Heiner Bielefeldt (* 12. April 1958 in Titz-Opherten) ist ein deutscher Theologe, Philosoph und Historiker.
Er wirkt als Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Er studierte Philosophie und katholische Theologie in Bonn und Tübingen (Examen 1981 und 1982). Anschließend studierte er noch Geschichtswissenschaften in Tübingen (Examen 1988).
Wissenschaftliche Arbeit
Von 1983 bis 1990 arbeitete er als wissenschaftliche Hilfskraft, später als wissenschaftlicher Angestellter am Interdisziplinären Forschungsprojekt Menschenrechte an der philosophischen Fakultät der Universität Tübingen. 1989 promoviert Bieefedt zum Dr. phil. an der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen mit einer Arbeit zu den Gesellschaftsvertragstheorien.
Von 1990 bis 1992 ist er Mitarbeiter am Lehrstuhl für öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Juristischen Fakultät der Universität Mannheim. Anschließend wechselt er bis 1995 (unterbrochen 1993/94) an den Lehrstuhl für öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg. Von 1993 bis 1994 verbringt er einen Forschungs- und Lehraufenthalt als Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung an der University of Toronto, dort ist er an der Faculty of Law sowie am Department of Philosophy tätig.
Seit April 1995 ist er Mitglied der interdisziplinären Forschungsgruppe für multi-ethnische Konflikte an der Universität Bielefeld, Fakultät für Pädagogik (die Forschungsgruppe nennt sich seit Januar 1997: Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung. Im Februar 2000 habilitierte er im Fach Philosophie am Fachbereich 9 (Kulturwissenschaften) der Universität Bremen.
Im April 2000 wurde Bielefeldt zum Hochschuldozenten an der Universität Bielefeld ernannt, verbunden mit Lehrverpflichtungen in den Fakultäten für Rechtswissenschaft und Pädagogik.
Seit August 2003 ist Bielefeldt Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte in Berlin.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Selbständige Buchpublikationen (Monographien)
- Neuzeitliches Freiheitsrecht und politische Gerechtigkeit. Perspektiven der Gesellschaftsvertragstheorien (Würzburg: Königshausen & Neumann, 1990), 275 Seiten.
- Zum Ethos der menschenrechtlichen Demokratie. Eine Einführung am Beispiel des Grundgesetzes (Würzburg: Königshausen & Neumann, 1991), 139 Seiten.
- Wiedergewinnung des Politischen. Eine Einführung in Hannah Arendts politisches Denken (Würzburg: Königshausen & Neumann, 1993), 110 Seiten.
- Kampf und Entscheidung. Politischer Existentialismus bei Carl Schmitt, Helmuth Plessner und Karl Jaspers (Würzburg: Königshausen & Neumann, 1994), 176 Seiten.
- Philosophie der Menschenrechte. Grundlagen eines weltweiten Freiheitsethos (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft/ zugleich: Primus, 1998), X + 230 Seiten.
- Portugiesische Übersetzung: filosofia dos direitos humanos. Fundamentos de um ethos de liberdade universal (Sao Leopoldo/Brasilien: Editora Unisinos, 2000), 271 Seiten.
- Kants Symbolik. Ein Schlüssel zur kritischen Freiheitsphilosophie (Freiburg i.Br.: Karl Alber. Reihe Praktische Philosophie, Bd. 69, 2001), 214 Seiten.
- Überarbeitete und erweiterte englische Fassung: Symbolic Representation in Kant's Practical Philosophy (Cambridge: Cambridge University Press, 2003), 216 Seiten.
- Muslime im säkularen Rechtsstaat. Integrationschancen durch Religionsfreiheit (Bielefeld: transcript, 2003), 144 Seiten.
- Menschenrechte in der Einwanderungsgesellschaft. Plädoyer für einen aufgeklärten Multikulturalismus (Bielefeld: transcript, 2007), 213 Seiten.
Mitherausgabe von Sammelbänden
- Zusammen mit Winfried Brugger und Klaus Dicke: Dimensionen menschlicher Freiheit. Johannes Schwartländer zum 65. Geburtstag (Tübingen: Attempto, 1988), 284 Seiten.
- Zusammen mit Winfried Brugger und Klaus Dicke: Würde und Recht des Menschen. Johannes Schwartländer zum 70. Geburtstag (Würzburg: Königshausen & Neumann, 1992), 389 Seiten.
- Zusammen mit Volkmar Deile und Bernd Thomsen: Menschenrechte vor der Jahrtausendwende. amnesty international-Publikation (Frankfurt a.M.: Fischer, 1993), 253 Seiten.
- Zusammen mit Wilhelm Heitmeyer: Politisierte Religion. Ursprünge und Erscheinungsformen des modernen Fundamentalismus (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1998), 494 Seiten.
- Zusammen mit Heike Alefsen, Bernd Thomsen und Katharina Wegener. Redaktionsarbeit für: Menschenrechte im Umbruch. Fünfzig Jahre Allgemeine Menschenrechtserklärung, hg. von Amnesty International (Neuwied: Luchterhand, 1998), 252 Seiten.
- Zusammen mit Jörg Lüer: Rechte nationaler Minderheiten. Ethische Begründung, rechtliche Verankerung und historische Erfahrung (Bielefeld: transcript, 2004), 179 Seiten.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Bielefeldt, Heiner |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Theologe, Philosoph und Historiker |
GEBURTSDATUM | 12. April 1958 |
GEBURTSORT | Titz-Opherten |