Motorroller sind per Motor betriebene Zweiräder, die sich in folgenden Punkten von gewöhnlichen Motorrädern unterscheiden:
- Sie haben eine Karosserie und dadurch einen recht guten Wetterschutz
- Sie werden nicht mit Knieschluss gefahren, d. h. es gibt einen Durchstieg zwischen Sitzbank und Frontkarosserie
- Sie haben meistens Stauraum in Form eines Helmfachs
- Sie haben — zumindest in den jüngeren Baujahren — Automatikgetriebe
- Komfortables Fahren und Nutzwert stehen eher im Mittelpunkt als sportliches Fahren

Erfolgreich gemacht hat den Motorroller vor allem die Firma Piaggio aus Italien, seit 1948 mit dem Modell Vespa. Diese Bauweise wurde bis heute von vielen Herstellern übernommen.
Motorroller gibt es in verschiedenen Motorisierungen, angefangen beim auf 25 km/h (D) bzw. 30 km/h (CH) gedrosselten Mofa mit nur einem Sitzplatz über den klassischen 50er (Kleinkraftrad) und die 80er bzw. 125er (Leichtkraftrad) bis zu großen Rollern (Motorrad) mit einem Hubraum von 250 cm³, 400 cm³ oder mehr.
Die meisten Motorroller kommen heute aus Fernost — hautsächlich in Südkorea und China zusammengebaut mit Lizenzen z. B.: von Honda, Yamaha und Sachs. Wenige Hersteller aus Europa — z. B.: Italien (Aprilia, Gilera, Italjet, Piaggio, Benelli, Malaguti) und Frankreich (MBK, Peugeot) — konnten sich bis heute am Markt halten. Deutsche Fabrikate, früher bekannt unter den Namen Heinkel, Zündapp, NSU und anderen, sind vom Markt verschwunden, ebenso amerikanische Modelle wie Wyse. Heute wird der Markt der 50-cm³-Zweitakter dominiert von Aprilia, CPI, Daelim, Gilera, Italjet, Kymco, MBK, Peugeot, Piaggio, Sym, TGB und Yamaha (in alphabetischer Reihenfolge, nicht nach Marktanteil).
Bei den größeren Rollern, für die ein Motorradführerschein notwendig ist, spielen auch Honda und Suzuki eine große Rolle. Die Höchstgeschwindigkeit der stärksten Roller liegt z. T. bei weit über 150 km/h.
Seit den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts ist die Kombination von Vollautomatik (Variomatik) und Triebsatzschwinge sehr beliebt und hat die Roller als Kurzstreckenfahrzeug auch in Deutschland wieder populär gemacht.
Wegen der verschärften Abgasvorschriften scheinen die Tage der Zweitakter gezählt. Allerdings gibt es inzwischen Einspritzanlagen und Katalysatoren, mit denen auch die neuen Grenzwerte eingehalten werden können. Sogar die Probleme des hohen Spritverbrauchs haben sich damit erledigt. Bei größeren Rollern ab 125 cm³ dominieren allerdings die akustisch angenehmeren, weil meist auch wassergekühlten Viertakter.
Zum Thema Motorroller gibt es diverse Fachzeitschriften, z. B. Roller Spezial, Motoretta und Scooter.
Der erste Roller nach dem Krieg hiess Walba.