Bremen
Dieser Artikel befasst sich mit der Stadtgemeinde Bremen.
Die Städte Bremen und Bremerhaven bilden das Land "Freie Hansestadt Bremen". Siehe auch: Portal Bremen.
Eine Auflistung anderer Einträge, die sich auf die Stadt oder das Land Bremen beziehen, sowie weitere Bedeutungen des Wortes Bremen finden sich unter Bremen (Begriffsklärung).
Wappen | Karte |
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Mittleres Wappen | Karte Bremen in Deutschland |
Wahlspruch | |
buten un binnen – wagen un winnen (draußen und drinnen – wagen und gewinnen) Inschrift über dem Portal des Schütting, Motto der Bremer Kaufleute | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Bremen |
Kreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 326,72 km² |
Einwohner: | 544.746 (01.07.2004) |
Bevölkerungsdichte: | 1.667 Einwohner/km² |
Höhe: | 11,5 m ü. NN (Markt) |
Postleitzahl: | 28001 -28779 (alte PLZ 2800 und 2820) |
Vorwahl: | 0421 |
Geografische Lage: Bezugspunkt: Roland |
53° 04' 37,2" n. Br. 08° 48' 32,4" ö. L. |
KFZ-Kennzeichen: | HB + 2 Buchstaben + 3 Ziffern |
Amtliche Gemeindekennzahl: | 04 0 11 000 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 5 Bezirke mit 23 Stadtteilen |
Adresse der Stadtverwaltung: | Am Markt 21 28195 Bremen |
Website: | bremen.online |
E-Mail-Adresse: | webmaster@bremen.de |
Politik | |
Bürgermeister und Präsident des Senats: |
Dr. Henning Scherf (SPD) |
Bremische Bürgerschaft: (Wahl am 25. Mai 2003; Die Bürgerschaft wurde von 100 auf 83 Sitze verkleinert.) |
SPD 42,3% (-0,2) - 40 Sitze (-7) CDU 29,8% (-7,4) - 29 Sitze (-13) |
Bremen (frz. Brême, it. Brema, Esperanto Bremeno, griech. Vremi) ist eine Stadt im Nordwesten Deutschlands.
Die Stadt Bremen ist die Hauptstadt und größte Stadt des Landes "Freie Hansestadt Bremen", zu dem neben Bremen außerdem noch die etwa 60 km nördlich gelegene Seestadt Bremerhaven gehört.
Zur Stadt Bremen gehört auch das Überseehafengebiet in Bremerhaven, für das jedoch die Stadt Bremerhaven auf Grund eines Vertrages mit der Stadt Bremen gemeindeverwaltungsmäßig zuständig ist. Dies wurde in der Verfassung für die Stadt Bremerhaven (§ 8 VerfBrhv) verankert.
Die Stadt Bremen ist Sitz der Bürgerschaft und der meisten staatlichen Behörden des Landes Bremen (Bürgermeister, Senatoren sowie Staatsgerichtshof und Rechnungshof der Freien Hansestadt Bremen).
Die nächste größere Stadt ist Hamburg, etwa 95 km nordöstlich von Bremen. Die Einwohnerzahl der Stadt Bremen überschritt um das Jahr 1875 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.
Geografie
Bremen liegt zu beiden Seiten der Weser, etwa 126 km vor deren Mündung in die Nordsee, an der Stelle, an der sich der Fluss zu einem Mündungstrichter, der als Unterweser bezeichnet wird, verbreitert. Bis hierher ist die Weser mit Seeschiffen befahrbar, was die Entstehung des Hafens ermöglichte. Die Landschaft links der Weser nennt man "Wesermarsch".
Das Stadtgebiet ist 38 km lang und 16 km breit. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 136,5 km. Bremen ist eine der flächengrößten Städte Deutschlands.
Nachbargemeinden
Die Stadt Bremen ist ganz von niedersächsischem Staatsgebiet umschlossen. Im Westen grenzen die kreisfreie Stadt Delmenhorst sowie der Landkreis Wesermarsch an, im Norden der Landkreis Osterholz, im Osten der Landkreis Verden und im Süden der Landkreis Diepholz. Die unmittelbar angrenzenden Städte und Gemeinden werden auch als "Speckgürtel" bezeichnet, da sehr viele Arbeitnehmer Bremens außerhalb und damit in Niedersachsen wohnen und dort Einkommens-/Lohnsteuerpflichtig sind. Dies bedeutet Steuerausfälle für das Land Bremen.
