Jeannie Ebner

österreichische Schriftstellerin und Übersetzerin
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Jeannie Ebner (amtlicher Name nach der Heirat: Jeannie Allinger, * 17. November 1918 in Sydney/Australien, † 16. März 2004 in Wien) war eine österreichische Schriftstellerin und Übersetzerin.

Leben

Jeannie Ebner war die Tochter österreichischer Eltern. Nachdem die Familie nach Österreich zurückgekehrt war, wuchs Jeannie Ebner in Wiener Neustadt auf. Dort besuchte sie bis 1933 ein Realgymnasium. Anschließend absolvierte sie eine Lehre als Speditionskauffrau. Ab 1938 studierte sie an der Akademie der bildenden Künste Wien Bildhauerei. Während des Zweiten Weltkriegs führte sie eine eigene Spedition mit 35 MitarbeiterInnen. Ab 1946 lebte sie in Wien, wo sie bis 1949 als Stenotypistin bei den US-amerikanischen Streitkräften arbeitete. Sie wurde von Hans Weigel gefördert und war ab 1950 als freie Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Englischen tätig. Von 1968 bis 1978 wirkte sie als Mitherausgeberin und Redakteurin bei der Zeitschrift "Literatur und Kritik". Von 1974 bis 1990 gehörte sie dem Kultursenat des Landes Niederösterreich an.

Jeannie Ebner verfasste Lyrik und Prosa (ihre dramatischen Arbeiten wurden nie veröffentlicht); ihr Werk, in dem sich häufig Traum und Alltagsrealität mischen, stand anfangs unter dem Einfluss des Surrealismus, später der antiken Mythologie und der christlichen Symbolik. Auch wegen ihrer Mitwirkung in verschiedenen literarischen Gremien Österreichs und ihres Engagements bei der Förderung junger Talente gilt Ebner als eine bedeutende Persönlichkeit der österreichischen Nachkriegsliteratur.

Jeanne Ebner war Mitglied der IG Autorinnen Autoren und des Österreichischen PEN-Zentrums. Sie erhielt u. a. folgende Auszeichnungen: 1955 den Förderpreis des Theodor-Körner-Stiftungsfonds, 1961 den Literaturförderpreis der Stadt Wien, 1962 den Robert-Musil-Preis, 1962 die Willibald-Pirckheimer-Medaille, 1970 die Adalbert-Stifter-Medaille,1971 den Literaturpreis der Stadt Wien, 1972 den Kulturpreis des Landes Niederösterreich für Literatur und den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis in der Sparte Übersetzung, 1993 den Österreichischen Würdigungspreis für Literatur sowie 1994 das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich.

Ein umfangreicher Teilnachlass findet sich in Wien in der Wienbibliothek im Rathaus (siehe den Link bei Paul Hatvani)

Werke

  • Gesang an das Heute, Wien 1952
  • Sie warten auf Antwort, Wien [u.a.] 1954
  • Die Wildnis früher Sommer, Köln [u.a.] 1958
  • Der Königstiger, Gütersloh 1959
  • Die Götter reden nicht, Gütersloh 1961
  • Im Schatten der Göttin, Graz [u.a.] 1963
  • Figuren in Schwarz und Weiß, Gütersloh 1964
  • Gedichte, Gütersloh 1965
  • Prosadichtungen, Salzburg 1973
  • Protokoll aus einem Zwischenreich, Graz [u.a.] 1975
  • Gedichte und Meditationen, Baden bei Wien
    • 1 (1978)
    • 2 (1987)
  • Sag ich, Köln 1978
  • Erfrorene Rosen, Graz [u.a.] 1979
  • Drei Flötentöne, Graz [u.a.] 1981
  • Aktäon, Graz [u.a.] 1983
  • Das Bild der beiden Schwestern, Leipzig 1984
  • Papierschiffchen treiben, Graz [u.a.] 1987
  • Gesammelte Gedichte, Wiener Neustadt 1988
  • ... und hat sein Geheimnis bewahrt, Graz [u.a.] 1991
  • Zauberer und Verzauberte, Graz [u.a.] 1992
  • Der Genauigkeit zuliebe, Graz [u.a.] 1993
  • Leichtfüßig, Wien 1993
  • Sämtliche Gedichte, Wiener Neustadt 1993
  • Flucht- und Wanderwege, St. Pölten 1998
  • Die neue Penelope, Graz [u.a.] 1998
  • Jeannie Ebner, St. Pölten 2005

Übersetzungen

Literatur

  • Carine Kleiber: Jeannie Ebner, Bern [u.a.] 1985
  • Edith Wurzrainer: Themenkonstanten im Roman-Werk von Jeannie Ebner, Wien 1991
  • Claudia Mauhart: Jeannie Ebner, eine österreichische Autorin der Gegenwart, Salzburg 1989