Glaube Liebe Hoffnung
Glaube Liebe Hoffnung ist das neunte Theaterstück des österreichisch-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth. Es erschien im Jahr 1932 und trägt den Untertitel "Ein kleiner Totentanz in fünf Bildern".
Im Jahre 1933 wird Heinz Hilpert im Rahmen der nationalsozialistischen Kulturpolitik gezwungen, die angekündigte Inszenierung von "Glaube Liebe Hoffnung" abzusagen. Am 13. November 1936 findet die Uraufführung des Stücks "Liebe, Pflicht und Hoffnung", einer Fassung von "Glaube Liebe Hoffnung" statt. Der Titel des Stücks variiert den bekannten Bibeltext eines Paulusbriefes: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1. Korintherbrief, Kap. 13, Vers 13; siehe auch Christliche Tugenden)
Das Buch
Inhalt
Es herrscht Rezession und Arbeitslosigkeit. Elisabeth, jung, hoffnungsfroh und wild entschlossen, ihr Glück zu machen, kämpft mit allen Mitteln um ihre Existenz. Wegen alter Schulden und einem neuen Vertreterjob, für den sie einen Gewerbeschein kaufen muss, versucht sie sich Geld zu leihen. Sie braucht Geld, um arbeiten zu können. Und sie braucht Arbeit, um Geld verdienen zu können. So meldet sich Elisabeth beim Anatomischen Institut, um dort ihren Leichnam schon zu Lebzeiten zu verkaufen. Als das nicht funktioniert, zeigt sich der Präparator des Instituts gerührt und leiht ihr das notwendige Geld. Kurz darauf erfährt er, dass Elisabeth das Geld zur Bezahlung ihrer Vorstrafe verwendet, die sie wegen Handelns ohne Gewerbeschein erhalten hat. Er zeigt sie wegen Betrug an und sie wird zu 14 Tagen Haft verurteilt. Als sich später ein junger Polizist in Elisabeth verliebt, verschweigt sie ihm den Gefängnisaufenthalt. Sie soll seine Braut werden, bis eines Tages die Vergangenheit ans Licht kommt und der Polizist sich zwischen ihr und seiner Karriere entscheiden muss. Wieder allein, ohne Arbeit, ohne Geld, ohne einen Menschen, findet Elisabeth keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Sie geht ins Wasser, wird zwar gerettet, aber die Wiederbelebungsversuche haben nur kurzen Erfolg. Von ihrem Glauben, von ihrer Liebe und von ihrer Hoffnung verlassen, stirbt sie.
Personen
- Elisabeth
- Schupo Alfons Klostermeyer
- Präparator
- Oberpräparator
- Vizepräparator
- Baron mit Trauerflor
- Irene Prantel
- Frau Amtsgerichtsrat
- Herr Amtsgerichtsrat
- Invalider
- Arbeiterfrau
- Buchhalter
- Maria
- Kriminaler
- Oberinspektor
- Kamerad (zweiter Schupo)
- dritter Schupo
- Lebensretter Joachim
Zitat
"Das seh ich schon ein, dass es ungerecht zugehen muss,
weil halt die Menschen Menschen sind -
aber es könnt doch auch ein bisschen weniger ungerecht zugehen."
(Elisabeth in Glaube Liebe Hoffnung)
"Es soll gezeigt werden, wie tragische Ereignisse sich im
Alltagsleben oft in eine komische Form kleiden ... Alle
meine Stücke sind Tragödien ... sie werden nur komisch,
weil sie unheimlich sind. (Ödön von Horváth)