Die Nachbargemeinden im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Schwanewede, Ritterhude, Lilienthal (Landkreis Osterholz); Ottersberg, Oyten, Achim (Landkreis Verden); Weyhe, Stuhr (Landkreis Diepholz); Delmenhorst (kreisfreie Stadt); Lemwerder, Berne und Elsfleth (Landkreis Wesermarsch).
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet Bremens ist in fünf Stadtbezirke und diese in 23 Stadtteile eingeteilt. Für Verwaltungsaufgaben sind die 23 Stadtteile zu 17 Ortsämtern zusammen gefasst. Die 23 Stadtteile sind für statistische Zwecke weiter in Ortsteile mit eigenem Namen unterteilt.
Stadtteile und Ortsteile
ausgelagert nach Bremer Ortsteile
Geschichte
- 782 Bremen wird zum ersten Mal schriftlich erwähnt.
- 787 Karl der Große gründet das Bistum Bremen. Dadurch wird Bremen zum Zentrum der Christianisierung Nordeuropas.
- 845 Residenz der Erzdiözese Hamburg-Bremen (Erzbischof Ansgar).
- 888 König Arnulf von Kärnten gewährt der Stiftskirche das Marktrecht
- 965 Kaiser Otto I. verleiht dem Erzbischof Adaldag das Marktrecht
- 1043-1072 Erster wirtschaftlicher Aufschwung unter Erzbischof Adalbert
- 1076 Adam von Bremen, Domscholast, beendet die Arbeit an seiner Geschichte des Erzbistums Hamburg und erwähnt darin die Entdeckung Amerikas (Vinlands) durch die Wikinger
- 1186 Kaiser Friedrich I. Barbarossa verbriefte das erste bürgerliche Gesetz
- 1260 der Hanse beigetreten
- Um 1300 wird der Stadtwall erbaut
- Im 13. Jahrhundert erlangt Bremen die Unabhängigkeit von den Erzbischöfen
- 1358 Bremen wird Mitglied der Hanse
- 1533 Aufstand der 104 Männer
- 1619 Die ersten Hafenanlagen werden konstruiert
- 1646 Nach dem Kampf gegen die Schweden im dreißigjährigen Krieg wird Bremen zur Freien Reichsstadt erklärt
- 1783 Beginn des direkten Transatlantikhandels mit den USA
Nach Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation 1806 sicherte der amtierende Bürgermeister Johann Smidt die Unabhängigkeit der freien Stadt im Deutschen Bund.
- 1815 erhält Bremen auf dem Wiener Kongress den Status eines souveränen Staates. Bremen wird Teil des deutschen Staatenbundes (Deutscher Bund).
- 1827 wird Bremerhaven an der Wesermündung gegründet, da der Fluss zu versanden drohte. Die Siedlung wird später zur eigenständigen Stadt innerhalb des bremischen Staates erhoben.
- 1849 wird die Kunsthalle Bremen eröffnet.
- 1866 Bremen wird Mitglied des Norddeutschen Bundes
- 1871 Gründung des Deutschen Reichs. Bremen wird Mitglied des Deutschen Reichs mit dem verfassungsmäßig festgehaltenen Titel Freie Hansestadt Bremen.
