Der BM-22 ist ein Mehrfachraketenwerfersystem der ehem. Sowjetunion. Der GRAU-Index lautet 9P140 Uragan (Hurrikan). Der Systemindex der russischen Streitkräfte ist 9K57. Die Raketen heißen 9M27.
Entwicklung
Das System wurde ab Anfang der 1970er Jahre vom staatlichen Waffenhersteller Splav in Tula entwickelt. Es wurde 1975 bei den sowjetischen Landesstreitkräften eingeführt. Von der NATO wurde das System erstmals 1977 beobachtet, weswegen es die NATO-Bezeichnung M1977 bekam. Der Uragan ersetzte die Systeme BM-24 und BM-20 in den sowjetischen Streitkräften.
Technik
Auf dem vierachsigen LKW ZIL-135 ist ein Rohrpaket mit 16 Rohren des Kalibers 220 mm montiert. Ein Raketenwerfer ist in der Lage alle 16 Raketen in 8.8 Sekunden zu verschießen. In der Regel wird eine Salve aber in 20 Sekunden verschossen. Das Nachladen eines leergeschossenen Werfers dauert 20-30 Minuten. Eine Batterie von vier BM-22 Systemen deckt mit insgesamt 64 Raketen eine Zielfläche von 650 x 650 m ein.
Der 9P140 Uragan verwendet folgende Raketen:
- 9M27F mit dem 9N218F Splittergefechtskopf zu 100 kg, der 51,7 kg Sprengstoff enthält. Reichweite 32 km
- 9M27K mit 30 Stk. 9N210 Splitter-Bomblets (Submunition) zu je 1,8 kg welche jeweils 400 Splitter erzeugen. Reichweite 32 km
- 9M27K2 mit 24 Stk. PTM-1 Panzerminen. Reichweite 32 km
- 9M27K3 mit 312 Stk. PFM-1 Antipersonenminen. Reichweite 32 km
- 9M59 mit 9 Stk. Panzerminen mit Magnetzünder. Reichweite 35 km
Status
Das System wird verwendet von Russland, Weißrussland, Kasachstan, Ukraine, Moldawien, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan und Syrien. Einige Systeme wurden auch nach Afghanistan und Guinea geliefert.