David Schwarz

Luftschiffkonstrukteur
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David Schwarz (*1845; †1897) ist der Erfinder des starren Luftschiffes. Kurz nach seinem Tode kaufte Graf Zeppelin, der durch seine Luftschiffe weltberühmt wurde, das Patent von der Witwe des Verstorbenen.

David Schwarz wurde als Sohn jüdischer Eltern in Keszthely in Ungarn geboren. Er war Holzhändler u. a. in Agram ( heute Zagreb, Kroatien, das damals noch zu Österreich-Ungarn gehörte).

Schwarz hatte keine spezielle technische Ausbildung, jedoch beschäftigte er sich mit technischen Dingen und entwickelte so beispielsweise diverse Verbessrungen für Holzschneidemaschinen.

Die Idee

Erst in den 1880er Jahren begann er sich mit Luftschiffen zu befassen. Anlass war der Aufenthalt von Schwarz in einer Blockhütte in Kroatien zu Beginn des Winters. Er mußte dort die Holzfällarbeiten in einem neu gekauften Forst überwachen. Die Arbeiten dauerten länger als geplant, und der als arbeitsfreudig beschreibene Schwarz mußte die langen Winterabende allein in der Blockhütte verbringen. Er ließ sich damals von seiner Frau aus Agram alle mögliche Literatur schicken, die ihm jedoch nicht sonderlich zusagte, bis ihm seine Frau mit dem Kommentar:"Vielleicht findest Du daran Gefallen, wenn Dir Dickens und Victor Hugo nicht zusagen." ein Werk von Aristoteles und ein Lehrbuch zur Mechanik schickte.

Angetan von dem neuen Wissensgebieten verlangte Schwarz von seiner Frau alle technische Literatur , die sie in Agram bekomment konnte. Darunter waren wohl auch einige Bücher, die die ersten Luftschiffe beschrieben. Durch den Winter teilweise Tagelang von der Außenwelt abgeschnitten verfolgte Schwarz den Gedanken ein eigenes Luftschiff zu bauen.

Im darauf folgenden Somer und einem Weiteren Winter verfolgt Schwarz diesen Gedanken intensiv weiter. Das Holzgeschäft litt darunter und er erntete, wie viele andere Luftfahrtpioniere auch, viel Spott für sein Projekt. Seine Frau Melanie unterstützte ihn jedoch nach Kräften. Bereits damals beschäftigte er sich mit der Verwendung von Aluminium als Werkstoff, ein damals sehr junger Werkstoff.

Rußland

Schwarz arbeitete die Konstruktion seines Ganzmetallluftschiffes aus. Anschließend fuhr er mit den Unterlagen nach Wien um sein Schiff dem Kriegsminister von Österreich-Ungarn anzubieten. DIe Idee stieß auf starkes Interesse, jedoch war man nicht beriet dafür Finanzen bereitzustellen. Der russische Militärattaché, ein technisch gebildeter Mann empfahl Schwarz sein Luftschiff in St.Petersburg vorzustellen. Dort wurde nach zweijähiger Konstruktionsarbeit 1893 ein Luftschiff nach den Ideen von Schwarz gebaut. Schwarz uns später sein Witwe behaupteten, daß dort auch Probefahrten gemacht wurden, jedoch konnte dies nie belegt werden. Die Allgemeine Meinung in der Fachwelt geht jedoch von Problemen bei der Füllung des Auftriebskörpers aus, wobei offen ist, ob die Gasqualität mangelhaft, oder konstruktive Probleme auftraten.

Schwarz reiste sehr überhastet mit falschem Paß aus Rußland ab. Vermutlich wollte er der Verhaftung als Schwindler entgehen. Schwarz gabn später an sein Luftschiff vorher selbst unbrauchbar gemacht zu haben. Seine angaben sind jedoch nicht nachprüfbar.

Eine Andere Version gibt den Mangel an Finanzen als Grund für das scheitern in Russland an.

Zurück in Deutschland

Zürck in Deutschland kam Schwarz mit dem Fabrikanten Carl Berg aus Eveking in Westfahlen zusammen. Berg hatte bereits einige Erfahrungen in der Verarbeiteung des neuen Werkstoffes Aluminium.

In Deutschland gewann Schwarz den Industriellen Carl Berg für seine Idee, der später auch Konstruktionsteile für Zeppelin liefern sollte. Mit dessen Unterstützung baute er in Berlin das erste flugfähige starre Luftschiff. Schwarz erlebte den erfolgreichen Jungfernflug jedoch nicht mehr. Er starb 1897 an Herzversagen, wie es heißt, als er die Anerkennung seines Patentes erhielt. Seine Frau Melanie hatte danach große Schwierigkeiten, das vielversprechende Projekt zu Ende zu bringen. Insbesondere verweigerte das Militär die Zusammenarbeit, weil es eine „jüdische Sache“ sei, so dass sich zunächst kein Pilot für den Testflug finden ließ. Schließlich konnte sie Ernst Jagels dafür gewinnen.

Am 3. November 1897 erhob sich dann in Berlin Tempelhof das erste Mal ein starres Luftschiff in die Lüfte. Es erreichte eine Höhe von 400m. Es musste allerdings notlanden, da die Steuerung ausfiel und ging dabei zu Bruch. Der Pilot erlitt nur leichte Verletzungen. Zu den Schaulustigen zählte auch der eigens angereiste Graf Zeppelin. Trotz des Scheiterns des Jungfernfluges des Schwarzschen Luftschiffes erkannte er das Potential der Erfindung und kaufte kurze Zeit später das Patent.