- 1888 Anschluss Bremens an den Deutschen Zollverein; Eröffnung des ersten Freihafens
- 1920 Bau des Flughafens
- 1928 Einweihung der Columbuskaje in Bremerhaven, Tor zur Welt für mehr als sieben Millionen Emigranten nach Amerika (siehe auch extern: (Bremer Passagierlisten 1920 - 1939))
- 1939 Abtrennung der Stadt Bremerhaven vom Bremer Staatsgebiet und Vereinigung dieser mit der preußischen Stadt Wesermünde zur Großstadt "Wesermünde"
- 1947 Wesermünde wird in Bremerhaven umbenannt und kehrt wieder in das Bremer Staatsgebiet zurück
- 1945 Bremen und Bremerhaven werden amerikanisches Besatzungsgebiet ("Amerikanische Exklave" = AE = altes Nummernschild bis 1956) in britisch besetzten Umland
- 1949 Bremen (bestehend aus der Stadt Bremen und der Stadt Bremerhaven) wird ein Land der Bundesrepublik Deutschland
- 2004 Das historische Rathaus und das Wahrzeichen, der steinerne Roland, wird zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt
Eingemeindungen
Wie die meisten ehemaligen Freien Reichsstädte konnte auch Bremen im Laufe der Geschichte neben dem eigentlichen Stadtgebiet umliegende Dörfer für sich gewinnen. Das "Staatsgebiet" der Freien Reichsstadt Bremen bestand daher aus dem eigentlichen Stadtgebiet, dem sog. "Landgebiet", also einer Vielzahl von Landgemeinden, die später als Landkreis Bremen bezeichnet wurden, und der Stadt Vegesack, die sich aus einem alten Dorf nach Anlegung des Hafens zu einem Flecken (ab 1794) und schließlich zu einer Kleinstadt (Stadtrecht seit 1850) entwickelt hatte. Von 1827 bis 1939 und dann wieder ab 1947 gehörte beziehungsweise gehört auch Bremerhaven zum Bremer Staatsgebiet (= Land Freie Hansestadt Bremen), der Freihafen von Bremerhaven ist gleichzeitig eine Exklave der Stadt Bremen, also ein Stadtteil der Stadtgemeinde Bremen. Die Städte Bremerhaven und Vegesack sowie die Gemeinden des Bremer Landgebiets hatten mehr oder weniger eine eigene Verwaltung beziehungsweise die Bürger dieser Gemeinden hatten andere Rechte als die Bürger der Stadt Bremen.
Das eigentliche Stadtgebiet Bremens umfasste bis Mitte des 19. Jahrhunderts nur die sog. Altstadt, die Neustadt (links der Weser) und die außerhalb der Wallanlagen gelegenen Vorstädte. Ab 1849 wurden in mehreren Abschnitten benachbarte Landgemeinden in das Stadtgebiet eingegliedert. Dadurch verkleinerte sich der Landkreis Bremen stetig, bis er 1945 vollständig aufgelöst und seine Gemeinden in die Stadt Bremen eingegliedert wurden. Ab [[1945] waren damit zunächst Staatsgebiet und Stadtgebiet Bremens identisch. (Bremerhaven hieß zu jener Zeit Wesermünde und gehörte zur preußischen Provinz Hannover.) Erst seit 1947, als Bremerhaven wieder in das Bremische Staatsgebiet zurückgegliedert wurde, besteht das Land Bremen (wieder) aus zwei Städten.
Im einzelnen wurden folgende Gemeinden in die Stadt Bremen eingegliedert (in Klammer der Flächenzuwachs des Stadtgebiets in ha):
- 1. Januar 1849: Pagentorn, Utbremen, Pauliner Marsch, Stephanikirchweide und Bürgerviehweide (1.212 ha)
- 3. Februar 1872: Stadtwerder (205 ha)
- 1875: Teile der Landgemeinden Neuenland (Buntentor) und Woltmershausen (342 ha)
- 1885: Teil der Landgemeinde Walle (28 ha)
- 21. Oktober 1892: Teile der Landgemeinden Walle und Gröpelingen (256 ha)
- 1. April 1902: Landgemeinden: Bremen-Schwachhausen, Hastedt sowie Teile der Landgemeinden Walle,Gröpelingen und Woltmershausen (2.770 ha)
- 1. April 1921: Landgemeinden Oslebshausen, Neuenland sowie Teile der Landgemeinden Oberneuland-Rockwinkel, Osterholz, Horn, Grambke, Arsten, Habenhausen und Rablinghausen (3.490 ha)
- 1923: Teil der Landgemeinde Oberneuland-Rockwinkel (21 ha)
- 1. April 1938: Hafengebiet der Stadt Bremerhaven
- 1. November 1939: Landgemeinden Büren, Grambkermoor und Lesumbrok sowie Stadt Vegesack (zusammen 2.106 ha) und die zur preußischen Provinz Hannover gehörigen Landgemeinden Aumund, Blumenthal, Farge, Grohn, Lesum und Schönebeck (alle Landkreis Osterholz) sowie Hemelingen und Mahndorf (beide Landkreis Verden) (zusammen 6.787 ha)
- 1. Dezember 1945: Landgemeinden Osterholz, Oberneuland-Rockwinkel, Borgfeld, Lehesterdeich, Blockland, Strom, Seehausen, Lankenau, Huchting, Arsten und Habenhausen (= Auflösung des Landkreises Bremen) (zusammen 13.977 ha)
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.
