Geschichte der DDR
- Geschichte der DDR. Vorgeschichte 1945-1949
- Geschichte der DDR. Aufbau des Sozialismus 1949-1961
- Geschichte der DDR. Stabilisierung 1961-1970
- Geschichte der DDR. Stabilität und Krise 1971-1980
- Geschichte der DDR. Krise und Ende 1981-1990
Klaus Bölling wird am 1. Februar Nachfolger von Günter Gaus als Leiter der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der DDR.
Am 1. April wird Matthias Domaschk, Mitglied der katholischen Jugendorganisation Junge Gemeinde in Jena, festgenommen und stirbt wenig später in der Untersuchungshaftanstalt des MfS in Gera unter ungeklärten Umständen.
Am 14. Mai finden Wahlen zur Volkskammer und den Bezirkstagen statt. Nach offiziellen Angaben stimmen 99,86 % der Wahlberechtigten für die Einheitslisten der "Nationalen Front".
Der MfS-Hauptmann Werner Teske wird am 26. Juni wegen Fluchtvorbereitung in den Westen hingerichtet. Damit wird das letzte Todesurteil der DDR-Justiz vollstreckt.
Am 1. Oktober wird der "Kanzlerspion" Günter Guillaume im Zuge eines Agentenaustauschs in die DDR entlassen.
Die Volkskammer beschließt am 3. November den Fünfjahrplan 1981 - 1985.
Vom 11.-13. Dezember trifft der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland Helmut Schmidt den Staatsratsvorsitzenden der DDR Erich Honecker zu einem Arbeitsgespräch am Werbellin-See. Sie besuchen auch Güstrow. Die Stadt wird von mehreren Tausend MfS-Mitarbeitern als Komparsen bevölkert, während die Einheimischen die Straßen nicht betreten dürfen. Honecker hält die jubelnden Massen auf dem Güstrower Weihnachtsmarkt für echt.
Am 13. Dezember verhängt General Wojciech Jaruzelski in Polen das Kriegsrecht. Die Gewerkschaft Solidarność wird verboten. Eine Verhaftungswelle rollt durch das Land. Der Widerstand der streikenden Arbeiter wird mit Gewalt gebrochen.
Schriftsteller aus West und Ost treffen sich am 13./14. Dezember auf Initiative Stephan Hermlins in Ost-Berlin.
Der SED-Politiker Franz Dahlem stirbt am 17. Dezember in Ost-Berlin.
Am 1. Januar findet eine Volkszählung statt.
Am 25. Januar wird der von Pfarrer Rainer Eppelmann und dem Wissenschaftler Robert Havemann verfasste "Berliner Appell - Frieden schaffen ohne Waffen" veröffentlicht. Damit erreicht die Friedensbewegung in der DDR erstmals eine breite Resonanz.
Auf einem Friedensforum am 14. Februar in der Kreuzkirche in Dresden fordern die etwa 5.000 meist jugendlichen Teilnehmer die Einführung des zivilen Ersatzdienstes in der DDR.
Der Filmregisseur Konrad Wolf stirbt am 7. März in Berlin.
Ein am 25. März erlassenes neues Wehrpflichtgesetz schreibt die vormilitärische Ausbildung von Jugendlichen vor und ermöglicht im Verteidigungsfall die Ausweitung der allgemeinen Wehrpflicht auf Frauen.
Der Chemiker, Kommunist und DDR-Regimekritiker Robert Havemann stirbt am 9. April.
Am 24. Mai tritt Hans-Otto Bräutigam die Nachfolge Klasu Böllings als Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der DDR an.
Die Sowjetunion beginnt am 15. Juli mit der Stationierung von mobilen SS21-Kurzstreckenraketen in der DDR.
Nach einem konstruktiven Misstrauenvotum im Deutschen Bundestag tritt Helmut Kohl als Bundeskanzler einer aus CDU/CSU und FDP gebildeten Koalition am 1. Oktober die Nachfolge von Helmut Schmidt an.
Die sowjetische Staatschef Leonid Breschnew stirbt am 10. November. Der langjährige Chef des sowjetischen Geheimdienstes KGB Juri Andropow wird am 12. November Generalssekretär der KPdSU.
- 14. Februar - In Dresden demonstrieren gegen 100.000 Menschen für den Frieden.
- 1. Juni- Die Schriftstellerin Anna Seghers, Präsidentin des DDR-Schriftstellerverbandes von 1952-1978, stirbt in Ost-Berlin.
- 28. September - Die DDR beginnt mit dem Abbau von Selbstschussanlagen an der deutsch-deutschen Grenze.
- 19. November - Die Zeitschrift "Sputnik" wird verboten.
- 2. Mai - Ungarn öffnet die Grenze zu Österreich. In der Folge versuchen Hunderte von DDR-Bürgern über Ungarn in den Westen zu gelangen. Mit dem gleichen Ziel begeben sich viele in die Botschaften der Bundesrepublik in Budapest, Prag und Warschau, um an westdeutsche Reisepapiere zu gelangen.
