Die schöne Magelone

Legende
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Die schöne Magelone ist ein Erzählstoff, der im 15. Jahrhundert in Frankreich als Prosaroman entstand und in Deutschland durch die Übersetzung von Veit Warbeck (Erstdruck Augsburg 1535) populär wurde.

Der französische Prosaroman ist seit der Mitte des 15. Jahrhunderts in Handschriften und seit 1472 in zahlreichen Drucken überliefert. Er wurde zweimal ins Deutsche übersetzt. Während die erste Übersetzung (um 1470?)durch einen Anonymus ohne Resonanz blieb und nur in einer Handschrift vorliegt (Staatsbibliothek zu Berlin, derzeit in Krakau, mgq 1579, um 1525) entfaltete die 1527 von Veit Warbeck dem späteren Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen gewidmete Übertragung, die posthum 1535 bei Steiner in Augsburg erschien (allein Steiner brachte bis 1545 acht Auflagen heraus), eine um so größere Wirkung. Sie zählt, wiederholt gedruckt (allein Steiner brachte bis 1545 acht Auflagen heraus), zu den frühneuzeitlichen Volksbüchern, die begeistert verschlungen wurden. Im 19. Jahrhundert fand der Stoff Aufnahme in die Volksbuchsammlungen von Gustav Schwab, G. O. Marbach und Karl Simrock.

Im 16. Jahrhundert behandelte Hans Sachs die Geschichte 1554/55 gleich dreimal. Mit anderen Namen legte Lope de Vega den Stoff seinem Drama Los tres diamantes (1609) zugrunde.

Die bedeutendste literarische Bearbeitung legte 1797 Ludwig Tieck vor. 15 Romanzen daraus vertonte Johannes Brahms.

Parodistisch näherte sich dem Stoff jüngst Peter Bichsel (Der Busant).

Nach der Fassung im Buch der Liebe (Frankfurt am Main 1587) gab Hans-Gert Roloff Warbecks Magelone 1969 als Nr. 1575 von Reclams Universal-Bibliothek heraus.

Literatur

  • Veit Warbeck und die kurzweilige Historia von der Schönen Magelone. Schwäbisch Gmünd 1985
  • Hans-Hugo Steinhoff, Magelone, in: Enzyklopädie des Märchens 8 (1996), Sp. 1414-1418
  • Derselbe, Magelone, in: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon 5 (1985), Sp. 1142-1148

Primärtexte

Sekundäres