Jahr | Einwohnerzahlen |
---|---|
1350 | etwa 20.100 |
1744 | etwa 28.000 |
1812 | 35.392 |
1831 | 44.286 |
1852 | 57.055 |
1. Dezember 1871 ¹ | 82.964 |
1. Dezember 1875 ¹ | 102.499 |
1. Dezember 1890 ¹ | 124.955 |
2. Dezember 1895 ¹ | 141.133 |
1. Dezember 1900 ¹ | 161.184 |
1. Dezember 1910 ¹ | 244.875 |
8. Oktober 1919 ¹ | 258.812 |
16. Juni 1925 ¹ | 294.966 |
16. Juni 1933 ¹ | 323.331 |
17. Mai 1939 ¹ | 354.109 |
13. September 1950 ¹ | 444.549 |
6. Juni 1961 ¹ | 564.500 |
27. Mai 1970 ¹ | 593.182 |
30. Juni 1975 | 576.600 |
30. Juni 1980 | 556.128 |
30. Juni 1985 | 528.900 |
27. Mai 1987 ¹ | 533.455 |
30. Juni 1997 | 548.100 |
1. Oktober 2003 | 544.195 |
¹ Volkszählungsergebnis
Religion
Bremen wurde 787 Sitz eines Bistums, das zunächst Köln, nach 845 Hamburg unterstellt war. Beide Bistümer wurden 893 vereinigt. Danach versuchte das Bistum mehrmals sein Herrschaftsgebiet auf den Norden Europas auszudehnen. 1223 ging der Erzbischofstitel von Hamburg auf Bremen über. Hauptkirche war danach der Bremer Dom. Erste Pfarrkirche wurde die Veits- beziehungsweise Liebfrauenkirche. 1522 wurde in Bremen die erste evangelische Predigt gehalten. Danach zog die Reformation Zug um Zug ein und 1532 wurde auch im Dom die Reformation erzwungen. 1534 erhielt Bremen eine neue Kirchenordnung. Wegen innerkirchlicher Streitigkeiten wurde 1561 der (lutherische) Dom geschlossen. In der Stadt herrschte danach überwiegend das reformierte Bekenntnis vor. 1567 wurde in Bremen ein protestantischer Erzbischof eingesetzt. Anfang des 17. Jahrhundert öffnete sich die Stadt durch Teilnahme an der Dordrechter Synode mehr dem reformierten Bekenntnis. Doch wurde das lutherische Bekenntnis ab 1639 als gleichberechtigt anerkannt, nachdem 1638 der Dom wieder für (lutherische) Gottesdienste geöffnete worden war. Er blieb aber lange Zeit die einzige lutherische Gemeinde der Stadt und wurde nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 der Stadt eingegliedert. Danach verlor sich das reformierte Bekenntnis mehr und mehr, als die Gemeinden teilweise auch lutherische Prediger beriefen. Neue Gemeinden entstanden und wurden nicht mehr zwischen "lutherisch" und "reformiert" unterschieden. Als Freie Reichsstadt konnte Bremen seine kirchlichen Angelegenheiten selbst regeln. So wurden zum Beispiel 1860 die Grenzen der Pfarrgemeinden aufgelöst. Die einzelnen Gemeinden erhielten ein weitgehendes Selbstbestimmungsrecht.
Nach dem 1. Weltkrieg erhielt die Bremische Staatskirche eine neue Verfassung (Bremische Evangelische Kirche). Ab 1934 stand an der Spitze der Landeskirche ein Landesbischof, doch wurde nach 1945 die Rechtsstellung von 1920 wieder hergestellt. Die Einzelgemeinden der Stadt sind relativ autonom und haben eine sehr unterschiedliche Tradition und Ausprägung. Die Bremische Evangelische Kirche als Körperschaft des öffentlichen Rechts bildet das "Dach" der Einzelgemeinden. An ihrer Spitze steht auch kein Bischof, wie in den meisten anderen Landeskirchen, sondern ein "Präsident", ein Nicht-Theologe. Zur Bremischen Evangelischen Kirche gehört neben den stadtbremischen Gemeinden auch die Vereinigte Protestantische Gemeinde Bremerhaven.
Siehe auch Evangelische Gemeinde zu St. Martini in Bremen
1845 kam es zur Gründung der ersten Bremer Baptistengemeinde, heute: Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde. Ab 1850 entstand in Bremen auch eine Bischöfliche Methodistenkirche, die von hier aus eine reiche Missionstätigkeit in ganz Deutschland ausübte. Heute befindet sich der Sitz dieser Freikirche in Frankfurt am Main.
