Erich Isselhorst
Erich Isselhorst (* 5. Februar 1906 in St. Avold/Lothringen; † 23. Februar 1948 Hinrichtung in Straßburg) war im Dritten Reich SS-Standartenführer und Oberregierungsrat, Leiter der Staatspolizeistellen in Erfurt, Köln und München, Mitglied des Stabes der Einsatzgruppe B, Führer der Einsatzkommandos 1 und 8 sowie des Sonderkommandos 1b in der UdSSR, Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Weiß-Ruthenien und in Straßburg.
Herkunft und Studium
Erich Isselhorst wurde am 5. Februar 1906 im lothringischen St. Avold geboren. Er studierte Jura und schloss sein Studium 1931 mit seiner Promotion zum Dr. jur. ab.
Bereits vor der nationalsozialistischen Machtübernahme trat er der NSDAP (Mitglieds-Nr. 1269847) am 1. August 1932 bei. In die SS (Mitglieds-Nr. 267313) wurde er am 15. November 1934 aufgenommen.
Bei der Gestapo
Isselhorst war zunächst als Gerichtsassessor sowie zeitweilig als Rechtsanwalt tätig, bevor er im Februar 1935 in die Dienste der Gestapo trat. Er wurde mit der Leitung verschiedener Staatspolizeistellen betraut. So vom 15. Mai 1935 bis 1936 mit der Staatspolizeistelle Erfurt, von 1936 bis 1939 mit der entsprechenden Stelle in Köln und schließlich war er von Dezember 1939 bis November 1942 Leiter der Münchner Gestapo.
Bei den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD in der UdSSR
Schon im Februar 1942 wurde Isselhorst allerdings zu den Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD in die UdSSR abkommandiert. Im Stab der Einsatzgruppe B, der sich zu dieser Zeit in Smolensk befand, übernahm er die Leitung der Abteilung I/II (Verwaltung und Haushalt).
Von September bis November 1942 führte er das Einsatzkommando 8 der Einsatzgruppe B mit Standort in Mogilew, bis Juni 1943 – inzwischen zum SS-Obersturmbannführer befördert – das Einsatzkommando 1 der Einsatzgruppe A mit Standort in Krasnogwardeisk. Vom 30. Juni bis Oktober 1943 übernahm er schließlich als KdS Weiß-Ruthenien in Minsk die Führung des Sonderkommandos 1b der Einsatzgruppe A. Zeitweilig nahm er auch noch seine Funktion als Leiter der Staatspolizeileitstelle in München wahr.
Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Straßburg
Nach Entbindung von seinem Osteinsatz wurde Isselhorst vom Januar 1944 bis zum 10. Dezember 1944 als Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD in Straßburg und Inspekteur der Sicherheitspolizei und des SD des Wehrkreises V in Stuttgart verwendet. Am 9. November 1944 war er zum SS-Standartenführer befördert worden und von Januar bis April 1945 noch im Amt IV (Gestapo) des Reichssicherheitshauptamtes tätig.
Nach dem Krieg
Im Prozess vom 13.-17. Mai 1947 wurde Erich Isselhorst wegen Mordes (u.a. Sicherungslager Vorbruck b. Schirmeck) von einem französischen Militärgericht zum Tode verurteilt und am 23. Februar 1948 in Straßburg erschossen. Im gleichen Verfahren wurden auch Gehrum, Brunner und Stassnik zum Tode verurteilt.
Orden und Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz II. Klasse (1939)
- Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (1939)
- Ehrendegen des Reichsführers-SS
- Totenkopfring der SS
Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Isselhorst, Erich |
| KURZBESCHREIBUNG | SS-Standartenführer und Oberregierungsrat |
| GEBURTSDATUM | 5. Februar 1906 |
| GEBURTSORT | St. Avold |
| STERBEDATUM | 23. Februar 1948 |
| STERBEORT | Straßburg |