Die Makaken (Macaca) sind eine Primatengattung aus der Unterfamilie der Meerkatzenartigen der Primatenfamilie der Meerkatzenverwandten. Als einzige Gattung dieser Unterfamilie sind sie vorrangig in Asien beheimatet. Die Gattung umfasst 16 Arten.
Makaken | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Verbreitung
Makaken sind in erster Linie in Asien beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Afghanistan über Südasien, Südostasien (bis Sulawesi und Timor) und China bis nach Japan. Lediglich der Berberaffe lebt im nördlichen Afrika sowie auf Gibraltar. Mehrere Arten wurden in verschiedenen Regionen der Erde angesiedelt.
Beschreibung
Makaken sind mittelgroße Primaten mit stämmigem Körper und kräftigen Gliedmaßen.Ihr dichtes Fell ist meist graubraun gefärbt, kann jedoch auch fast schwarz sein. Die Gesichter sind haarlos und haben eine nach vorne ragende Schnauze. Einige Arten haben auffällige „Kappen“ auf dem Kopf oder bartähnliche Gesichtsbehaarung. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Länge des Schwanzes: der Berberaffe ist schwanzlos, manche Arten (zum Beispiel der Japanmakak oder der Bärenmakak) haben nur einen Stummelschwanz, bei anderen Arten (zum Beispiel dem Javaneraffen oder Rhesusaffen) ist der Schwanz ebenso lang wie der Körper. Makaken erreichen eine Kopfrumpflänge von bis zu 80 cm und ein Gewicht von 6 bis 15 kg, wobei Männchen oft um die Hälfte größer als Weibchen sind.
Lebensweise
Makaken sind tagaktive Tiere. Sie können gut klettern, verbringen aber zumindest einen Teil ihres Lebens auf dem Boden. Zwar bevorzugen Makaken baumbestandene Gebiete, bewohnen aber eine Vielzahl von Habitaten, ihre Bandbreite reicht von Regenwaldbewohnern bis zu Tieren, die in Gebirgen leben. Der Japanmakak lebt in den schneereichen Gebirgen Japans und hat außer dem Menschen das nördlichste Verbreitungsgebiet aller Primaten. Einige Arten, zum Beispiel der Rhesusaffe, finden sich sogar in großer Zahl in Städten.
Makaken leben in Gruppen, deren Größe von 10 bis über 100 Tiere reichen kann. Gruppen bestehen meist aus drei- bis viermal sovielen Weibchen wie Männchen, daneben gibt es auch reine Männergruppen. Innerhalb der Gruppe bestehen Hierarchien sowohl innerhalb der Männchen als auch innerhalb der Weibchen. Junge Männchen müssen nach dem Eintreten der Geschlechtsreife ihre Gruppe verlassen, während junge Weibchen bleiben. Das Territorialverhalten ist nicht sehr ausgeprägt, manchmal suchen mehrere Gruppen nebeneinander nach Nahrung. Eine Vielzahl von Lauten und die gegenseitige Fellpflege dienen der Kommunikation und Interaktion.
Ernährung
Wie die meisten Meerkatzenartigen sind Makaken Allesfresser, sie bevorzugen jedoch pflanzliches Material (Früchte, Blätter, Samen, Blüten, auch Rinde und Baumnadeln) und nehmen tierische Kost wie Insekten, Vogeleier und kleine Wirbeltiere nur gelegentlich zu sich. Der Javaneraffe ergänzt seinen Speiseplan vorzugsweise mit Krabben.
Fortpflanzung
Das Anschwellen und Röten des Genitalbereichs der Weibchen deutet den Männchen deren Fruchtbarkeit an. Bei den meisten Arten ist die Fruchtbarkeit saisonabhängig und hängt in erster Linie vom Nahrungsangebot ab. Weibchen und Männchen paaren sich mit mehreren Tieren, eine gewisse Rolle bei der Partnerwahl dürfte der gleiche soziale Rang spielen. Nach durchschnittlich 160- bis 170-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen ein Jungtier zur Welt. Dieses wird rund ein Jahr lang gesäugt und erreicht die Geschlechtsreife mit 3 bis 4 Jahren (Weibchen) bzw. 6 bis 7 Jahren (Männchen). Die Lebenserwartung liegt bei rund 15 bis 20 Jahren, in Menschenobhut können sie über 30 Jahre alt werden.
Makaken und Menschen
Einige Makakenarten sind eng mit den Menschen verbunden. Rhesusaffen sind in Indien heilige Tiere und bevölkern oft Tempel und Städte. Auch als Labortiere finden einige Arten Verwendung, der Rhesusaffe hat eine entscheidende Rolle bei der Entdeckung des Rhesusfaktors gespielt. Für viele Arten stellt die Zerstörung ihres Lebensraumes die Hauptbedrohung dar, gefährdet sind insbesondere die Arten, die auf Sulawesi endemisch sind wie der Schopfaffe und der Mohrenmakak.
Die Arten
- Der schwanzlose Berberaffe (Macaca sylvanus) bewohnt Nordafrika und Gibraltar.
- Durch die Entdeckung des Rhesusfaktors ist der Rhesusaffe (M. mulatta) Südasiens weltweit bekannt geworden.
- Das nördlichste Verbreitungsgebiet (mit Ausnahme des Menschen) hat der Japan- oder Rotgesichtsmakak (M. fuscata).
- Der Javaneraffe oder Langschwanzmakak (M. fascicularis) kommt in ganz Südostasien vor.
- Im südwestlichen Indien lebt der Bartaffe oder Wanderu (M. silenus).
- Seinem kurzen, gekrümmten Schwanz verdankt der Schweinsaffe (M. nemestrina) seinen Namen.
- Nur auf der indonesischen Insel Sulawesi kommt der Schopfaffe oder Schopfmakak (M. nigra) vor.
- Hutaffen haben ihren Namen von der auffälligen Kopfbehaarung; es gibt zwei Arten, den Indischen Hutaffen (M. radiata) und den Ceylon-Hutaffen (M. sinica).
- Der Bären- oder Stumpfschwanzmakak (M. arctoides) ist durch seinen kurzen, fast stummelartigen Schwanz gekennzeichnet. Die Art lebt in Südostasien, von Assam und Südchina bis Malaysia und gilt als gefährdet.
- Taiwan ist die Heimat des Formosa- oder Rundgesichtsmakaken (M. cyclopis). Sein Fell ist olivbraun gefärbt. Die starke Besiedlung der Insel hat ihn in entlegene Gebiete abgedrängt.
- Der Assam-Makak oder Bergrhesus (M. assamensis) ähnelt dem Rhesusaffen. Er bewohnt gebirgige Region bis in Höhen über 2200 m von Nepal bis ins westliche Thailand. Trotz seines weiten Verbreitungsgebietes gilt die Art als bedroht.
- Der Tibet- oder Tibetanischer Bärenmakak (M. thibetana) ist ein Bewohner der Bergwälder der chinesischen Provinzen Tibet und Sichuan.
- Zu den bedrohtesten Arten zählt der Mohrenmakak (M. maura), der nur im Südwesten der Insel Sulawesi lebt. Er ist durch ein dunkles, fast schwarzes Fell gekennzeichnet.
- Der Grauarmmakak (M. ochreata) zählt zu den unbekanntesten Arten. Auch er lebt auf der indonesischen Insel Sulawesi.
- Ebenfalls nur auf Sulawesi kommt der Tonkean- oder Tonkinmakak (M. tonkeana) vor. Sein Fell ist grauschwarz gefärbt.