- 7. Mai - Bei Kommunalwahlen manipuliert die SED-Führung die Resultate zu ihren Gunsten, was Proteste in der Bevölkerung hervorruft.
- 6. Juli - Der Staatspräsident der UdSSR, Michail Gorbatschow lehnt eine Intervention von sowjetischen Truppen zur Abwendung von Unruhen in der DDR ab. Die DDR geht ihrer Existenzgarantie verlustig.
- 31. Juli - In Ost-Berlin, Warschau, Prag und Budapest versuchen Tausende von DDR-Bürgern durch die Erstürmung der Botschaften der Bundesrepublik ihre Ausreise zu erzwingen. An der ungarisch-österreichischen Grenzen setzt eine Massenflucht ein.
- 4. September - Beginn der Montagsdemonstrationen in Leipzig, an denen Tausende von Demonstranten für Reise-, Presse- und Versammlungsfreiheit demonstrieren.
- 11. September - Ungarn gewährt den DDR-Flüchtlingen die Ausreise über Österreich.
- 11. September - In der DDR bildet sich die Bürgerbewegungen "Neues Forum". Es folgen: "Demokratie jetzt" (12. September), die "Sozialdemokratische Partei der DDR" (7. Oktober) und der "Demokratische Aufbruch" (29. Oktober).
- 30. September - Tausenden von DDR-Flüchtlingen in den deutschen Botschaften in Prag und Warschau wird erlaubt, in die BRD auszureisen. Der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher verkündet am Abend auf dem Balkon der deutschen Botschaft in Prag dieses Verhandlungsergebnis.
- 7. Oktober - Am 40. Jahrestag der Republik mahnt Michail Gorbatschow die DDR-Führung zu politischen Reformen.
- 18. Oktober - Rücktritt Erich Honeckers von seinem Amt als Staatsratsvorsitzender. Egon Krenz (*1937) wird zum neuen Generalsekretär der SED gewählt.
- 4. November - Rund eine Million Menschen demonstrieren in Ost-Berlin gegen das SED-Regime.
- 7./8. November - Der Vorsitzende des Ministerrates, Willi Stoph und das gesamte Politibüro der SED treten zurück.
- Januar bis November - Insgesamt etwa 225,000 DDR-Bürger reisten in die Bundesrepublik aus.
- 9. November - Fall der Berliner Mauer und Öffnung der Grenzen zur Bundesrepublik.
- 13. November - Hans Modrow (*1928), Chef des SED-Parteibezirks Dresden, wird von der Volkskammer zum neuen Ministerpräsidenten der DDR gewählt.
- 15. November - KPdSU-Generalsekretär Michail Gorbatschow nennt die Wiedereinigung Deutschlands eine "innerdeutsche Angelegenheit".
- 6. Dezember - Egon Krenz tritt als Vorsitzender des Staatrates und des Nationalen Verteidigungsrates zurück. Neues Staatsoberhaupt wird Manfred Gerlach (*1928; LDPD).
- 9. Dezember - Gregor Gysi (*1948) wird Vorsitzender der SED.
- 17. Dezember - Die SED gibt sich den Namenszusatz PDS (Partei des Demokratischen Sozialismus).
- 4. Februar - Die SED-PDS gibt den Namensbestandteil SED auf.
- 5. Februar - Vertreter des "Runden Tisches" treten in die Regierung Modrow ein.
- 18. März - Die Wahlen zur Volkskammer der DDR gewinnt die "Allianz für Deutschland", ein Drei-Parteien-Bündnis, bestehend aus CDU (40,8% der Stimmen), Demokratischer Aufbruch und Deutsche Soziale Union (48,1%). Die SPD vereint 21,9%, die PDS 16,3% der Stimmen auf sich.
- 5. April - Sabine Bergmann-Pohl (CDU; *1946) wird Volkskammerpräsidentin und damit (letztes) Staatsoberhaupt der DDR.
- 12. April - Lothar de Maizière (CDU; *1940) wird Ministerpräsident und bildet eine große Koalition aus mehreren Parteien.
- 18. Mai - In Bonn wird ein Staatsvertrag zur Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion der Bundesrepublik und der DDR unterzeichnet.
- 21. Juni - Die Volkskammer der DDR und der deutsche Bundestag verabschieden den Staatsvertrag.
- 1. Juli - Die Währungsunion tritt in Kraft. Die D-Mark wird gesetzliches Zahlungsmittel auch in der DDR.
- 22. Juli nach fast 48 Jahren werden die 14 Bezirke wieder in fünf Länder umgewandelt.
- 23. August - Die Volkskammer der DDR votiert für den Beitritt der DDR zur Bundesrepublik.
- 13. September - Die Bundesrepublik und die UdSSR unterzeichnen einen Zusammenarbeits- und Nichtangriffsvertrag. Für den Abzug der Roten Armee aus der DDR bis 1994 erhält die UdSSR 13 Mrd. DM.
- 25. September - Die DDR verlässt den Warschauer Pakt.
- 3. Oktober - Die Deutsche Demokratische Republik tritt der Bundesrepublik Deutschland nach Artikel 23 des Grundgesetzes bei.