Die Islamisch Republikanische Partei (IRP) war eine Partei der islamischen Republik Iran, die vom 10. März 1979 bis zur Selbstauflösung am 2. Juni 1987 existierte.
Die Gründung der IRP durch iranische Religionsgelehrte, nach der Rückkehr Chomeinis aus dessen Exil in Paris, sollte die Schlagkraft der islamischen Revolution durch ein gemeinsames Parteiprogramm erhöhen, die, später nach der Verfassung mögliche Wahl von Präsident und Ministerpräsident, durch vom Volk gewählte Abgeordnete kanalisieren.
Diesen Fakt lässt sich schon aus den Namen der Gründungsmitglieder herauslesen, die mehr oder weniger im System mitarbeiteten - siehe Revolutionsrat - oder führende Rollen übernahmen, so z. B. Beheshti, Ardebili, Mahdavi-Kani, Chamenei, Rafsandschani, Bahonar, Ayat und Abbaspur.
Die IRP unter ihrem ersten Vorsitzenden Beheshti fungierte zu einem Sammelbecken aller extremen Strömungen der iranischen Revolution. Beheshtis Ziele und Vorgaben unterschieden sich in ihrer Konsequenz von der eher pragmatisch umsetzbaren Lösung 'Herrschaft der Religionsgelehrten' erheblich. Ob jetzt die von Beheshti angestrebte "Radikallösung", weit über Chomeini hinaus, eine Rolle für das Attentat vom 29. August 1981 auf das Parteigebäude spielte oder tatsächlich dieses von der Opposition der Modjahedin-e Khalq durchgeführt wurde, bleibt dahingestellt. Tatsache bleibt, dass Rafsandschani kurz vor der Explosion das Gebäude verließ, Chamenei nicht anwesend war.
Am 15. April 1984 verliert die IRP zum ersten Mal bei der Präsidentschaftswahl die absolute Mehrheit, die Anziehungskraft, insbesondere durch den Iran-Irak-Krieg verloren, stand die Auflösung der IRP in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Aufstieg Rafsandschanis. Die Annahme der UN-Sicherheitsresolution 598 wäre mit dem starren Parteiprogramm der IRP kaum möglich wesen.
Weblinks
- http://countrystudies.us/iran/95.htm
- [1] UN Resolution 598 vom 20.07.1987
Literatur
- Hans-Peter Drögemüller: Iranisches Tagebuch, 5 Jahre Revolution. Libertäre Assoziation. 1983
- Bahman Nirumand: Iran, hinter den Gittern verdorren die Blumen. Rowohlt Verlag. 1985