Vechte

Fluss in Deutschland und den Niederlanden
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Mai 2007 um 10:15 Uhr durch 217.84.139.17 (Diskussion) (Schifffahrt auf der Vecht). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die 167 km lange Vechte (im Mittel- bzw. Unterlauf Vecht bzw. Overijsselse Vecht genannt), die als grenzüberschreitendes Gewässer von Deutschland in die Niederlande fließt, ist ein Nebenfluss des Zwarte Water. 60 km der Vechte verlaufen in den Niederlanden, 35 km in Nordrhein-Westfalen und 72 km in Niedersachsen.

Oberlauf der Vechte

Flusslauf

Deutschland

 
Vechtearm bei Schüttorf

Der Fluss entspringt in Westfalen im westlichen Münsterland im Kreis Borken zwischen Coesfeld und Münster in der Baumberger-Wasserscheide. Dort liegt die Quelle der Vechte bei Rosendahl-Oberdarfeld am Nordhang des 165 m hohen Weterbergs, neben dem 148 m hohen Nohnenberg, einer der beiden nördlichsten Berge der Baumberge.

Anschließend fließt ihr Wasser in leicht nordöstlicher Richtung nach Wettringen; sie lässt die Stadt allerdings rechts liegen. Nur etwas weiter nördlich mündet die Steinfurter Aa ein; kurz danach überquert sie die Landesgrenze nach Niedersachsen.

Über Schüttorf gelangt sie nach Nordhorn und nach Neuenhaus, wo ihr die Dinkel zufließt. Einige Kilometer weiter nordwestlich passiert sie Hoogstede, Ringe, Emlichheim, um dann in Laar die Grenze zu den Niederlanden zu erreichen.

Niederlande

Nachdem der Fluss die deutsch-niederländische Grenze überquert hat, heißt er Overijsselse Vecht (ohne das letzte e) und fließt in südwestlicher und westlicher Richtung über Hardenberg und Ommen nach Dalfsen. Anschließend steuert der Fluss auf Zwolle zu, knickt aber noch vor der Stadt nach Norden ab, um wenig später in das Zwarte Water zu münden, einem Fluss, der von Zwolle nach dem Zwarte Meer, eine Randsee des IJsselmeeres, fließt

Schifffahrt auf der Vechte

Die Vecht hat bis weit in das 19.Jahrhundert eine bedeutende Rolle für die Schifffahrt gespielt. Da der Wasserstand sehr von den Niederschlägen abhängig war, führte er in den Sommermonaten wenig Wasser. Die Boote, sogenannte Zompen waren durch ihre Bauart an niedrige Wasserstände angepasst. Über die Vecht wurde hauptsächlich Bentheimer Sandstein nach Zwolle transportiert. Um die Fahrzeit nach Zwolle zu verkürzen, wurde die Neue Vecht um 1600 angelegt. Mitte des 19.Jahrhunderts wurden der Kanal Dedemsvaart und der Abzweig Lutterhoofdwijk gebaut, dadurch verkürzte sich die Strecke Coevorden - Zwolle, und die Vecht verlor an Bedeutung als Transportweg.

Im Jahr 1908 wurde die Vecht kanalisiert und viele Flußschlingen abgeschnitten. Dadurch sank der Wasserstand und ab 1920 baute man insgesamt sieben Schleusen und Stauwehre: De Haandrik,Ane,(zwischenzeitlich abgerissen), Hardenberg, Diffelen bei Marienberg, Junne, östlich von Ommen, Vilsteren und Dalfsen. Die Vecht ist von ihrer Mündung bei Zwolle bis nach Junne schiffbar.

Einzugsgebiet

Das Einzugsgebiet der Vechte bzw. Vecht beträgt 3.780 Quadratkilometer und gehört zu dem der IJssel bzw. des IJsselmeeres. Wassermenge an der Mündung 45 - 83 Kubikmeter/sec.

Nebenflüsse

Kanäle

 
Koppelschleuse des Ems-Vechte-Kanals in die Vechte in Nordhorn

Kilometrierung

Die nachfolgende unvollständige Kilometrierung zählt abwärts bis zur niederländisch-deutschen Grenze, an der der Kilometer "0" liegt.

64,6 Schüttorf

60,5 Autobahnbrücke A 30

44,6 Vechtesee

43,8 rechts Schleuse zum Ems-Vechte-Kanal, und Süd-Nord-Kanal, links Nordhorn-Almelo-Kanal

43,5 die Vechte umfließt Nordhorn in zwei Armen

38,4 Koppelschleuse, Ende des Ems-Vechtekanals

28,0 Zufluß der Dinkel von links

19,9 Zufluß der Lee von rechts

11,8 Zufluß des Haselaargrabens von rechts

10,5 Straßenbrücke B 403 Emlichheim-Neuenhaus

0 deutsch-niederländische Grenze



Geschichtliches

Die Vechte war früher bis Nordhorn schiffbar und wurde mehrere Jahrhunderte lang benutzt, um Bentheimer Sandstein in Richtung Zwolle zu transportieren.

Literatur

  • Deutsches Flusswanderbuch, DKV-Wirtschafts- und Verlags GmbH, Duisburg, 1985, ISBN 3-924580-10-3

http://www.graf-ship.de/ Grafschafter Schiffswege und Häfen-Instandsetzungsprojekt e.V.