Das Internat Fredeburg liegt in Bad Fredeburg im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, und ist im strengen Sinne ein so genanntes Kolumnat, d. h. dass die Schülerinnen und Schüler die öffentlichen örtlichen Schulen besuchen und im Internat wohnen bzw. dort betreut werden.
Geschichte
Nach Kriegsende wurde das heutige Internat Fredeburg unter dem Namen Pädagogium Mungenas von der gleichnamigen ersten Leiterin gegründet und beherbergte zunächst auch eine privat geführte Aufbaurealschule. 1967 wurde diese Realschule von der seinerzeit noch selbstständigen Stadt Fredeburg übernommen. Mit dem Wechsel in der Leitung zu Walter Kling änderte sich der Name des nunmehr eigenschullosen Pädagogiums in Internat Fredeburg. Kling verkaufte Immobilie und Internat später an Franz-Josef Kremer, unter dessen Leitung sich das Internat auf die Betreuung von Kindern mit ADS spezialisierte. Die Anzahl der Plätze wurde dabei von ehemals knapp 120 auf rund 70 reduziert, neben normalen Gruppen auch eine Betreuung in Wohngruppen eingeführt. Das Konzept zum Umgang mit "hyperaktiven" Kindern basiert im Wesentlichen auf strikten Strukturen und einem eher konservativen Erziehungsmodell mit Kirchgangspflicht, wenig freiem Ausgang, Kleidungsvorschriften etc. Dabei wird auch die Pflichtsportart Fechten zu erzieherischen Zwecken eingesetzt. Unter anderem zum Thema einer stark regelgeleiteten Erziehung und zur Hyperaktivität veröffentlicht der Internatserzieher und Autor Wolfgang Pelzer regelmäßig Schriften.
Überregionale Beachtung fand das Internat, nachdem im März 2007 der Internatsleiter und Inhaber der Betreibergesellschaft wegen mehrfachen Kindesmissbrauchs und sexuellen Missbrauchs Schutzbefohlener rechtskräftig verurteilt wurde.