Doppelzündung

Zwei Zündkerzen je Zylinder phasenvariabel oder synchron zündend
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Doppelzündung in Verbindung mit Ottomotoren bedeutet, dass je Zylinder zwei Zündkerzen eingesetzt werden, um eine gleichmäßigere, vollständigere und damit energieeffizientere Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches zu gewährleisten. Die Zündkerzen können dabei von verschiedenem Typ sein.

Besonders bei Motorrädern mit großen Einzelhubräumen je Zylinder wird die Doppelzündung verstärkt eingesetzt, ebenso bei Reihen-Vierzylindern von Alfa Romeo mit der Bezeichnung Twin Spark. Mercedes-Benz setzte ab 1997 in V6-, V8- und V12-Motoren ebenfalls eine Doppelzündung ein, verzichtete später aber wieder darauf. Anders als bei Alfa Romeo erfolgte die Zündung phasenversetzt, mit dem Ziel, das Geräuschniveau und den Schadstoffausstoß zu minimieren.

Eine doppelte Zündkerzenanordnung (weitergehend: eine komplett doppelte Zündanlage) ist in Kolben-Flugmotoren verpflichtend. Zur Erhöhung der Betriebssicherheit müssen diese Motoren auch in der Lage sein, bei Ausfall einer kompletten Zündanlage noch zu arbeiten. Charakteristisch hierfür ist der Magnet-Check vor dem Start: hierfür gibt der Pilot bei angezogener Bremse Vollgas und schaltet nacheinander die eine und die andere Zündanlage ab. Dazu stellt er das Flugzeug schräg, um die folgenden, wartenden Flugzeuge durch den Luftstrom nicht zu gefährden. Beim Magnet-Check ist insbesondere auf einen identischen Drehzahlabfall auf beiden Zündkreisen zu achten: Eine Drehzahldifferenz deutet auf einen Zünddefekt in einer der beiden Anlagen hin, wodurch in einer der beiden Abschaltungen mindestens ein Zylinder nicht mitarbeitet. Der Magnet-Check hat seinen Namen von der Magnetzündung, ein Zündsystem aus alten Tagen des Motorenbaues, das batterieunabhängig funktioniert.