Landkreis Heilbronn

Landkreis in Baden-Württemberg, Deutschland
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Wappen Karte
Wappen des Landkreises Heilbronn Lage des Landkreises Heilbronn in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Region: Heilbronn-Franken
Verwaltungssitz: Heilbronn
Fläche: 1.099,95 km²
Einwohner: 330.369 (30. September 2006)
Bevölkerungsdichte: 300 Einwohner/km²
Kfz-Kennzeichen: HN
Kreisschlüssel: 08 1 25
Kreisgliederung: 46 Gemeinden
Adresse der Kreisverwaltung: Lerchenstraße 40
74072 Heilbronn
Website: www.landkreis-heilbronn.de
Politik
Landrat: Detlef Piepenburg
Karte

Der Landkreis Heilbronn ist ein Landkreis in Baden-Württemberg. Er gehört zur Region Heilbronn-Franken im Regierungsbezirk Stuttgart. Sein Gebiet umschließt wie ein Ring die kreisfreie Stadt Heilbronn, welche mitten im Kreisgebiet liegt, jedoch nicht zum Landkreis gehört. Der Landkreis Heilbronn grenzt im Westen an den Landkreis Karlsruhe und an den Rhein-Neckar-Kreis, im Norden an den Neckar-Odenwald-Kreis, im Osten an den Hohenlohekreis und an den Landkreis Schwäbisch Hall, im Südwesten an den Enzkreis, im Süden an den Landkreis Ludwigsburg und im Südosten an den Rems-Murr-Kreis.

Geografie

Der Landkreis Heilbronn wird von Süden her im weiten Bogen nach Nordwesten vom Neckar durchflossen, der das Kreisgebiet in etwa zwei gleich große Teile teilt. Das vom Odenwald und Kraichgau eingefasste Neckarbecken füllt mehr als ein Drittel der Kreisfläche. In seiner Mitte liegen Heilbronn und Neckarsulm. Seine Braunerden aus lehmigem Sand auf Keuper mit reichlich Lößauflage sind fruchtbar. Der niedrigste Punkt des Kreises bei Gundelsheim mit 139 m über NN liegt hier im sich verengenden Tal. Ansonsten dominieren Hügel die Landschaft. Der westliche Teil gehört überwiegend zum Kraichgau mit weiten Hochflächen und mit großen Feldern, der östliche Teil steigt in Richtung Hohenloher Ebene hin zu den Löwensteiner Bergen. Im Zabergäu ermöglicht die milde Witterung am Stromberg und Heuchelberg ebenso den Weinbau wie in den Tälern des Neckars und seiner Seitenflüsse. Mit 564 m liegt der höchste Punkt im Südosten des Landkreises bei Wüstenrot im Mainhardter Wald. Zwischen Kocher und Jagst überragen im Osten wieder kargere Hochflächen die relativ tiefen Flusseinschnitte, die nur kleine, aber sehr fruchtbare landwirtschaftliche Flächen enthalten. Weitere Gewässer sind Bottwar, Brettach, Lein, Elsenz, Zaber, Seckach, Sulm und Schozach.

Geschichte

Vom Oberamt zum Landkreis

Der Landkreis Heilbronn geht zurück auf das alte Oberamt Heilbronn, das nach Übergang der ehemals freien Reichsstadt an das neue Königreich Württemberg nach 1803 errichtet wurde und dem 1926 mehr als die Hälfte der Gemeinden des aufgelösten Oberamts Weinsberg angeschlossen wurden. Am 29. Januar 1934 wurde das Oberamt Heilbronn in den Kreis Heilbronn (seit 28. November 1938 Landkreis Heilbronn) überführt, der zum 1. Oktober 1938 um Gemeinden der aufgelösten Oberämter Neckarsulm, Brackenheim, Marbach und Besigheim vergrößert wurde. Gleichzeitig wurde der Stadtkreis Heilbronn geschaffen. Seither gehört Heilbronn nicht mehr zum Kreisgebiet, blieb jedoch Sitz der Kreisverwaltung.

Im Jahr 1939 lebten im Landkreis Heilbronn rund 105.000 Menschen in rund 30.000 Haushalten, die Fläche des Landkreises betrug rund 85.000 Hektar.

Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Heilbronn um 19 Orte des Landkreises Sinsheim, 4 Orte des Landkreises Mosbach, 3 Orte des Landkreises Buchen und einen Ort des Landkreises Schwäbisch Hall erweitert, gab jedoch bis 1975 5 Orte an den Stadtkreis Heilbronn ab. Er umfasst nach Abschluss der baden-württembergischen Gemeindereform noch 46 Gemeinden, darunter 17 Städte und hiervon wiederum drei Große Kreisstädte (Bad Rappenau, Eppingen und Neckarsulm). Die größte Stadt ist Neckarsulm, die kleinste Gemeinde ist Roigheim im Nordosten des Kreises.

Einwohnerentwicklung nach der Kreisreform 1973

Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg (nur Hauptwohnsitze).

Jahr Einwohnerzahlen
31. Dezember 1973 236.300
31. Dezember 1975 232.151
31. Dezember 1980 244.633
31. Dezember 1985 250.146
27. Mai 1987 ¹ 252.458
Jahr Einwohnerzahlen
31. Dezember 1990 272.357
31. Dezember 1995 303.513
31. Dezember 2000 320.955
31. Dezember 2005 329.503
30. Juni 2006 330.021

Politik

Der Landkreis wird vom Kreistag und vom Landrat verwaltet.

Kreistag

Der Kreistag wird von den Wahlberechtigten im Landkreis auf 5 Jahre gewählt. Dieses Gremium wählt den Landrat für eine Amtszeit von 8 Jahren. Bei der letzten Wahl am 13. Juni 2004 ergab sich folgendes Ergebnis (79 statt 76 Sitze):

  1. CDU 43,9% (-3,8) - 37 Sitze (-1)
  2. SPD 22,3% (-1,8) - 17 Sitze (-1)
  3. FDP/DVP/FWV 19,5% (+4,1) - 15 Sitze (+4)
  4. GRÜNE 7,7% (+0,6) - 6 Sitze (+1)
  5. REP 3,5% (+0,8) - 2 Sitze (=)
  6. ödp 3,1% (+0,1) - 2 Sitze (=)

Landrat

Der Landrat ist gesetzlicher Vertreter und Repräsentant des Landkreises sowie Vorsitzender des Kreistags und seiner Ausschüsse. Er leitet das Landratsamt und ist Beamter des Kreises.

Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Vorbereitung der Kreistagssitzungen sowie seiner Ausschüsse. Er beruft Sitzungen ein, leitet diese und vollzieht die dort gefassten Beschlüsse. In den Gremien hat er kein Stimmrecht. Sein Stellvertreter ist der Erste Landesbeamte.

Die Oberamtmänner bzw. Landräte des Oberamts bzw. Landkreises Heilbronn seit 1808:

  • 1808–1815: Friedrich Wächter
  • 1815–1819: Karl August Friedrich Glocker
  • 1820–1822: Christian Friedrich Reuß (Amtsverweser)
  • 1822–1828: Joseph Christian Schliz
  • 1829–1833: Christian Friedrich Reuß
  • 1834–1852: Friedrich Mugler
  • 1852–1854: Gustav Friedrich Scholl
  • 1855–1885: Karl Christian Meurer
  • 1885–1892: Adolf Eduard Löflund
  • 1892–1894: Hermann Gugel
  • 1894–1896: Heinrich Otto Widmann
  • 1896–1900: Wilhelm Friedrich Maier
  • 1901–1912: Wilhelm Lang
  • 1912–1920: Karl Mögling
  • 1920–1933: Theodor Ehemann
  • 1933–1939: Walther Fuchs
  • 1939–1945: Ernst Heubach
  • 1945: Emil Beutinger
  • 1945–1948: Hermann Sihler
  • 1948–1966: Eduard Hirsch
  • 1966–1989: Otto Widmaier
  • 1989–2005: Klaus Czernuska
  • seit 26. September 2005: Detlef Piepenburg

Wappen

Das Wappen des Landkreises Heilbronn zeigt einen unterhalb gestümmelten, silbernen Adler auf rotem Grund. Das Wappen wurde dem Landkreis am 20. Juni 1955 und nach Neubildung des Kreises erneut am 3. September 1973 verliehen.

Der Adler symbolisiert das Wappen der Grafen von Lauffen, welche im Kreisgebiet herrschten, bevor das Gebiet an Württemberg kam. Da die Grafen von Lauffen staufisches Königsgut verwalteten, dürfte der Adler auf den Reichsadler der Stauferkönige zurück gehen.

