Hochfrequente Muskelstimulation

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Die Hochtontherapie ist eine Weiterentwicklung der klassischen Elektrotherapie: Während die Elektrotherapie Muskeln und Nerven stimuliert, wirkt die Hochtontherapie (Frequenzbereich von etwa 4 bis 30 Kilohertz) primär auf den Stoffwechsel der Zellen. Außerdem werden die Stromintensität und die Frequenz gleichzeitig moduliert: Der Fachausdruck dafür lautet „Simultane Frequenz- und Amplitudenmodulation“, kurz SimulFAM. Über Elektroden werden die elektrischen Impulse auf den Organismus übertragen.

Die Hochtontherapie deckt wie die Elektrotherapie zahlreiche unterschiedliche Anwendungsgebiete ab. Hauptindikationen sind Rückenschmerzen, degenerative Gelenkerkrankungen (hier insbesondere: Kniearthrose), diabetische Polyneuropathie, Migräne und Kopfschmerzen, Wundheilung und Ödembehandlung.

Hochtontherapie bei Diabetes

In Deutschland gibt es zirka 6 Millionen Typ2-Diabetiker, jeder dritte bis vierte entwickelt im Laufe der Krankheit eine Polyneuropathie (schmerzhafte oder nicht-schmerzhafte Form). In einer Studie des Deutschen Diabetes-Zentrums Düsseldorf an insgesamt 41 Probanden mit Diabetes Typ 1 und 2 wurde eine positive Wirkung der Hochtontherapie bei der symptomatischen Behandlung der Krankheit nachgewiesen. Dabei berichteten 16 von 20 Probanden von einer deutlichen Verbesserung der Symptome nach der Hochton-Behandlung. In der Kontrollgruppe, die mit transkutaner elektrischer Nervenstimulation (TENS) behandelt wurde, gaben nur 7 von 21 Probanden an, dass die Symptome deutlich zurückgegangen seien. Allerdings traten die Beschwerden nach einigen Tagen erneut auf, so dass eine dauerhafte Behandlung nötig erschien. Bei einer weiteren Studie, die im Universitätsklinikum Heidelberg durchgeführt wurde, berichteten 13 von 20 Patienten von einer subjektiven Verbesserung der Symptome, allerdings wurde bei dieser Studie keine Kontrollgruppe untersucht.

Um die Beschwerden dauerhaft zu lindern, sollte die Therapie dreimal pro Woche für 30 Minuten angewendet werden. Ansonsten kehren die Beschwerden zurück. Rund 400 Mediziner bundesweit sowie fünf Diabetologische Schwerpunktkliniken bieten die Behandlung an. Bislang ist die Hochtontherapie aber noch keine Kassenleistung.