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Manufacturing Dissent ist ein kanadischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2007, der die Methoden des Dokumentarfilmers Michael Moore kritisch untersucht. Der Film exponiert die aus der Sicht seiner Macher irreführenden Taktiken Moores und parodiert Moores Stilmittel, einen kleinen Dokumentarfilmer zu zeigen, der sich um ein Interview mit der Person, die er thematisiert, bemüht. Der Film wurde über einen Zeitraum von zwei Jahren von den Kanadiern Debbie Melnyk und Rick Caine erstellt, nachdem sie Fahrenheit 9/11 gesehen hatten.[1]
Eigenen Angaben zufolge bewunderten Melnyk und Caine Moore, bevor sie den Film machten, zunächst sehr und planten eine Biographie zu drehen. Im Laufe ihrer Recherchen wurden sie jedoch zunehmend desillusionierter. [2]
Handlung
Kritik an Moore
Einer der Vorwürfe betrifft Roger & Me. Während Moore in seinem Film einen stets ausweichenden Roger Smith (damals Vorstandsvorsitzender von General Motors) zeigt, sprach Moore tatsächlich zweimal mit Smith, aber entschied sich, dieses Material in seinem Film nicht zu verwenden. Moore hatte während der Aktionärsversammlung von GM im Mai 1987 ein längeres Gespräch mit Smith. Die Filmemacher fanden dies schockierend, da es der zentralen Prämisse des Films zuwider laufe, dass die Spitzenmanager der Großunternehmen die Arbeiter ausbeuten und sich weigern auf Fragen zu antworten oder ihre Fehler anzuerkennen.[1] Manufacturing Dissent zeigt das ganze gedrehte Material.[1]
Einer anderen ihrer Entdeckungen zufolge führt Moore in seinem Oscar-gekrönten Film Bowling for Columbine die Zuschauer in die Irre, wenn er die Sicherheit schildert, die Kanadier angeblich zu Hause empfinden. In dem Film geht Moore in einem Vorort von Toronto von Haus zu Haus, um nachzusehen, ob die Haustüren abgeschlossen sind oder nicht. Moore schnitt seinen Film so, dass alle Türen, die er zeigte, unverschlossen waren. Caine and Melnyk zufolge erzählte ihnen der Produzent Moores, dass tatsächlich nur 40% der Häuser unverschlossene Türen hatten, was möglicherweise Moores These, dass sich die Kanadier sicherer fühlten, weil in ihrem Land der Waffenbesitz strenger geregelt ist als in den USA, etwas zweifelhaft macht.[3]
Der Film präsentiert auch Filmmaterial vom Al Smith-Dinner. Einen Clip daraus verwendete Moore in Fahrenheit 9/11, in dem Präsident George W. Bush die Gäste als die „haves and have-mores“ grüsst und suggerierte so, der Präsident betrachte die Oberschicht Amerikas und nicht den durchschnittlichen Amerikaner als seine Basis. Das ausführliche Material zeigt, dass jeder der Redner sich über sich selbst lustig machte, darunter auch Al Gore, der scherzhaft behauptet, er habe das Internet erfunden. Moore hat die Äußerung Bushs aus dem Kontext gerissen. In ihrem ursprünglichen Kontext gesehen, zeigt Bushs Äußerung, dass Bush mehr Humor hat, als ihm manche seiner Kritiker konzedieren, allerdings widerspricht dies nicht unbedingt Moores These, dass sich Bush vor allem der Oberschicht verpflichtet fühlt.
Moores Antwort
In dem Film gelang es den Dokumentarfilmmachern niemals, ein Interview mit Moore zu bekommen, genauso wie Moore es scheinbar nicht gelungen war, ein Interview mit Roger Smith zu bekommen. Moore sei ihren Versuchen, ihn zu interviewen, stets ausgewichen und sei dabei auch von Leuten aus seiner Umgebung geschützt worden.[3] [1] Sein Schweigen ähnele anderen Antworten auf an ihm geübter Kritik (bzw. dem Mangel an solchen Antworten); Melnyk interpretiert dies als Versuch Moores möglichst keine Aufmerksamkeit auf gegen ihn gerichtete Vorwürfe und den Film zu lenken. [4]
Kritiken
- Jette Kernion schrieb am 13. März 2007 in Cinematical, es sei ein Dokumentarfilm im Stil von Michael Moore über ihn selbst.[5]
Hintergründe
Der Film wurde in Deutschland am 11. Februar 2007 und in den USA im März 2007 veröffentlicht.
Nachweise
- ↑ a b c d Christy Lemire, "Film Questions Michael Moore's Tactics", Associated Press,March 11, http://apnews.myway.com/article/20070312/D8NQB9600.html 12.03.2007
- ↑ John Anderson, "Manufacturing Dissent": Turning the lens on Michael Moore, International Herald Tribune|11. März 2007, http://www.iht.com/articles/2007/02/23/news/moore.php%7C (abgerufen am 12. März 2007)
- ↑ a b Tony Allen-Mills, "Tables turned on Fahrenheit 9/11’s", Times Online, 4. März http://www.timesonline.co.uk/tol/news/world/article1466668.ece (abgerufen am 12. März 2007)
- ↑ http://www.foxnews.com/wires/2007Mar11/0,4670,FilmManufacturingDissent,00.html
- ↑ Jette Kernion, 13. März 2007, Cinematical
- ↑ Joe Leydon, 19. März 2007, Variety