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Das fliegende Klassenzimmer (1954)

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Film
Titel Das fliegende Klassenzimmer
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahre 1954
Länge 88 Minuten
Stab
Regie Kurt Hoffmann
Drehbuch Erich Kästner
Produktion Klaus Stapenhorst
Musik Hans-Martin Majewski
Kamera Friedl Behn-Grund
Besetzung

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Der Kinderfilm Das fliegende Klassenzimmer ist ein deutscher Schwarzweißfilm vom Regisseur Kurt Hoffmann aus dem Jahr 1954.

Er entstand nach dem Roman von Erich Kästner.

Handlung

Der Schriftsteller Erich Kästner schreibt im Sommer auf einer Almwiese an seinem neuen Roman „Das fliegende Klassenzimmer“. Bei 39°C Hitze fällt ihm die Inspiration für eine Geschichte, die im Winter spielt, allerdings nicht leicht. Erich Kästner beginnt, die Geschichte zu erzählen. Es geht um eine Gruppe von Jungen, die in einem Internat leben.

Im Friseursalon haben sich Ulli und Matz getroffen. Sie holen dort eine Perücke ab, für die Rolle des Mädchens in dem Stück „Das fliegende Klassenzimmer“. Dieses Stück hat Johnny geschrieben. Zu den Jungen gesellt sich noch Rudi. Er ist der Sohn von Professor Kreuzkamm, ihrem Deutschlehrer. Professor Kreuzkamm ist etwas zerstreut. Johnny erzählt im Internat seinem Freund Martin seine Lebensgeschichte. Als dreijähriger Junge wurde er alleine von einem Onkel auf ein Schiff gebracht, das nach Deutschland fuhr. In Bremerhaven angekommen, sollte er von seinen Großeltern abgeholt werden. Die Adresse war aber falsch, und so adoptierte der Kapitän den Jungen. Die Jungen haben bei ihrem Lieblingslehrer Dr. Johann Bökh, genannt Justus, Unterricht. Er gestaltet den Geographieunterricht so plastisch, dass die Kinder das Gefühl haben, die Welt wie aus einem Flugzeug zu sehen. Nur Ferdinand fehlt als einziger. Er interessiert sich nur für Musik. Daher ist er ständig im Musikzimmer beim Klavier spielen. Uli fühlt sich von den anderen Jungen zurückgesetzt, weil er wenig Mut hat. Sein bester Freund Matz ist dagegen sehr mutig, dafür im Denken aber sehr langsam. Uli möchte dennoch mit Matz tauschen, was dieser für Blödsinn hält, denn: Seine Noten verbessern sich einfach nicht. Aber Uli könnte etwas gegen seine Angst tun, indem er mal etwas ganz Außergewöhnliches anstellt.

Die Realschüler entführen Rudi Kreuzkamm, der die Diktathefte der Internatsschüler zu seinem Vater bringen sollte. Daraufhin treffen die Jungen sich mit dem „Nichtraucher“. Dieser lebt in einem alten Eisenbahnwaggon der als Nichtraucherwagen ausgewiesen ist. Sie berichten ihrem väterlichen Freund von dem erbitterten Streit der Realschüler mit den Internatsschülern. Dieser wird schon seit vielen Jahren ausgetragen.

Der „Nichtraucher“ will die Jungen als Schiedsrichter bei ihrem bevorstehenden Kampf gegen die Realschüler unterstützen. Er macht den Vorschlag, dass sich von den beiden Gruppen jeweils nur einer prügeln soll. Gewinnen die Internatsschüler, sollen sie Rudi sowie die Diktatheft zurückerhalten. Gewinnen die Realschüler, sollen die Internatschüler eine Entschuldigung für die von ihnen zuvor zerstörte Fahne der Realschüler schreiben. Den Zweikampf gewinnt Matz für die Internatschüler. Die Realschüler weigern sich allerdings, Rudi herauszugeben. Daraufhin kommt es zu einer Schneeballschlacht zwischen den Internatsschülern und den Realschülern. Die Verwirrung in der Schlacht nutzen Johnny und Matz aus, um Rudi zu befreien. Dabei stellen sie fest, dass die Diktathefte von den Realschülern verbrannt worden sind.