Ab 1648 formierte sich in Bremen auch wieder eine katholische Gemeinde, die aber erst 1816 mit der Überlassung der Johanniskirche wieder ein eigenes Gotteshaus erhielt. 1920 wurde die Pfarrgemeinde eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und 1931 wurde Bremen Sitz eines Dekanats innerhalb des Bistums Osnabrück, zu dem alle heutigen Pfarrgemeinden der Stadt gehören.
Auch die Neuapostolische Kirche ist mit mehreren Gemeinden im Stadtgebiet vertreten.
Politik
Die Bremer Legislative, das Parlament des Landes Bremen, ist die Bürgerschaft mit 83 Abgeordneten. Hiervon kommen 67 aus Bremen und 16 aus Bremerhaven. Die 67 Bremer Abgeordnete bilden zugleich das Stadtparlament Bremens. (Bremerhaven hingegen hat eine eigene Stadtverordnetenversammlung.) Die Abgeordneten werden alle 4 Jahre von der Bevölkerung gewählt. Die Bremer Landesregierung ist der Senat. Dieser fungiert gleichzeitig als Magistrat (Stadtregierung) der Stadt Bremen. Vorsitzender des Senats ("Präsident des Senats") ist der Bürgermeister. Er ist Staatsoberhaupt des Landes Bremen und gleichzeitig Oberhaupt der Stadt Bremen. Aus traditionellen Gründen trägt das Stadtoberhaupt Bremens den Titel Bürgermeister und nicht Oberbürgermeister, wie in den meisten anderen Großstädten Deutschlands. Stellvertreter des Präsidenten des Senats ist der (zweite) Bürgermeister. Die sonstigen Mitglieder des Senats (Senatoren) des Landes Bremen sind den Ministern der anderen Bundesländer vergleichbar und sind für die Stadt Bremen zugleich Dezernenten ("Fachbereichsleiter").
Dr. Henning Scherf (SPD) ist seit dem 4. Juli 1995 Bürgermeister und Präsident des Senats..
- Siehe auch: Liste der Bremer Bürgermeister
Bei der Bürgerschaftswahl am 25. Mai 2003 wurde die große Koalition zwischen SPD und CDU trotz starker Verluste der CDU bestätigt.
Wappen
Das Wappen der Hansestadt Bremen zeigt auf rotem Grund einen schräg nach links aufgerichteten, mit dem Bart nach rechts gewandten silbernen Schlüssel gotischer Form ("Bremer Schlüssel"). Auf dem Schild ruht eine goldene Krone, welche über dem mit Edelsteinen geschmückten Reif fünf Zinken in Blattform zeigt. ("Mittleres Wappen"). Beim Kleinen Wappen wird lediglich der Schlüssel ohne Krone abgebildet. Das große Wappen hingegen hat darüber hinaus noch eine Konsole beziehungsweise ein bandartiges Fußgestell, auf dem der Schild ruht. Der Schild wird von zwei aufgerichteten rückwärts schauenden Löwen mit den Vorderpranken gehalten.
Bedeutung: Der Schlüssel ist das Attribut des Apostels Petrus, des Schutzpatrons des Bremer Doms. Er taucht als Wappensymbol bereits 1366 im Stadtsiegel Bremens auf. Im Laufe der Geschichte veränderte sich die Form des Schlüssels mehrmals. Auch zeigte das Stadtwappen teilweise den Hl. Petrus mit dem Schlüssel. Auch die Formen außerhalb des Wappenschildes veränderten sich mehrmals. So taucht etwa der Löwe des großen Wappens erstmals 1618 auf. In seiner heutigen Form geht das Wappen auf die Wappenordnung von 1891 zurück.
Flagge: Von Rot und Weiß mindestens achtmal gestreift und längs des Flaggenstocks mit der den Streifen entsprechenden Zahl abwechselnd roter und weißer Würfel in zwei Reihen gesäumt. In der Mitte der Flagge ein viereckiges weißes Feld mit dem Wappen.
Die Bremer Flagge, umgangssprachlich auch als "Speckflagge" bezeichnet, soll der Legende nach zu den Vorbildern der Amerikanischen Flagge (Stars and Stripes) gehört haben.
