Peter Hofmann (Sänger)

deutscher Opernsänger
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Mai 2007 um 00:52 Uhr durch Rdb (Diskussion | Beiträge) (linkfix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Peter Hofmann (* 22. August 1944 in Marienbad) ist ein deutscher Opernsänger (Tenor), der auch als Rockmusiker bekannt wurde.

Peter Hofmann wuchs in Darmstadt auf und begann mit 16 Jahren als Sänger und Gitarrist in einer Rock and Roll-Band. Vor seiner musikalischen Karriere widmete er sich als Schüler dem Leistungssport und war u.a. hessischer Jugendmeister im Stabhochsprung.

Er absolvierte sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Sein Operndebüt gab er in der Rolle des Tamino in Mozarts Zauberflöte. Stationen seiner beruflichen Laufbahn waren Lübeck, Wuppertal und Stuttgart. Der Durchbruch gelang ihm 1976 in der Rolle des Siegmund bei den Bayreuther Festspielen unter Pierre Boulez,wo er 14 Jahre lang Gast war. Fortan sang Hofmann weltweit vor allem Wagnerrollen an den wichtigsten Opernhäusern der Welt wie Paris und New York City: Tristan, Lohengrin, Parsifal und Walther von Stolzing in Die Meistersinger von Nürnberg - Rollen, in denen er nicht nur wegen seines kraftvollen Gesangs, sondern auch wegen seiner hünenhaften Erscheinung mit für einen Opernsänger ungewöhnlich langen blonden Locken auffiel.

Parallel dazu widmete sich Hofmann weiterhin der Rockmusik und veröffentlichte erfolgreich einige Platten, auf denen er bekannte Rock- und Popballaden interpretierte. Dieser Ausflug in die U-Musik wurde mit zahlreichen Gold- und Platin-Schallplatten belohnt. Bereits das erste Album Rock Classics erhielt nach kurzer Zeit Doppel-Platin. In der Folgezeit war Hofmann sowohl im Opern- als auch im Bereich der U-Musik aktiv und präsentierte sich zeitweise als Rocker mit Lederkluft und schweren Motorrädern. Der Opernsänger im herkömmlichen Sinne wollte er nie sein und provozierte gern.

1990 übernahm er die Hauptrolle als Phantom in der Hamburger Inszenierung des Musicals Das Phantom der Oper. Peter Hofmann hat wichtige Auszeichnungen wie diverse Bambis bis zum Grammy erhalten.

1994 entdeckte Hofmann an sich erste Anzeichen der Parkinsonerkrankung, konnte die Krankheit jedoch zunächst mit Hilfe von Medikamenten und viel Selbstdisziplin beherrschen und weiter als Sänger auftreten. 1999 hat sich Peter Hofmann zu seiner Krankheit in der Öffentlichkeit bekannt, tritt seit dieser Zeit aber nicht mehr im Fernsehen auf und gibt auch keine Konzerte mehr. Eine letzte Weihnachtstournee gab es im Jahr 2000.

Im Jahr 2003 erschien die Biografie "Peter Hofmann - Singen aus Leidenschaft".

Aus seiner ersten, geschiedenen Ehe hat er zwei Söhne. Seine zweite Ehe war mit der Opernsängerin Deborah Sasson, die er 1983 in Kemnath unter großer Anteilnahme der Öffentlichkeit, der Medien und der zahlreichen, geladenen Prominenz heiratete. Bis zur Scheidung und auch noch einige Jahre danach lebte er auf dem Schloss Schönreuth, nahe der Gemeinde Immenreuth in der Oberpfalz. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Sabine Zimmerer und der gemeinsamen Tochter wohnte er anschließend in einer Mietwohnung in Kemnath, Landkreis Tirschenreuth, später unweit entfernt im alten Schulgebäude von Friedersreuth.

Hofmann lebt inzwischen sehr zurückgezogen in der oberfränkischen Kleinstadt Thiersheim, Landkreis Wunsiedel. Fast nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit hat er am 31. März 2007 die 29 Jahre jüngere Lebensgefährtin Sabine Zimmerer, eine ausgebildete Physiotherapeutin, geheiratet. Zuvor lebten sie acht Jahre zusammen.

Die seit 1994 fortschreitende Erkrankung Hofmanns hat laut Tages- und Regionalpresse finanzielle Spuren hinterlassen, weil er durch seine Erkrankung schließlich doch nicht mehr öffentlich auftreten konnte. Die Regionalpresse titelte im April 2007: "Peter Hofmann arm, aber glücklich". Laut der Zeitungsmeldung lebt das Paar Hofmann inzwischen von Hofmanns Künstlerrente, Pflege- und Kindergeld. Desweiteren sollen ihn finanzielle Nachforderungen des Finanzamts "in andauernde Aufregung" versetzen.

Hofmanns Bruder Fritz, der Peter früher managte, bezeichnete im Jahre 2006 die Finanzmisere des Weltstars gegenüber der Bild-Zeitung sehr detailliert: "Er hat ja in den letzten 15 Jahren so gut wie nicht mehr arbeiten können. Dadurch sind die Ersparnisse aufgebraucht. Außerdem haben ihn seine beiden Scheidungen um ein Vermögen gebracht. Besonders die von Deborah Sasson." Laut Pressemeldungen sollen Kollegen von Peter Hofmann Teile ihrer Gagen gespendet haben, nachdem sie von dessen Schwierigkeiten erfahren haben.

Seit Jahren unterstützt er die Parkinson-Forschung mit seinem "Peter Hofmann Parkinson Forschungsprojekt".

Diskografie

Klassik

  • Wolfgang Amadeus Mozart: DIE ZAUBERFLÖTE. Sinfonie-Orchester und Chor des Bayerischen Rundfunks, Bernard Haitink. 1981
  • Richard Wagner: PARSIFAL. Berliner Philharmoniker, Chor der Deutschen Oper Berlin, Herbert von Karajan. 1981
  • Richard Wagner: DIE WALKÜRE. Orchester der Bayreuther Festspiele, Pierre Boulez. 1981
  • Richard Wagner: TRISTAN UND ISOLDE. Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele, Woldemar Nelsson. 1981
  • Richard Wagner: DER FLIEGENDE HOLLÄNDER. Berliner Philharmoniker, Wiener Staatsopernchor, Herbert von Karajan. 1985
  • Richard Wagner: LOHENGRIN. Metropolitan Opera Orchestra, Metropolitan Opera Chorus, James Levine. 1986

Pop

  • Rock Classics (1982)
  • Peter Hofmann 2 Ivory Man (1984)
  • Unsre Zeit (1985)
  • Peter Hofmann Live '86 (1986)
  • Rock Classics 2 (1987)
  • Monuments (1988)
  • Andrew Lloyd Webber: DAS PHANTOM DER OPER (1990)
  • Jürgen Fritz, Grant Stevens: Wild and lonely heart (1990)
  • Love Me Tender (1992)
  • Country Roads (1994)
  • Rock Classics Love Songs (1996)
  • Best Of (1997)
  • Rock Classics Your Songs (1998)
  • The Best Of Rock Classics (1999)
  • Einfach Das Beste (2000)