Siehe auch: Liste der Wappen in Stadt und Landkreis Heilbronn

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straße

Im Kreisgebiet kreuzen sich die Bundesautobahnen A 6 MannheimNürnberg und A 81 StuttgartWürzburg am „Weinsberger Kreuz“. Ferner erschließen mehrere Bundesstraßen sowie Landes- und Kreisstraßen den Landkreis.

 

Schiene

Die Württembergische Staatsbahn nutzte 1848 das Neckartal für ihre erste Eisenbahnlinie in diesem Gebiet von Stuttgart bis Heilbronn (Nordbahn). Daran schloss sich 1862 die Kocherbahn nach Schwäbisch Hall an und 1866 die Verlängerung der Nordbahn entlang des Neckartals bis Bad Friedrichshall-Jagstfeld. Von hier setzte sich der Bau 1869 im Jagsttal fort nach Möckmühl und weiter in Richtung Osterburken, wo die Badische Odenwaldbahn Heidelberg–Würzburg erreicht wurde.

Für die Badische Staatsbahn war Bad Friedrichshall-Jagstfeld Ausgangspunkt der Verbindungen nach Heidelberg, nämlich 1868/69 die Elsenztalbahn über Sinsheim nach Meckesheim – dort ebenfalls mit Anschluss an die Badische Odenwaldbahn – und 1879 die Neckartalbahn entlang des Flusstals über Eberbach.

In den Jahren 1878 bis 1880 entstand die Kraichgaubahn Heilbronn–Karlsruhe, von der die beiden Staatsbahnen und die Stadt Karlsruhe je einen Abschnitt gebaut hatten. In Eppingen ließ die Badische Staatsbahn 1900 eine Querverbindung nach Steinsfurt bei Sinsheim abzweigen.

Dem Lokalverkehr widmete die Württembergische Staatsbahn zwei 750mm-Schmalspurbahnen:

  • Die Bottwarbahn erreichte von Marbach am Neckar ausgehend 1894 Beilstein, 1899 Ilsfeld und 1900 den Heilbronner Südbahnhof, von wo man den Hauptbahnhof nur mit der Straßenbahn erreichen konnte. Eine normalspurige Verbindungsbahn diente ab 1901 zunächst nur dem Güterverkehr.
  • Die Zabergäubahn verband Lauffen am Neckar ab 1896 mit Güglingen und erreichte 1901 Leonbronn.

Eine dritte Schmalspurbahn, die Jagsttalbahn, wurde durch die Firma Vering & Waechter 1900 und 1901 von Möckmühl in Richtung Dörzbach eröffnet.

Im unteren Kochertal nahm die Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft als normalspurige Nebenbahn die Untere Kochertalbahn von Bad Friedrichshall-Jagstfeld 1907 nach Neuenstadt und 1913 weiter bis Ohrnberg in Betrieb.

Zwei Strecken der Badischen Lokal-Eisenbahnen AG berührten den Kreis nur am Rande:

  • die 1900 eröffnete Katzbachbahn Odenheim–Hilsbach verlief über den heutigen Eppinger Teilort Elsenz
  • die 1902 eröffnete Nebenbahn Neckarbischofsheim Nord–Hüffenhardt schliesst die Gemeinde Siegelsbach an das Eisenbahnnetz an.

Das ziemlich dichte Eisenbahnnetz erreichte eine maximale Ausdehnung von fast 235 km. Nach der Stillegung mehrerer Nebenstrecken verblieben im noch Personenverkehr 150 km im Betrieb. Für den Personenverkehr stillgelegt wurden:

  • 1951: Jagsttalbahn Möckmühl–Jagsthausen(–Dörzbach): 16 km; zwischen 1967 und 1979 Wiederaufnahme für den Schülerverkehr)
  • 1960: Katzbachbahn (Odenheim–)Elsenz(–Hilsbach): 3 km
  • 1966: Bottwartalbahn (Marbach–)Beilstein–Heilbronn Süd: 21 km
  • 1986: Zabergäubahn Lauffen–Güglingen–Leonbronn: 20 km; bis zum Jahr 2011 ist die Reaktivierung bis Zaberfeld für den Stadtbahn-Betrieb vorgesehen
  • 1993: Untere Kochertalbahn Bad Friedrichshall-Jagstfeld–Kochersteinsfeld(–Ohrnberg): 19 km

Die Linie S4 der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft fährt auf der Kraichgaubahn und Teilen der Hohenlohebahn von Achern über Karlsruhe, Bretten, Eppingen und Heilbronn bis nach Öhringen.

