Bomätscher

sächsische Bezeichnung für Schiffszieher
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Bomätscher, auch Pomätscher, ist die sächsische Bezeichnung für Schiffszieher, einer schweren aber auch angesehenen Arbeit vor dem Aufkommen der Dampfschiffahrt. Diese Art der Fortbewegung von Schiffen durch Menschenkraft wird auch als Treideln bezeichnet und vor allem stromaufwärts angewandt. Entlang schiffbarer Gewässer befanden sich damals so genannte Bomätscherpfade oder Treidelpfade. An der Elbe gab es Gemeinden, die wesentlich von der Tätigkeit der Männer als Bomätscher lebten, wie Merschwitz, Parey und Loschwitz (heute zu Dresden) lebten.

Bomätscher sind seit dem Mittelalter bekannt, der Berufsstand wurde ab Mitte des 19. Jahrhunderts mit Aufkommen der Ketten- und Dampfschiffahrt zurückgedrängt und wurde innerthalb weniger Jahre bedeutungslos. Heute wird nur noch aus Traditionspflege (vorwiegend auf Volksfesten) getreidelt.

Wortherkunft: Bomätsche(r) nach dem tschechischen pomáhač svw. Gehilfe, Unterstützer; bomätschen nach dem tschechischen pomáhat svw. helfen - Sehr wahrscheinlich ist das Wort von böhmischen Schiffsziehern elbabwärts nach Sachsen gedrungen.

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