Traber

Pferd eingesetzt bei Trabrennen
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Traber

Definition

Der moderne Traber , den man heute auf der Rennbahn sieht, ist das Ergebnis einer zielgerichteten Pferdezucht über Generationen hinweg. Ursprünglich begann man damit, besonders leistungsfähige Wagenpferde zu züchten, und die ersten Trabrennen waren nichts anderes als spezielle Zuchtleistungsprüfungen. Heute werden Traber ausschließlich für die Trabrennbahn gezogen. Voraussetzung dafür ist die ihnen faktisch angeborene Trabaktion, die eine Verwendung in anderen Bereichen ausschließt. Ein Traber ist kaum noch ein rittiges Pferd, nur seines ausgesprochen guten Temperaments wegen wird immer wieder versucht, ihn als Reitpferd einzusetzen. Es gibt einige Traber, aus denen sind gute Springpferde geworden, aber das sind große Ausnahmen.

Drei Rassen

Die eigenständige Pferderasse "Traber" muss man genaugenommen in drei Stämme aufteilen:

  • Der amerikanische Traber
  • Der französische Traber
  • Der russische Traber

Der amerikanische Traber

Die deutschen Traber gehen fast ausschließlich auf den amerikanischen Traber zurück. Dabei handelt es sich um ein leichtes, früh entwickeltes Pferd mit "early speed", das schon als Zwei- und Dreijähriger an Rennen teilnehmen kann. Im Vergleich mit anderen Rassen, deren Rennkarriere erst im vierten oder fünften Lebensjahr beginnt, hat das große wirtschaftliche Bedeutung. Alle amerikanischen Traber haben einen gemeinsamen Stammvater, den Vollbluthengst "Messenger". Er selbst ist Nachkomme des Ur-Stammvaters aller Vollblüter, des Hengstes "Darley´s Arabian"

Der französische Traber

Auch diese Rasse geht auf eine Kreuzung zwischen Vollblut und Wagenpferd zurück. Zunächst hat der Staat die Traberzucht quasi mitfinanziert, da diese Pferde in der Kavallerie eingesetzt wurden. Darum ist der französische Traber - auch Anglo-Normanne genannt- kräftiger und robuster als der amerikanische. Bis heute ist der französische Traber auch ein wenig größer, seine körperliche Entwicklung dauert etwas länger. Ihn kann man frühestens vier- oder fünfjährig oder noch älter an den Start bringen.

Der russische Traber

Grundlage dieser Zucht war der Kauf des Araberhengstes "Smetanka" durch den Grafen Orlow im Jahre 1775. Mit diesem Schimmel wollte der Graf seine Kutschpferdezucht veredeln, weil er angeblich zum Reiten zu dick geworden war. Die Nachkommen dieser Zucht begründeten den Stamm der sogenannten "Orlow-Traber". Der russischr Traber, dank seines Ahnvaters "Smetanka" oft ein Schimmel, hat etwa die Größe des französischen Trabers und entwickelt sich ebenfalls entsprechend spät. Der reine Orlow-Traber hat nicht den Speed des amerikanischen, seine Stärke liegt in der längeren Distanz. Um den russischen Traber auch für die kürzeren Strecken des modernen Trabrennens konkurenzfähig zu machen, wurde er stark mit amerikanischen Pferden gekreuzt. Daraus entstand der sogenannte "Metis-Traber".