Unter Erdkrümmung versteht man
- die Tatsache, dass die Form der Erde etwa einer Kugel entspricht
- und daher schon über kurze Distanzen von einer Tangentialebene abweicht;
- die Korrektion von Höhenmessungen wegen (2.)
Mit einem mittleren Erdradius von 6371 km gerechnet (genauer s.unten ¹) weicht die ideale Erdoberfläche folgendermaßen von einer Tangentialebene nach unten ab:
- 0,8 mm auf 100 m
- 20 mm auf 500 m
- 79 mm auf 1000 m
- 1,96 m auf 5.000 m
- 7,9 m auf 10.000 m.
Die Korrektur von Höhenmessungen wegen der Erdkrümmung ist also schon auf kurze Strecken unerlässlich und wächst quadratisch mit der Distanz. Bei Vermessungen der Lage wirkt sich die Erdkrümmung erst in größerer Entfernung aus und führte zur Unterscheidung zwischen "Niederer" und "Höherer Geodäsie".
¹) Tatsächlich hat die Erde eine Abplattung von 0.3 Prozent; die Achsen des mittleren Erdellipsoids unterscheiden sich daher zwischen Äquator und Polen um 21 km (6378 km bzw. 6357 km). Der minimale und maximale Krümmungsradius beträgt 6334 km und 6400 km.
Siehe auch: Horizont, Höhenmessung, Kimmtiefe