Nach der Schlacht kehren die Jungen wieder ins Internat zurück. Dort werden sie am Tor von ihrem Tutor, dem schönen Theodor, abgefangen. Da sie keine Ausgangsgenehmigung hatten, bringt dieser sie zu ihrem Lehrer Justus. Dieser ist enttäuscht von den Jungen, dass sie ihn nicht eingeweiht haben. Zur „Strafe“ müssen sie eine Stunde Hausarrest bei ihm verbringen. Er erzählt ihnen währenddessen eine Geschichte. Ein Junge lebte vor vielen Jahren im gleichen Internat. Seine Mutter wurde krank, und der Junge besuchte seine Mutter im Krankenhaus. Am nächsten Tag wurde er von seinem Tutor am Tor erwischt. Da der Junge keine Ausgangserlaubnis hatte, wurde er zu seinem Lehrer gebracht, und bekam vier Wochen Ausgehverbot. Doch der Junge besuchte wieder seine Mutter. So bekam er Stubenarrest. Doch ein anderer Junge ließ sich für ihn einsperren. Die beiden trennten sich auch später nicht. Dann allerdings starb die Frau des Freundes. Und auch noch seine Tochter. Daraufhin verließ dieser die Stadt, und so haben sich die beiden Männer aus den Augen verloren. Der eine Junge war Justus.

In der Deutschstunde müssen die Jungen Professor Kreuzkamm mitteilen, dass die Diktathefte verbrannt sind. Davon ist dieser natürlich gar nicht begeistert. Zudem haben die Jungen Uli einen Streich gespielt und diesen in einem Papierkorb an der Decke aufgehängt. Nachdem Uli befreit ist, lässt Professor Kreuzkamm die Jungen ein sehr schweres Diktat schreiben. Zur Sicherheit nimmt er diesmal die Hefte selber mit. Nach dem Streich reicht es Uli nun endgültig. Er kündigt der Klasse an, dass er etwas Besonderes machen wird. Die Jungen sollen später zur Eisbahn kommen. Inzwischen führen Johnny und Martin Dr. Bökh zum Nichtraucher, da sie vermutet haben, dass dieser der verschwundene Freund von ihm ist. Und tatsächlich kommen so die alten Freunde wieder zusammen. Auf der Eisbahn steigt Uli anschließend auf ein Klettergerüst und springt dort mit einem Regenschirm herunter. Dabei wird Uli schwer verletzt. Die Jungen machen sich große Sorgen um Uli. Zum Glück sind Justus und Dr. Uthofft, der Nichtraucher, in der Nähe. Dieser ist Arzt, und rettet Ullis Leben. Anschließend verbringen die beiden Männer den Abend miteinander. Justus versucht, den Nichtraucher zu überreden, wieder in seinem alten Beruf als Arzt zu arbeiten. Doch das lehnt dieser, zumindest anfangs, ab.

Die Weihnachtferien stehen kurz bevor. Alle Jungen freuen sich schon darauf. Nur Martin ist betrübt. Da seinen Eltern das Geld fehlt, können sie ihn nicht in den Ferien zu sich nach Hause holen. Doch zunächst wird noch das Stück „Das fliegende Klassenzimmer“ aufgeführt. Das Stück handelt von einem Klassenzimmer, das sich in einem Flugzeug befindet. Dadurch können die Schüler in alle Kontinente fliegen. In Ägypten geht ein kleines Mädchen aus der Klasse verloren. Am Ende gelangt das Flugzeug in den Himmel. Und Petrus rettet das Mädchen. Damit endet das Theaterstück.

Martin vertraut Justus an, dass er nicht zu seinen Eltern fahren kann. Martins Eltern verbringen traurig alleine das Weihnachtsfest. Doch da klingelt es an der Tür, und Martin ist angekommen. Er hat das Geld für die Hin- und Rückfahrt von Justus bekommen. Und auch Justus verbringt ein schönes Weihnachtsfest zusammen mit dem Nichtraucher. Er stellt diesen als Weihnachtsgeschenk einfach vor vollendete Tatsachen. Dr. Uthofft bekommt eine Stelle als Schularzt.

Wieder zurück in den Sommer. Erich Kästner sitzt in einem Café. Da hat er eine merkwürdige Begegnung. Johnny und der Kapitän setzen sich zu ihm. Erich Kästner fragt Johnny nach dem Befinden „seiner“ Jungen im Internat. Johnny ist ganz erstaunt, woher der Mann ihn kennt. Erich Kästner überreicht dem Jungen ein Buch mit dem Titel „Das fliegende Klassenzimmer“.

Besonderheiten

  • Erich Kästner hat in diesem Film einen Cameo-Auftritt und spielt sich selbst. Zudem ist er der Erzähler im Film.
  • Dies ist die erste Verfilmung des Romans Das fliegende Klassenzimmer.
  • Diese Verfilmung hält sich am genauesten an den Roman.
  • Bei dieser Verfilmung wurde auch das Drehbuch von Erich Kästner geschrieben.
  • In diesem Film spielte der später erfolgreiche Rocksänger Peter Kraus seine erste Filmrolle.

Insgesamt wurde der Roman dreimal verfilmt. Siehe dazu:

Beim Vergleich aller drei Verfilmungen bekommt man einen Eindruck von den jeweiligen Lebensumständen sowie dem Zeitgeschmack der jeweiligen Epoche.

Literatur