Dringender Appell (1932)
Im Juni 1932 wurde im Hinblick auf die Reichtstagswahl vom Juli 1932 in der Zeitung Der Funke des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes ein Dringender Appell veröffentlicht. Der Appell war als Reaktion gegen das Erstarken der NSDAP gedacht. Er beabsichtigte einen Zusammenschluss von SPD und KPD und trug folgenden Worlaut:
- Dringender Appell
- Die Vernichtung aller persönlichen und politischen Freiheit in Deutschland steht unmittelbar bevor, wenn es nicht in letzter Minute gelingt, unbeschadet von Prinzipiengrundsätzen alle Kräfte zusammenzufassen, die in der Ablehnung des Faschismus einig sind. Die nächste Gelegenheit ist der 31. Juli. Es gilt, diese Gelegenheit zu nutzen und endlich einen Schritt zu tun zum Aufbau einer einheitlichen Arbeiterfront, die nicht nur für die parlamentarische, sondern auch für weitere Abwehr nötig sein wird. Wir richten an jeden, der diese Überzeugung mit uns teilt, den dringenden Appell, zu helfen, daß ein Zusammengehen der SPD und KPD für diesen Wahlkampf zustande kommt, am besten in der Form gemeinsamer Kandidatenlisten, mindestens jedoch in der Form von Listenverbindung. Insbesondere in den großen Arbeiterorganisationen, nicht nur in den Parteien, kommt es darauf an, hierzu allen erdenklichen Einfluß aufzubieten. Sorgen wir dafür, daß nicht Trägheit der Natur und Feigheit des Herzens uns in die Barbarei versinken lassen!
Unterzeichnet wurde der Appell unter anderem von Albert Einstein, Anton Erkelenz, Arnold Zweig, Emil Julius Gumbel, Erich Kästner, Erich Zeigner, Ernst Toller, Franz Oppenheimer, Jankel Adler, Hanns-Erich Kaminski, Heinrich Mann, Helene Stöcker, Karl und Käthe Kollwitz, Kurt Großmann, Maria Hodann, Minna Specht, Otto Lehrmann-Rußbült, Kurt Großmann, Pietro Nenni, Theodor Hartwig und Theodor Plivier, Vitus Heller, Walter Hammer und Willi Eichler.