Kreiseinrichtungen

Der Landkreis Heilbronn ist Schulträger folgender Beruflichen Schulen: Peter-Bruckmann-Schule (Gewerbliche und Hauswirtschaftliche Schule) Heilbronn, Andreas-Schneider-Schule (Kaufmännische Schule) Heilbronn, Christiane-Herzog-Schule (Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule) Heilbronn und Christian-Schmidt-Schule (Gewerbliche Schule) Neckarsulm, ferner folgender Sonderschulen: Gebrüder-Grimm-Schule für Sprachbehinderte mit Schulkindergarten Heilbronn, Hermann-Herzog-Schule für Sehgeschädigte mit Schulkindergarten Heilbronn, Kaywaldschule für Geistig- und Körperbehinderte mit Schulkindergarten Lauffen am Neckar und Astrid-Lindgren-Schule für Geistig- und Körperbehinderte mit Schulkindergarten Neckarsulm.

Der Landkreis Heilbronn ist mit der Stadt Heilbronn Gesellschafter der SLK-Kliniken Heilbronn gGmbH (SLK steht für Stadt und Landkreis). Die Gesellschaft betreibt im Stadt- und Landkreis Heilbronn vier Krankenhäuser, das Klinikum am Gesundbrunnen Heilbronn, das Klinikum am Plattenwald Bad Friedrichshall, das Krankenhaus Brackenheim mit Geriatrischer Rehabilitation und das Krankenhaus Möckmühl.

Städte und Gemeinden

(Einwohner am 30. September 2006)

Städte

  1. Bad Friedrichshall (18.858)
  2. Bad Rappenau (20.636)
  3. Bad Wimpfen (6.897)
  4. Beilstein (6.140)
  5. Brackenheim (15.232)
  6. Eppingen (21.369)
  7. Güglingen (6.246)
  8. Gundelsheim (7.468)
  9. Lauffen am Neckar (11.120)
  10. Löwenstein (3.102)
  11. Möckmühl (8.228)
  12. Neckarsulm (27.346)
  13. Neudenau (5.179)
  14. Neuenstadt am Kocher (9.540)
  15. Schwaigern (11.095)
  16. Weinsberg (11.692)
  17. Widdern (2.005)
 
Die Städte und Gemeinden des Landkreises Heilbronn

Gemeinden

  1. Abstatt (4.508)
  2. Cleebronn (2.751)
  3. Eberstadt (3.218)
  4. Ellhofen (3.393)
  5. Erlenbach (4.875)
  6. Flein (6.556)
  7. Gemmingen (4.909)
  8. Hardthausen am Kocher (4.087)
  9. Ilsfeld (8.296)
  10. Ittlingen (2.414)
  11. Jagsthausen (1.591)
  12. Kirchardt (5.492)
  13. Langenbrettach (3.550)
  14. Lehrensteinsfeld (2.102)
  15. Leingarten (10.564)
  16. Massenbachhausen (3.642)
  17. Neckarwestheim (3.539)
  18. Nordheim (7.490)
  19. Obersulm (13.876)
  20. Oedheim (5.978)
  21. Offenau (2.742)
  22. Pfaffenhofen (2.382)
  23. Roigheim (1.446)
  24. Siegelsbach (1.696)
  25. Talheim (4.749)
  26. Untereisesheim (4.080)
  27. Untergruppenbach (7.498)
  28. Wüstenrot (6.831)
  29. Zaberfeld (3.961)

