Der Nürnberger Platz liegt im Berliner Stadtteil Wilmersdorf. An ihm münden die Prager-, die Grainauer-, die Geisberg-, die Spichern- und die Nürnberger Straße. Nach Kriegszerstörungen ist er als Platz heute kaum noch zu erkennen.
Er wurde 1870 von Johann Anton Wilhelm von Carstenn-Lichterfelde als nordöstlicher Repräsentations- und Schmuckplatz eines städtebaulichen Ensembles zwischen Prager-, Nikolsburger- und Fasanenplatz entworfen. 1901 erhielt er den Namen in Erinnerung an die Hohenzollerndynastie, die vor ihrer Einsetzung in der Mark Brandenburg den Burggrafen von Nürnberg stellte.
Die Randbebauung erfolgte im Stil der späten Gründerzeit. 1904 befand sich am Platz ein großes Kongresszentrum, die Prachtsäle des Westens. Im Oktober 1913 wurde der U-Bahnhof Nürnberger Platz mit steinernerm Eingansportal nach Plänen von Alfred Grenander eröffnet. Er wurde im Juni 1959 geschlossen, nachdem 100 Meter entfernt, an der Spichernstraße, ein neuer Umsteigebahnhof in Betrieb ging.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Randbebauung durch Bombardements und Feuer nahezu völlig zerstört. Sie wurde nach 1945 modern wieder aufgebaut. Der Platz schrumpfte auf eine rechtwinkelige Grünfläche mit Bäumen und einer Sitzecke östlich der Nürnberger Straße.
Von dem 1927 bis 1929 in der Nähe wohnenden Schriftsteller Erich Kästner wird berichtet, dass er im Café Carlton am Nürnberger Platz an seinen Büchern schrieb und gerne auch um Mitternacht noch Mohn- oder Apfelstrudel bestellte.