Cuno Hoffmeister (* 2. Februar 1892 in Sonneberg/Herzogtum Sachsen-Meiningen, † 2. Januar 1968 in Sonneberg) war ein deutscher Astronom.
Sein hauptsächliches Forschungsgebiet waren die veränderlichen Sterne. Er hat mehr als ein Viertel der heute bekannten veränderlichen Sterne entdeckt. Dazu gründete er Mitte der 20er Jahre die Sternwarte Sonneberg und entwickelte die „Sonneberger Himmelsüberwachung“: Ein Langzeit-Forschungsprojekt zur Beobachtung und fotografischen Überwachung veränderlicher Sterne. Unter seiner Leitung wurde die Sternwarte Sonneberg bis Ende der 60er Jahre zum weltweit führenden Institut auf diesem Spezialgebiet der Astronomie.
Leben
Schon als Kind faszinierten Cuno Hoffmeister die Sterne. Als er im 13. Lebensjahr ein Teleskop geschenkt bekommen hatte, begann er die Vorgänge am Nachthimmel systematisch zu beobachten. Das Abitur und ein naturwissenschaftliches Studium blieben ihm jedoch zunächst verwehrt, da er mit kaufmännischer Berufsausbildung die Puppenfabrik seines Vaters übernehmen sollte. Trotzdem setzte er die visuellen Himmelsbeobachtungen als Autodidakt fort und fand 1914 Beachtung mit eigenen Entdeckungen auf dem Gebiet der veränderlichen Sterne. Als während des 1. Weltkriegs die Puppenfabrikation zum Erliegen kam, erhielt er von 1915 bis 1918 die Möglichkeit, als Hilfsassistent an der Sternwarte Bamberg zu arbeiten. 1920 holte er das Abitur nach. Bis Mitte der 20er Jahre studierte er Astronomie, Mathematik und Physik an der Universität in Jena und begann mit eigenen fotografischen Himmelsaufnahmen das Projekt:„Sonneberger Felderplan zum Studium der veränderlichen Sterne der nördlichen Milchstraße“.Gleichzeitig baute er mit Unterstützung seiner Heimatstadt die Sternwarte Sonneberg auf, zu deren Leiter er 1926 berufen wurde.
1930 und 1933 unternahm Cuno Hoffmeister zwei längere Forschungsreisen in das Karibische Meer. Als die Stadt Sonneberg infolge der Weltwirtschaftskrise zahlungsunfähig geworden war, wurde die Sternwarte Sonneberg aus finanziellen Gründen Anfang 1931 der Sternwarte Babelsberg als Außenstelle angegliedert. Zwischen 1937 und 1960 hielt sich Cuno Hoffmeister zur Erforschung des südlichen Himmels mehrmals längere Zeit in Südafrika und Namibia auf, wo heute das „Cuno Hoffmeister Memorial Observatory“ in Windhoek an ihn erinnert. 1936 wurde er Mitglied der „Deutschen Akademie der Naturforscher“ (Leopoldina). Die Friedrich-Schiller-Universität Jena verlieh ihm 1943 den Professorentitel. Auf Grund seiner erfolgreichen Arbeit wurde die Sternwarte Sonneberg 1946 als selbständiges Institut durch die Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin (heute Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften] übernommen und Cuno Hoffmeister zum Leiter, später zum Direktor dieser Forschungseinrichtung ernannt. 1951 erhielt er den Nationalpreis der DDR und wurde 1960 als Mitglied in die „Sächsische Akademie der Wissenschaften“ berufen. Durch die bis heute durchgeführte fotografische Himmelsüberwachung im Rahmen des Sonneberger Felderplans ist Sonneberg zu einem Begriff in der Astronomie geworden. Seine Heimatstadt Sonneberg verlieh ihm deshalb 1964 die Ehrenbürgerschaft. Zum Gedenken an Cuno Hoffmeister gab 1970 die International Astronomical Union dem Mondkrater mit den Koordinaten „15° 12' N / 136° 54' O“ den Namen „Hoffmeister“.
Veröffentlichungen
- Cuno Hoffmeister: Meteore, ihre kosmischen und irdischen Beziehungen. Akademische Verlagsgesellschaft m.b.H., Leipzig (1937)
- Cuno Hoffmeister: Meteorströme. Barth Verlag, Leipzig (1948)
- Cuno Hoffmeister: Sterne über der Steppe. VEB F. A. Brockhaus Verlag, Leipzig (1954)
- Cuno Hoffmeister u. a.: Veränderliche Sterne. J. A. Barth Verlag, Leipzig (1990), ISBN 3335002245
Literatur
- Wolfgang Wenzel, Inge Häusele: Sonneberger photographischer Himmelsatlas. J. A. Barth Verlag, Leipzig (1991), ISBN 3335002970
- Cuno Hoffmeister. Festschrift zum 100. Geburtstag, 1992, ISBN 3335002822