Atomuhr

hochpräziser Zeitmesser auf der Basis von Schwingungen von Cäsium-Atomen.
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Oktober 2003 um 03:13 Uhr durch RobertMichel (Diskussion | Beiträge) (DFC77 -> DCF77). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Eine Atomuhr ist eine Uhr, die mit der Schwingung eines atomaren Überganges synchronisiert ist. Da die Frequenz eines solchen Überganges konstant ist und sehr genau bestimmt werden kann, sind Atomuhren die bislang genauesten gebauten Uhren.

Als atomarer Übergang wird häufig der Hyperfeinstruktur-Übergang F=4, mF=0 → F=3, mF=0 des 2S1/2-Grundzustandes eines 133Cäsium-Atomes verwendet. Dieser Übergang hat eine Frequenz von 9,192631770 GHz. 1967 wurde die SI-Einheit Sekunde über diesen Wert festgelegt.

Solange die Temperatur des Cäsiums nicht extrem niedrig ist (in der Größenordnung 1mK) sind beide Zustände etwa gleich besetzt. Um den Übergang messen zu können, muss einer der Zustände selektiert werden. Das geschieht entweder dadurch, dass man einen Atomstrahl durch ein starkes, inhomogenes Magnetfeld schickt, oder durch optisches Pumpen mit Laserlicht.

Der zweite Hauptbestandteil einer Atomuhr ist ein Mikrowellenresonator, in dem Übergänge zwischen den beiden Zuständen stattfinden können. Wenn die Frequenz des Mikrowellenresonators mit der Übergangsfrequenz übereinstimmt, erhält man ein Signal-Maximum.

Neben Cäsium werden auch Rubidium, Wasserstoff und andere Atome oder Moleküle für Atomuhren verwendet. Die entwicklung von Atomuhren geht in zwei Richtungen - einmal preiswertere, kleinere, energiesparende für z.B. den Einsatz in Satelliten, zum anderen in noch genauere Uhren um physikalische Experimente genauer durchführen zu können.

In Deutschland sind mehrere Atomuhren bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig in Betrieb. Von dort erhalten in Mitteleuropa alle Funkuhren, über den Sender DCF77 ihr Signal.

Satellitennavigationssyteme wie GPS oder (zukünftig) Galileo benutzen Atomuhren ihren Satelliten um durch ihre hochgenaue Zeit die Positionierungsgenauigkeit zu erhöhen, dabei stellen sich andere Anforderungen an Gewicht und Größe der Atomuhr.


Geschichte:

Quellen:
(1):http://www.boulder.nist.gov/timefreq/cesium/atomichistory.htm
(2):http://www.aero.org/publications/crosslink/summer2002/01.html