Städtepartnerschaften
Bremen unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:
Wirtschaft und Infrastruktur
Aufgrund des Hafens ist Bremen Deutschlands Außenhandelsstandort Nummer zwei, gleich nach Hamburg. Die Palette der verschiedenen Handelsgüter die hier im- und exportiert werden, erstreckt sich von Fisch-, Fleisch- und Molkereiprodukten über Tee, Reis und Tabak bis hin zu Wein und Zitrusfrüchten. Auch finden sich hier wichtige Standorte der Automobil-, Elektronik-, Schiffbau-, und Stahlindustrie.
Das Unternehmen Daimler/Chrysler fertigt in seinem Werk in Bremen unter anderem die Automodelle C-Klasse, das T-Modell und den Roadster SL. Auch die Luft- und Raumfahrtindustrie ist hier angesiedelt, die Endmontage der Airbusflügel findet in Bremen statt, bei der EADS Space Transportation GmbH (Tochterunternehmen der EADS) entstehen wichtige Module und Bauteile für weltraumtaugliche Laboratorien, Trägerraketen und Satellitensysteme. Auch finden sich hier einige Unternehmen der Nahrungs- und Genussmittelproduktion. Die Wirtschaft der Stadt macht in den letzten Jahren einen starken Strukturwandel durch, hin zu einem Dienstleistungs- und Hi-Tech-Standort.
Verkehr
Im Süden Bremens befindet sich der internationale Flughafen Bremen.
Bremen ist ein Eisenbahnknotenpunkt mit dem Hauptbahnhof sowie für den Güterverkehr dem Rangierbahnhof, den Hafenbahnhöfen und dem Werksbahnhof der Klöckner-Hütte. Die Hauptstrecken Hamburg–Ruhrgebiet und Hannover–Bremerhaven treffen hier aufeinander, ferner zweigt hier die Hauptstrecke in Richtung Oldenburg (Oldb.) ab. Bremen ist über die IC-Linien Hamburg–Köln und Oldenburg–Leipzig, sowie die ICE-Linie Bremen–Frankfurt–München hervorragend an das Fernverkehrsnetz angebunden. Im Regionalverkehr besteht ein S-Bahn-ähnlicher Vorortverkehr bis Rotenburg (Wümme), Twistringen, Oldenburg und Verden. Ferner bestehen schnelle Regionalverkehrsverbindungen nach Osnabrück, Bremerhaven, Norddeich Mole, Hamburg und Hannover.
Auch an das Fernstraßennetz ist Bremen gut angebunden: Das südliche Stadtgebiet Bremens wird von der Bundesautobahn A1 Dortmund–Hamburg berührt. Im Südosten der Stadt, am Bremer Kreuz, wird die A1 von der A27 Hannover–Bremerhaven–Cuxhaven gekreuzt. Diese Autobahn führt nahezu durch das gesamte nördliche Stadtgebiet von Südosten nach Nordwesten. Westlich der Stadt beginnt die Autobahn A 28 nach Oldenburg. Ferner führt die Bundesstraße B 6 durch Bremen.
Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Straßenbahn- und Buslinien der Bremer Straßenbahn AG sowie Buslinien anderer Verkehrsbetriebe beziehungsweise Unternehmen.
Medien
Bremen ist Sitz von Radio Bremen, der kleinsten Rundfunkanstalt der ARD. Radio Bremen produziert diverse Fernsehsendungen und betreibt vier Hörfunkwellen. Als privates Pendant ist Energy Bremen in der Hansestadt mit einem Radioprogramm ansässig.
Als Tageszeitung erscheinen der Weser-Kurier und die fast identischen Bremer Nachrichten, letztere sind die drittälteste noch erscheinende Tageszeitung Deutschlands. Mit eigenständigen Stadtausgaben erscheinen in Bremen außerdem die tageszeitung (taz) sowie die BILD-Zeitung (Springer-Verlag). Als größte gratis verteilte Anzeigenblätter erscheinen der Weser-Report, der Bremer Anzeiger und in Bremen-Nord das BLV.
Ferner sind alle großen Nachrichtenagenturen und die meisten großen Tageszeitungen Nordwestdeutschlands sowie zahlreiche Radiosender mit Korrespondentenbüros oder Regionalredaktionen vertreten.
Schließlich erscheinen mehrere Stadtmagazine ('Bremer', 'Prinz', 'Mix' und andere).
