Windhagen (Gummersbach)

Ortsteil von Gummersbach
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Windhagen ist ein Ortsteil von Gummersbach im Oberbergischen Kreis im südlichen Nordrhein-Westfalen, Deutschland.

Lage
Lage von Windhagen
Lage von Windhagen

Lage von Windhagen

Kalsbach
Herreshagen Niedernhagen
Gummersbach
Daten
Einwohner:
(Stand: 31. März 2004)
1.781
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe über NN: 289 - 354 m
Postleitzahl: 51647
Telefonvorwahl: 02261
KFZ-Kennzeichen: GM

Lage und Beschreibung

Der Ort liegt ca. 2,9 km nördlich vom Stadtzentrum entfernt.

Geschichte

Anfänge

Die Namensendung -hagen bedeutet von einer Hecke eingehegter Platz in einer Waldeinfriedung. Somit kann die Entstehung des Ortes in die große Rodungszeit des Hochmittelalters (11. - 13. Jahrhundert) datiert werden. Allerdings könnten die Funde eines neolithischen Steinmeißels sowie einer Spinnwirtel aus Ton nahe der Eisenbahntrasse im Jahre 1919 (beide Artefakte befinden sich im Rheinischen Landesmuseum in Bonn) auf wesentlich frühere Siedlungstätigkeit deuten.

Vermutlich lag die Keimzelle Windhagens am Hang oberhalb der Quelle des Gummersbachs, da die tiefer liegenden versumpften Auen gewöhnlich erst deutlich später besiedelt wurden. Auch die Namensbeifügung Wind- weist auf "luftigere" Eigenschaften des frühen Ortskerns.

Erstnennung

Um 1300 wurde der Ort als erstmals, um 1450 erstmals urkundlich erwähnt:

  • Henrich und weitere Einwohner zu gehören zu den Wachszinsigen des Kölner Apostelstiftes

Mittelalter

Bereits im Mittelalter dürfte Windhagen ein bedeutender Hof gewesen sein, da es allein drei sog. Burgen - Feste Häuser oder Kasteele (niederdeutsch für Kastelle) - aufwies, von denen um 1815 noch alle, heute nur noch eine existiert(en). Versehen mit Schießscharten und Mauersteinen von teilweise 1 m Kantenlänge lässt sie heute noch auf die Verteidigungsbereitschaft ihres Erbauers schließen. 1951 förderten Grabungen im nahen Umfeld der Burg ein Kurzschwert sowie Keramikscherben zu Tage; die Funde wurden ins 14. / 15. Jahrhundert datiert.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohnerzahlen
1586 15 Steuerzahler = ca. 100
1748 Windhagen ist nach Gummersbach und Strombach größter Ort im Kirchspiel. 151
1798 217
1863 258
1905 547
1910 719
1980 ca. 1800
2004 1781

Neuzeit

  • Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Straße nach Hückeswagen ausgebaut und somit zur ersten befestigten Straße im Oberbergischen Land, Teilstück der heutigen Bundesstraße 256.
  • Um 1920 sollte am nördlichen Ortsausgang Windhagens eine große Filmfabrik entstehen, finanziert von den Gummersbacher Unternehmern Bockhacker und Kötitz sowie der "Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt". Bei Einsetzen der Inflation zerschlugen sich die Pläne jedoch und einige Hundert bereits eingesetzter Arbeiter verloren ihre Stelle. Von dem ehrgeizigen Projekt auf einem alten Ziegeleigelände blieben lange Zeit umfangreiche Fundamente und Mauerteile des Erdgeschosses erhalten.

Freizeit

Vereinswesen

Sport

  • Turnverein Windhagen 1913 eV.
  • FC Windhagen, ehemalige Starspieler: Leo Karp von TeBe Berlin

Schulen

  • Gemeinschafts-Grundschule Windhagen

Wirtschaft und Industrie

In Windhagen befindet sich Gummersbachs größtes zusammen hängendes Gewerbegebiet, dessen älterer Teil "Windhagen-Ost" (70.000 m²; Erschließung seit den 1980er Jahren) vollständig vermarktet ist und als wohl bekannteste Firma GIZEH Raucherbedarf GmbH beherbergt. Hier befindet sich auch das Oberberg-Online Informationssysteme GmbH Technologiezentrum Windhagen, u.a. Firmensitz der oberbergischen Internet-Zeitung Oberberg-Aktuell. "Windhagen West" (124.000 m²) ist bereits komplett erschlossen aber erst zu einem geringen Teil vermarktet.