Verwaltungsgemeinschaften bzw. Gemeindeverwaltungsverbände

  1. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bad Friedrichshall mit den Gemeinden Oedheim und Offenau
  2. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Bad Rappenau mit den Gemeinden Kirchardt und Siegelsbach
  3. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Brackenheim mit der Gemeinde Cleebronn
  4. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Eppingen mit den Gemeinden Gemmingen und Ittlingen
  5. Gemeindeverwaltungsverband „Flein-Talheim“ mit Sitz in Flein; Mitgliedsgemeinden: Gemeinden Flein und Talheim
  6. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Lauffen am Neckar mit den Gemeinden Neckarwestheim und Nordheim
  7. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Möckmühl mit den Gemeinden Jagsthausen und Roigheim sowie der Stadt Widdern
  8. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Neckarsulm mit den Gemeinden Erlenbach und Untereisesheim
  9. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Neuenstadt am Kocher mit den Gemeinden Hardthausen am Kocher und Langenbrettach
  10. Gemeindeverwaltungsverband „Oberes Zabergäu“ mit Sitz in Güglingen; Mitgliedsgemeinden: Stadt Güglingen und Gemeinden Pfaffenhofen und Zaberfeld
  11. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Gemeinde Obersulm mit der Stadt Löwenstein
  12. Gemeindeverwaltungsverband „Schozach-Bottwartal“ mit Sitz in Ilsfeld; Mitgliedsgemeinden: Gemeinden Abstatt, Ilsfeld und Untergruppenbach sowie Stadt Beilstein
  13. Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Schwaigern mit der Gemeinde Massenbachhausen
  14. Gemeindeverwaltungsverband „Raum Weinsberg“ mit Sitz in Weinsberg; Mitgliedsgemeinden: Stadt Weinsberg und Gemeinden Eberstadt, Ellhofen und Lehrensteinsfeld

Städte und Gemeinden vor der Kreisreform

Vor der Kreisreform 1973 bzw. vor der Gemeindereform gehörten zum (alten) Landkreis Heilbronn seit 1938 insgesamt 98 Gemeinden, darunter 14 Städte. 1952 wurde die Stadt Bad Wimpfen, die seit 1945 zum Landkreis Sinsheim gehörte, dem Landkreis Heilbronn zugeordnet, somit gab es 99 Städte und Gemeinden.

Am 7. März 1968 stellte der Landtag von Baden-Württemberg die Weichen für eine Gemeindereform. Mit dem Gesetz zur Stärkung der Verwaltungskraft kleinerer Gemeinden war es möglich, dass sich kleinere Gemeinden freiwillig zu größeren Gemeinden vereinigen konnten. Den Anfang im alten Landkreis Heilbronn machten die Gemeinden Großgartach und Schluchtern, die sich am 1. Januar 1970 zur neuen Gemeinde Leingarten vereinigten. Am gleichen Tag wurde die Gemeinde Klingenberg in den Stadtkreis Heilbronn eingegliedert und verließ somit den Landkreis. In der Folgezeit reduzierte sich die Zahl der Gemeinden stetig. Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Gronau in die Gemeinde Oberstenfeld, Landkreis Ludwigsburg, eingegliedert. Am 1. Juli 1972 wurde auch Kirchhausen in den Stadtkreis Heilbronn eingegliedert. Auch diese Gemeinden verließen somit den Landkreis. Die noch verbliebenen Gemeinden des alten Landkreises Heilbronn gingen am 1. Januar 1973 im neuen vergrößerten Landkreis Heilbronn auf, doch gab dieser am 1. Januar 1974 noch die Gemeinde Biberach und am 1. April 1974 die Gemeinden Frankenbach und Horkheim, die vor 1973 zum alten Landkreis Heilbronn gehörten, an den Stadtkreis Heilbronn ab.

Größte Gemeinde des alten Landkreises Heilbronn war die Stadt Neckarsulm, kleinste Gemeinde war Bittelbronn.

Der alte Landkreis Heilbronn umfasste zuletzt eine Fläche von 872 km² und hatte bei der Volkszählung 1970 insgesamt 193.751 Einwohner.

Einwohnerentwicklung des alten Landkreises Heilbronn bis 1970. Alle Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.

Jahr Einwohnerzahlen
17. Mai 1939 109.774
13. September 1950 143.160
Jahr Einwohnerzahlen
6. Juni 1961 161.601
27. Mai 1970 193.751

Die Gemeinden des alten Landkreises Heilbronn vor der Gemeindereform. Bis auf die fünf in den Stadtkreis Heilbronn eingegliederten Gemeinden¹) sowie Gronau, das infolge der Eingemeindung nach Oberstenfeld Teil des Landkreises Ludwigsburg ist, gehören alle Gemeinden auch heute noch zum Landkreis Heilbronn:

