Das Ostfrankenreich, im ausgehenden 10. Jahrhundert auch Reich der Deutschen genannt, ist Ursprung des Heiligen Römischen Reiches (HRR) und des heutigen Deutschlands.
Die Bildung des Ostfrankenreichs geht auf den langwierigen Erbfolgekonflikt zurück, den Kaiser Ludwig I., der Fromme, (778-840) gegen seine Söhne um die Herrschaft im Fränkischen Reich austrug und Anfang der 30er Jahre endgültig verlor. Sein Sohn Ludwig II., der Deutsche, der schon seit 831 über Bayern, Thüringen, Franken und Sachsen herrschte, übernahm 833 die Regentschaft im östlichen Teil des Fränkischen Reiches. Danach baute er die Königsmacht und den Zusammenhalt der Stämme in seinem Herrschaftsbereich aus. Mit dem Vertrag von Verdun 843 führte Ludwig der Deutsche das Ostfrankenreich als selbstständiges Königreich in die europäische Geschichte ein.
Könige des Ostfrankenreichs
- Ludwig II., der Deutsche, (805/806-876), König seit 833
- Ludwig III., der Jüngere, (835-882), König seit 876
- Karl III., der Dicke, (839-888), König seit 882 (außerdem Römischer Kaiser seit 881)
- Arnulf von Kärnten, (850-899), König seit 887 (außerdem Römischer Kaiser seit 896)
- Ludwig IV., das Kind, (893-911), König seit 900
- Konrad I., der Jüngere, (881-918), König seit 911
- Heinrich I., der Vogler, (875/876-936), König seit 919
- Otto I., der Große, (912-973), ostfränkischer König seit 936 (Kaiser des Heiligen Römischen Reichs (HRR) seit 962)