere sind entsprechend westlicher Gewohnheit realistischer gezeichnet. Die Persönlichkeit der Charaktere ist weit gestreut, ohne absolute Moral. Die Storyline ist ebenfalls oft dunkler und die Hauptthematik ist gewöhlich eine fortwährende Auseinandersetzung, die fast nie mit einem totalen Sieg über den gegebenen Gegner endet. Die Charakter-Rassen sind verschieden und gewöhnlich inspiriert von den Büchern Tolkiens. Diese Rollenspiele nutzen ein Statistiksystem basierend auf dem AD&D-d20-System, obwohl es nicht ungewönhlich ist, das etwas vollkommen anderes benutzt wird.

Bedingt dadurch, dass es in Japan Konsolen zum Spielen weit verbreiteter sind als PCs und die späteren großen Konsolenhersteller japanische Firmen waren (früher Sega, Nintendo, später Sony), finden sich Rollenspiele japanischer Art bevorzugt auf Konsolen, und die westlicher Art eher auf PCs wieder.

Bekannte Computer-Rollenspiele