Wünsche für eine bessere Wikipedia
neue Definition von Wikiwürdigkeit
Ein Begriff N sollte dann und nur dann in einem eigenen Wiki-Artikel erklärt werden, wenn auf ihn folgende Behauptungen zutreffen:
- Viele Benutzer sagen: "Ich möchte mehr wissen über N." Kommentar: Das gilt nicht für Schulen, denn ausserhalb der Schüler und Lehrer will niemand etwas über irgendein Gymnasium wissen - und die Schüler und Lehrer selbst wissen das auch ohne Wiki-Artikel.
- Weiter: Die Wikipedia ist keine Schreibschule. Auch wenn neue Nutzer nicht verschreckt werden sollen, muss man ihre Artikel löschen dürfen.
- Die Wikipedia ist kein Branchenverzeichnis.
- Die Google-Zahl ist kein absolutes Kriterium. Internetseiten sind institutionslastig (=von Firmen, Behörden, Unis etc. im eigenen Interesse erstellt); auch die privaten Seiten geben vorwiegend an, wofür sich internetkundige (können Heimseiten anlegen), finanziell potente (können den Provider bezahlen) Menschen interessieren.
Das deckt sich nicht mit dem, was man wissen will oder wissen sollte. So taucht Ugari, die Hauptmahlzeit in vielen Ländern Afrikas, als Mahlzeit erst nach vielen Einträgen auf Baskisch mit anderer Bedeutung auf.
Mehr normale, deutsche Wörter
Viele denken, dass eine Enzyklopädie wie die Wikipedia vor allem zwei Kategorien behandeln muss:
- Eigennamen, also Personen, Orte oder sogar Schulen. So haben tausende Counties aus den USA mittlerweile einen Eintrag auch in der deutschen Wikipedia. Mittlerweile tragen sich viele Wikipedia-Nutzer auch selbst als "berühmte Person" mit einem zweifelhaften Lebenslauf ein. Auch bei Schulen wurde kürzlich der Damm gebrochen; jede Schule ist jetzt ihren eigenen Artikel wert. In naher Zukunft drohen uns Einträge für jede Pennyfiliale.
- technische Fachwörter aus den einzelnen Wissenschaften
Ganz normale Gattungsnamen wie Haus oder Schlaf und vor allem abstrakte Begriffe wie Verdacht, Wissen, Wunsch führen dagegen ein stiefmütterliches Dasein. Vielleicht denken viele, dass eh klar ist, was damit gemeint ist, aber alleine der oft schwierige Versuch einer Definition macht klar, wie interessant diese "Alltagsbegriffe" sind.
Auch gibt es die Tendenz: Je "deutscher" ein Wort klingt, desto weniger wikipedia-würdig ist es. Auch deutsche Wörter bedürfen natürlich aber einer Definition.
Verbesserung des Löschsystems
Bisheriges Löschsystem: Jeder, dem ein Artikel aus irgendwelchen Gründen nicht passt, kann einen Löschantrag für diesen Artikel stellen, in freier Form. Danach kann sich die Wikipedia-Gemeinde (zumindest die, die auf den Löschantragsseiten stöbern) sieben Tage zum Löschantrag äussern. Am achten Tag bewertet ein Administrator die Tendenz der Diskussion (meist einfach durch Zählen der Pro- und Contra-Stimmen) und löscht den Artikel entweder oder entfernt den Löschantrag.
Neues System:
- Jeder darf nur eine gewisse Zahl von Löschanträgen stellen, nämlich einen Löschantrag pro selbst neu eingestellten Artikel. Dadurch wird die destruktive Haltung einiger Löschwütiger, die sonst kaum konstruktiv zu Artikeln beitragen, abgeschwächt.
- Jeder Löschantrag muss mindestens 50 Worte enthalten und einen sachlichen Löschgrund bieten.
- Schnelllöschanträge dürfen weiterhin in unbegrenzter Zahl und mit kurzer Begründung gestellt werden; der Löschgrund muss aber glasklar einzusehen sein.
- Einträge zu noch lebenden Personen müssen automatisch zu einer Diskussion führen, um Selbstdarsteller zu entlarven.
- Bei der Diskussion soll die eigene Meinung aus Übersichtlichkeitsgründen immer mit fettgedrucktem Pro oder Contra eingeleitet werden.