Ansässige Unternehmen
- Airbus Deutschland (Flugzeugbau)
- ATLAS ELEKTRONIK (Marine-Elektronik)
- Beck & Co. KG (Bier-Brauerei "Beck's", "Haake Beck", "Hemelinger", größter deutscher Bierexporteur, gehört zu dem belgischen Brauerei-Konzern InBev)
- BLG Logistics Group (Logistik)
- DaimlerChrysler (Automobilbau)
- Feodora (Schokolade-, Patisserieerzeugnisse)
- Hachez (Schokolade-, Patisserieerzeugnisse)
- Hella Fahrzeugkomponenten GmbH
- Kellogg's Deutschland (Nahrungsmittel)
- Kraft Foods Deutschland mit den Marken Kaffee HAG, Jacobs, Onko, Kaba, Milka etc. (Nahrungsmittel)
- Melitta (Kaffee)
- RDE, Rheinmetall Defence Electronics GmbH (wehrtechnische Elektronik)
- Stahlwerke Bremen (Gehört zu Arcelor S.A., Luxemburg), ehemals Klöckner Stahlwerke
- Tchibo mit Eduscho (Kaffee)
Öffentliche Einrichtungen
Bremen ist Sitz folgender Einrichtungen und Institutionen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:
- Bremische Evangelische Kirche
- Arbeitnehmerkammer Bremen
- Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden / Baptisten im Lande Bremen, KdöR
- Radio Bremen
- DGzRS Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger
- Kassenärztliche Vereinigung Bremen
- Kassenzahnärztliche Vereinigung Bremen
- Tierärztekammer Bremen
Bildung, Wissenschaft und Forschung
Das Bremer Bildungssystem stellt sich ausgesprochen widersprüchlich dar: Einerseits belegt Bremen im Bereich der Elementar- und Allgemeinbildung laut deutscher PISA-Studie den letzten Platz, andererseits wurden die Städte Bremen und Bremerhaven vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft am 12.03.2004 zur "Stadt der Wissenschaft 2005" (gegen einen Mitbewerb von 36 deutschen Städten) gewählt. Umstritten war [[2001] die Schließung des Schulzentrums Holter Feld.
- Die Universität Bremen [1] nahm zum Wintersemester 1971/72 ihren Betrieb auf. Die Grundsteinlegung erfolgte am 11.11.1970 durch aufmüpfige Studenten und Schüler unter dem Namen "Marx & Moritz-Universität" (letzteres nach dem damaligen Bildungssenator Moritz Thape).1973 wurde die Pädagogische Hochschule integriert, daher lag der Schwerpunkt der Universität ursprünglich in der Lehrerausbildung. Heute gibt es beinahe alle Fachbereiche (außer Medizin), sowie diverse Sonderforschungsbereiche. Ein Indikator für die Wertschätzung der Forschungsleistungen ist der hohe Anteil der eingeworbenen Drittmittel.
- Die Hochschule für Künste Bremen [2] trägt seit 1988 ihren heutigen Namen. 1979 war die Hochschule und die berufsbildende Abteilung des Bremer Konservatoriums zur Hochschule für Gestaltende Kunst und Musik zusammen gelegt worden. Diese hatte mehrere Vorgängereinrichtungen.
- Die Hochschule Bremen [3] wurde 1982 gegründet durch Zusammenschluss der Hochschulen für Technik, Nautik, Sozialpädagogik/Sozialökonomie und Wirtschaft.
- Die International University Bremen [4] kurz IUB, ist eine private Universität gegründet 1999.
Darüber hinaus gibt es Bremen das komplette Angebot allgemeinbildender und beruflicher Schulen.
An Wissenschaftlichen Instituten sind in Bremen ansässig:
- Max-Planck-Institut für marine Mikrobiologie
- Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM)
- Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) [5]
Freizeit- und Sportanlagen
- Es gibt das Weser-Stadion, in dem der Fußballbundesligist Werder Bremen spielt
- Zahlreiche Wassersportanlagen auf den Nebenflüssen der Weser
- Tischtennis-Zweitligist Werder Bremen
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Theater der Freien Hansestadt Bremen [6]
- Theater am Goetheplatz
- Schauspielhaus
- Brauhaus
- Concordia
- Musical-Theater Bremen
- WALDAU THEATER Komödie Bremen gem. GmbH [7]
- Theater im Packhaus e.V. [8]
- die bremer shakespeare company e. V. [9]
- Theaterhaus Schnürschuh e.V. [10]
Die Stadt ist ferner Träger des "Philharmonischen Staatsorchesters", das 1812 als "Gesellschaft für Privatkonzerte" gegründet und 1888 in die "Philharmonische Gesellschaft" umgewandelt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt es seinen heutigen Namen.
