Jan Neruda

tschechischer Journalist, Dichter und Schriftsteller
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juli 2003 um 19:26 Uhr durch Ilja Lorek (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Jan (Nepomuk) Neruda (* 9. Juli 1834 in Prag, † 22. August 1891 in Prag) war ein tschechischer Journalist, Dichter und Schriftsteller.

Obwohl Neruda aus einfachen Verhältnissen stammte, studierte er Philologie, Geschichte und Jura, ab 1856 war er Mitarbeiter des deutschsprachigen Tageboten aus Böhmen, ab 1861 Feuilletonist der tschechischen Zeitung Národní listy. Er schrieb über 2.000 Feuilletons und veröffentlichte zahlreiche Gedichte, sympathisierte mit der Künstlergruppe Máj und fühlte sich besonders der Aufgabe der tschechischen nationalen Wiedergeburt verpflichtet. Der chilenische Lyriker, Marxist und Nobelpreisträger (1971) Neftali Richard Reyes Basualto (1904 – 1973) nahm seinen Pseudonym Pablo Neruda an, als ein Zeichen seiner Verehrung zu dem engagierten Prager National-Dichter.

Neruda führte den Realismus in die tschechische Literatur ein, sein journalistisches Engagement drückte er folgend aus:

"Es ist vor allem notwendig, dass wir lernen, die Menschen zu verstehen, dass wir ihre Nöte, Ihre Freuden und Leiden studieren, wir brauchen also zum Beispiel in der Hauptsache getreue Erzählungen aus dem Leben, Bilder von Menschen aller Schichten, Sammlungen wahrhaftiger Beispiele einer nicht erdachten und wirklichen Erfahrung."

Werke

  • Bilder aus dem alten Prag, tschechisch: Arabesken 1864, deutsch 1883/84
  • Kleinseitner Geschichten, tschechisch: Malostranské povídky 1878, deutsch 1885