Liste der Staatsoberhäupter nach Amtszeiten
Die Liste nennt - chronologisch nach ihrem Amtsantritt - alle Staatsoberhäupter der souveränen Staaten der Welt, die seit mehr als 10 Jahren im Amt sind. Einige der Herrscher (z.B. in Brunei) waren schon vor dem genannten Amtsantritt im Amt. In diesem Fall bezieht sich das Datum des Amtsantritts auf das Datum der Unabhängigkeit des Staates.

¹ Elizabeth II. ist ferner Staatsoberhaupt der nachfolgenden Staaten:
Antigua und Barbuda (1981), Australien, Bahamas (1973), Barbados (1966), Belize (1981), Grenada (1974), Jamaika (1962), Kanada, Neuseeland, Papua-Neuguinea (1975), Salomonen (1978), St. Kitts und Nevis (1983), St. Lucia (1979), St. Vincent und die Grenadinen (1979), Tuvalu (1978)
Die Jahreszahlen geben das Jahr der Unabhängigkeit wider. Australien, Kanada und Neuseeland waren vor 1952 schon unabhängig.
² Ali Abdullah Saleh war ab 1972 Präsident der Jemenitischen Arabischen Republik (Nordjemen) und wurde nach der Vereinigung mit der Volksdemokratischen Republik Jemen (Südjemen) im Jahr 1990 Staatsoberhaupt des geeinten Jemen.
³ Jacques Chirac ist in seiner Funktion als Präsident von Frankreich gleichzeitig Co-Fürst von Andorra. Er bildet zusammen mit dem Bischof von Urgell, derzeit Joan Enric Vives i Sicília (seit 2003), das kollektive Staatsoberhaupt Andorras.
Sonderfälle
Diese Liste führt die Staatsoberhäupter auf welche derzeit dieses Amt bekleiden, dies aber in einer Sonderform geschieht. Deshalb können sie nicht ohne Weiteres in die Liste der Staatsoberhäupter nach Amtszeiten aufgenommen werden. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Personen, die schon tot sind, de jure aber noch das Amt inne haben oder Staatsoberhaupt eines nicht voll souveränen Staates sind. Ebenso sind es Personen die lediglich de facto das Amt eines Staatsoberhaupts bekleiden.
Staatsoberhaupt de jure | im Amt seit | Staatsoberhaupt de facto | im Amt seit | Staat | Bemerkung |
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Kim Il-sung | 28. Dezember 1972 | Kim Yong-nam | 5. September 1998 | Nordkorea | Kim Il-sung (gestorben 1994) ist laut Verfassung ewiger Präsident und somit weiterhin Staatsoberhaupt. Der Vorsitzende der Obersten Volksversammlung Nordkoreas übt de facto die Rolle aus. |
Muhammad al-Mahdi | 1. April 1979 | Ajatollah Seyyed Alī Chāmene'ī | 4. Juni 1989 | Iran | Laut der Verfassung ist Muhammad al-Mahdi (Figur der schiitischen Mythologie) de jure Staatsoberhaupt. De facto übt diese Rolle der Oberste Rechtsgelehrte aus. |
Akihito | 7. Januar 1989 | Japan | Nach der Japanischen Verfassung ist der Kaiser lediglich das „Symbol des Staates und der Einheit des Volkes“. | ||
Zantani Muhammad az-Zantani | 18. November 1992 | Muammar al-Gaddafi | 8. September 1969 | Libyen | Zantani Muhammad az-Zantani ist als Generalsekretär des Allgemeinen Volkskongresses de jure Staatsoberhaupt. Muammar al-Gaddafi übernahm nach einem Putsch 1969 die Macht in Libyen und blieb de facto Staatsoberhaupt. |
Chen Shui-bian | 20. Mai 2000 | Republik China (Taiwan) | Die Republik China ist neben der Volksrepublik China einer der beiden chinesischen Staaten. Beide erheben den Anspruch, China rechtmäßig zu vertreten. Seit 1971 gilt die Volksrepublik bei den UN als legitimer Vertreter Chinas (siehe hier). Die Republik unterhält derzeit nur zu 25 Staaten offizielle diplomatische Beziehungen. Die Republik erklärte sich bisher de jure nicht für unabhängig, ist allerdings de facto völlig unabhängig von der Volksrepublik. Aus diesen Gründen kann der Staat nicht als souverän angesehen werden. |
Staatsoberhäupter mit der längsten Amtszeit im 20. Jahrhundert
Diese Liste nennt die Staatsoberhäupter souveräner Staaten des 20. Jahrhunderts mit Amtszeiten von mehr als 25 Jahren. Aufgeführt sind alle Staatsoberhäupter, deren Amtsantritt frühestens 1901 und spätestens 2000 stattfand. Wie bei den derzeit amtierenden Staatsoberhäuptern wird auch hier nur die Amtszeit ab der Unabhängigkeit eines Staates angegeben. Unterbrochene Amtszeiten sind in der Gesamtsumme an Jahren und Tagen angegeben.
Berechnung der Amtsdauer in dieser Liste: Miteingerechnet ist der Tag des Amtsantritts und der Tag des Endes der Amtszeit (z. B. Todestag eines Staatsoberhaupts). Die Jahre zwischen dem Jahr des Amtsantritts und dem Jahr des Endes der Amtszeit werden zu einer Gesamtsumme addiert. Die Tage der Jahre von Amtsantritt und Amtsende werden inklusive dem Tag des Amtsantritts und Amtsendes ebenfalls addiert. Sollten diese Tage eine Summe von 365 ergeben wird ein volles Jahr dazugerechnet.
- Beispiel Hirohito: Die vollen Jahre 1927 bis 1988 ergeben zusammen 62 Jahre. Die Tage des Jahres des Amtsantritts (25. Dezember 1926) ergeben inklusive des Tages des Amtsantritts sieben Tage. Die Tage des Jahres des Amtsendes (7. Januar 1989) ergeben inklusive des Tages des Amtsendes sieben Tage. Die gesamte Amtszeit beträgt also 62 Jahre und 14 Tage.
- Beispiel Baudouin I.: Die vollen Jahre 1952 bis 1992 ergeben zusammen 41 Jahre. Die Tage des Jahres des Amtsantritts (17. Juli 1951) ergeben inklusive des Tages des Amtsantritts 168 Tage. Die Tage des Jahres des Amtsendes (31. Juli 1993) ergeben inklusive des Tages des Amtsendes 212 Tage. Die gesamte Amtszeit beträgt also 41 Jahre und 380 Tage bzw. 42 Jahre und 15 Tage.
¹ Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs trat in Japan 1947 eine neue Verfassung in Kraft. Nach dieser Verfassung ist der Tennō im rechtlichen Sinne kein Staatsoberhaupt, er stellt das Symbol des Volkes dar.
² Bis zum 5. April 1963 war Malietoa Tanumafili II. zusammen mit Tupua Tamasese Mea'ole Staatsoberhaupt Samoas.
³ Joan Martí Alanís und Ramon Iglésias Navarri waren als Bischöfe von Urgell gleichzeitig Co-Fürsten von Andorra und somit, mit dem Präsident von Frankreich zusammen kollektives Staatsoberhaupt.
⁴ Ab 1971 war die Republik China nicht mehr der legitime Vertreter von Gesamt-China bei den Vereinten Nationen. Dieser Status ging an die Volksrepublik über, weswegen Chiang Kai-shek genau genommen ab 1971 nicht mehr als Staatsoberhaupt eines souveränen Staates angesehen werden könnte. Erklärung siehe auch bei Sonderfälle.