Fleischhauerstraße (Lübeck)

Straße in Lübeck, Schleswig-Holstein
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Die Fleischhauerstraße (lateinisch: Platea carnificum) ist eine der Rippenstraßen der mittelalterlichen Stadtplanung der Lübecker Altstadt.

Geschichte

Der Name erklärt sich daraus, dass in der Straße im Mittelalter die fleischverarbeitenden Berufe ansässig waren, zu denen die Küter, d.s. Schlachter, und Fleischhauer, d.s. Fleischer, gehörten. Fleischhauer ist die wortgetreue Übersetzung des in der ersten urkundlichen Erwähnung der Straße 1263 verwendeten lateinischen Namens. Bedeutungsgleich mit Fleischhauer wird als Berufsbezeichnung Knochenhauer verwendet, so z.B. wenn es um den Knochenhaueraufstand geht, der 1384 von den Bewohnern der Straße getragen wurde. Die Nutzung der Straße änderte sich grundlegend mit der Einführung der Gewerbefreiheit 1867. Die Konzentration der Fleischhauer löste sich auf und machte zunächst einer Vielzahl von Schulen Platz. Heute dominiert nach einer Phase des Niedergangs bis in die 70er Jahre der Einzelhandel. Durch die Neugestaltung des mitteleren Teils der Straße bis 2005 bemühen sich die Stadt, der anliegende Einzelhandel und die Anwohner um eine Aufwertung wie in der benachbarten, parallelen Hüxstraße.

Verlauf

Die Fleischhauerstraße beginnt an der Breiten Straße gegenüber dem Lübecker Rathaus. Ihr Verlauf, der vom Kamm der Altstadtinsel nach Osten hinab in die ehemalige Niederung der Wakenitz führt, gliedert sich in drei Teile. Der obere endet an der Königstraße. In diesem Teil ist die historische Bebauung der nördliche Straßenseit in den 70er Jahren zugunsten von zwei Kaufhausneubauten bzw. Erweiterungen (Anny Friede, Karstadt) niedergelegt worden. Der mittelere Teil endet an der Kreuzung mit den Straßen Bei Johannis und Schlumacherstraße. Hier dominiert heute der Einzelhandel. Hausnummer 55-57 findet sich in einem ursprünglich 1912 - 1914 für die AOK errichteten Neubau darüber hinaus heute das türkische Kulturzentrum mit Moschee. Am unteren Teil liegt im Norden das Johanneum. Östlich davon endete die Straße früher an der Mauer und der Wakenitz, die Lübeck im Osten umschloss, bis Ende des 19. Jahrhundert der Elbe-Lübeck-Kanal gegraben wurde. Weil der Kanal schmaler ist, als die aufgestaute Wakenitz war, wurde im Osten der "Altstadtinsel" Land gewonnenen, auf dem die Kanalstraße angelegt wurde, an der die Fleischhauerstraße heute endet.

Denkmalgeschützte Häuser

Unter Denkmalschutz stehen die Hausgrundstücke Fleischhauerstraße Nr. 14-22 (gerade), 25-37, 40-45, 47, 48-60 (gerade), 61-63, 67, 71, 73-81, 83-89 (ungerade), 100-102.

Literatur