Die Provinz Tsushima (対馬国; Tsushima-no kuni, manchmal auch Taishū (対州) war eine der historischen Provinzen Japans auf der Insel Tsushima. Heute enspricht das Gebiet verwaltungstechnisch der Stadt Tsushima in der Präfektur Nagasaki.
Politische Geschichte
Der Ursprung der Provinz ist unklar, es ist möglich, daß Tsushima vom Yamato-Hof im 5. Jahrhundert als Provinz anerkannt wurde. Unter dem Ritsuryo-System wurde Tsushima formell zur Provinz Japans.
Die Provinz hat eine strategisch wichtige Lage und spielte eine wichtige Rolle in der Verteidigung gegen mögliche Invasionen vom Festland und im Handel mit Korea. Nachdem Japan von den Tang in der Schlacht von Hakusukinoe im Jahr 663 besiegt worden war, wurde die Burg Kaneda auf der Insel erbaut.
Die Provinz wurde von den kuni no miyatsuko von Tsushima bis in die Heian-Zeit hinein kontrolliert. Dieser Clan wurde dann durch die Familie Ahiru ersetzt. Die Familie So gewann in der Mitte des 13. Jahrhunderts an Macht und brachte im späten 15. Jahrhundert die gesamte Insel unter ihre Kontrolle.
In der Edo-Zeit wurde Tsushima von der Domäne Tsushima Fuchu (Izuhara-Domäne) des So-Clans dominiert. Diese war für die diplomatischen Beziehungen verantwortlich und hatte ein Handelsmonopol auf den Handel mit dem koreanischen Reich Joseon.
Als Ergebnis der Abschaffung des Lehenssystems wurde Tsushima im Jahre 1871 zur Präfektur Izuhara. Im gleichen Jahr wurde diese der Präfektur Imari zugeschlagen, diese wurde ein Jahr später in Präfektur Saga umbenannt. Tsushima kam schließlich 1872 zur Präfektur Nagasaki.
Distrikte
Durch die Geschichte bis in die Neuzeit bestand Tsushima aus 2 Distrikten:
- Kamiagata (上県)
- Shimoagata (下県)
Beide Distrikte wurden wurden schließlich zur Stadt Tsushima vereinigt.
Die Hauptstadt der Provinz lag bei Izuhara.