 
Landkreis Heilbronn vor der Kreisreform
frühere Gemeinde heutige Gemeinde Einwohnerzahl
am 6. Juni 1961
Abstatt Abstatt 1.048
Affaltrach Obersulm 1.652
Auenstein Ilsfeld 1.077
Bachenau Gundelsheim 420
Bad Friedrichshall, Stadt Bad Friedrichshall 8.574
Bad Wimpfen, Stadt Bad Wimpfen 5.117
Beilstein, Stadt Beilstein 2.338
Biberach ¹ Heilbronn 2.035
Bittelbronn Möckmühl 194
Bonfeld Bad Rappenau 1.203
Botenheim Brackenheim 908
Brackenheim, Stadt Brackenheim 3.058
Brettach Langenbrettach 1.017
Bürg Neuenstadt am Kocher 361
Cleebronn Cleebronn 1.659
Cleversulzbach Neuenstadt am Kocher 502
Dahenfeld Neckarsulm 639
Degmarn Oedheim 522
Dürrenzimmern Brackenheim 704
Duttenberg Bad Friedrichshall 428
Eberstadt Eberstadt 1.391
Eibensbach Güglingen 441
Eichelberg Obersulm 406
Ellhofen Ellhofen 1.408
Erlenbach Erlenbach 2.998
Eschenau Obersulm 1.432
Flein Flein 2.935
Frankenbach ¹ Heilbronn 3.510
Frauenzimmern Güglingen 456
Fürfeld Bad Rappenau 693
Gellmersbach Weinsberg 503
Gochsen Hardthausen am Kocher 945
Grantschen Weinsberg 504
Gronau Oberstenfeld 970
Großgartach Leingarten 3.908
Güglingen, Stadt Güglingen 1.932
Gundelsheim, Stadt Gundelsheim 3.220
Haberschlacht Brackenheim 354
Hausen an der Zaber Brackenheim 1.150
Höchstberg Gundelsheim 583
Hölzern Eberstadt 290
Horkheim ¹ Heilbronn 1.421
Hößlinsülz Löwenstein 332
Ilsfeld Ilsfeld 2.437
Jagsthausen Jagsthausen 954
Kirchhausen ¹ Heilbronn 2.091
Kleingartach, Stadt Eppingen 978
Klingenberg ¹ Heilbronn 1.094
Kochersteinsfeld Hardthausen am Kocher 835
Kochertürn Neuenstadt am Kocher 663
Lampoldshausen Hardthausen am Kocher 836
Lauffen am Neckar, Stadt Lauffen am Neckar 8.593
Lehrensteinsfeld Lehrensteinsfeld 1.011
Leonbronn Zaberfeld 629
Löwenstein, Stadt Löwenstein 1.693
Massenbach Schwaigern 934
Massenbachhausen Massenbachhausen 1.464
Meimsheim Brackenheim 1.341
Michelbach am Heuchelberg Zaberfeld 384
Möckmühl, Stadt Möckmühl 3.012
Neckarsulm, Stadt Neckarsulm 15.307
Neckarwestheim Neckarwestheim 1.422
Neipperg Brackenheim 502
Neuenstadt am Kocher, Stadt Neuenstadt am Kocher 1.656
Neulautern Wüstenrot 390
Niederhofen Schwaigern 577
Nordhausen Nordheim 430
Nordheim Nordheim 3.315
Obereisesheim Neckarsulm 2.094
Obergriesheim Gundelsheim 605
Ochsenburg Zaberfeld 553
Oedheim Oedheim 2.950
Offenau Offenau 1.581
Olnhausen Jagsthausen 330
Pfaffenhofen Pfaffenhofen 1.259
Roigheim Roigheim 1.563
Schluchtern Leingarten 1.807
Schmidhausen Beilstein 572
Schozach Ilsfeld 404
Schwaigern, Stadt Schwaigern 4.169
Siglingen Neudenau 1.245
Stetten am Heuchelberg Schwaigern 1.223
Stockheim Brackenheim 549
Sülzbach Obersulm 804
Talheim Talheim 2.484
Tiefenbach Gundelsheim 533
Untereisesheim Untereisesheim 1.017
Untergriesheim Bad Friedrichshall 648
Untergruppenbach Untergruppenbach 2.133
Unterheinriet Untergruppenbach 1.205
Weiler an der Zaber Pfaffenhofen 381
Weiler bei Weinsberg Obersulm 358
Weinsberg, Stadt Weinsberg 7.166
Widdern, Stadt Widdern 1.134
Willsbach Obersulm 2.265
Wimmental Weinsberg 354
Wüstenrot Wüstenrot 1.665
Zaberfeld Zaberfeld 981
Züttlingen Möckmühl 940

Literatur

  • Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart – Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg, Stuttgart, 1980, ISBN 3-17-005708-1
  • Julius Fekete: Kunst- und Kulturdenkmale im Stadt- und Landkreis Heilbronn. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1662-2
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