Museen und Ausstellungen
Bremen besitzt eine reiche Museumslandschaft. Die von Bürgern der Stadt gegründete Kunsthalle Bremen wurde 1849 eröffnet; der Bestand umfasst heute europäische Kunstwerke vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
- Bremen Halle - Luft- und Raumfahrtmuseum am Flughafen
- Bremer Frauenmuseum e. V.
- Bremer Rundfunkmuseum [11]
- Dokumentationsstätte Gefangenenhaus Ostertorwache
- Drachenarchiv "Und sie fliegen heute noch"
- Focke Museum Bremen [12]
- Gerhard-Marcks-Haus [13]
- Krankenhaus-Museum [14]
- Kunsthalle Bremen [15]
- Kunstsammlungen Böttcherstraße - Paula-Becker-Modersohn-Haus und Roselius-Haus[16]
- Mühle Oberneuland
- Neues Museum Weserburg Bremen [[17]]
- Schulgeschichtliche Sammlung Bremen
- Schulschiff Deutschland
- Spielzeugmuseum im Schnoor
- Tischlerei-Museum
- Übersee Museum Bremen [18]
- Universum Science Center[19]
- Wilhelm Wagenfeld Stiftung [20]
Rund um den Marktplatz
- Der St.-Petri-Dom mit Dom-Museum
- Das Rathaus am Markt
- Der Ratskeller (Weinkeller unter dem Rathaus, u.a älteste Weine Deutschlands) [21]
- Der Roland, Mittelpunkt und Wahrzeichen der Stadt
- Die Bremer Stadtmusikanten, ebenfalls ein Wahrzeichen
- Der Schütting
- Die Böttcherstraße
Schlösser und Kirchen
- Das Heimatmuseum Schloss Schönebeck
- Die Liebfrauenkirche beim Rathaus
- Die Martinikirche an der Weser
Sonstige Bauwerke und Sehenswürdigkeiten
- Die Schlachte
- Das Schnoorviertel
- Der Fallturm, ebenfalls in der Nähe der Uni
- Der Fernsehturm in Walle
- Der MW-Sendemast Bremen-Oberneuland (siehe Radio Bremen)
- Das Aalto-Hochhaus von 1962 in der Neuen Vahr
- Das Segelschulschiff Deutschland
- Der Space Park in Gröpelingen, Bremens größte Investitionsruine der jüngsten Geschichte
Regelmäßige Veranstaltungen
- 6. Januar: Bremer Eiswette am Punkendeich
- Januar: Stiftungsfest der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS)
- Februar: Bremer "Carneval". Angelehnt an Südamerikanische Traditionen
- März: "Boot Bremen", Ausstellung für Boote und Zubehör
- April: Osterwiese, Volksfest mit Feuerwerk
- Mai: Vegesacker Hafenfest
- Mai: Bremer Stadtfest auf dem Marktplatz
- August: Internationaler Bremer Sommer
- September: Maritime Woche
- Oktober: Bremer Freimarkt, Volksfest mit Festumzug
- November: Caravan, Ausstellung für Wohnwagen und Wohnmobile
- Dezember: Weihnachtsmarkt
Mundarten
Kulinarische Spezialitäten
Siehe Bremer Spezialitäten
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Ehrenbürger Bremens in der Reihenfolge der Verleihung (bislang nur eine kleine Auswahl, da Näheres nicht bekannt)
- Anton Kippenberg 1874-1950, Verleger
- Wilhelm Kaisen 1887-1979, Bürgermeister a. D., einer der "Väter des Grundgesetzes"
- 1954: Rudolf Alexander Schröder, 1878-1962
- 1999: Hans Koschnick, Bürgermeister a. D.
- 2001: Prof. Reimar Lüst, Aufsichtsratsvorsitzender der International University Bremen (IUB)
- 9. April 2003: Bernd Hockemeyer
- 9. April 2003: Uwe Hollweg
Literatur
- "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" Band III Nordwestdeutschland, 1. Teilband Niedersachsen/Bremen - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1952
Siehe auch:
Weblinks
- http://www.bremen.de - Offizielle Informationsseite des Landes Bremen
- StadtPanoramen Bremen - 360-Grad-Panoramen im Großformat mit Info-Links
- http://www.rathaus-bremen.de - Das Rathaus Bremen
- http://www.genealogy.net/reg/BRE -Familienforschung und Informationen über Bremen