Kaliumhexacyanidoferrat(II)

chemische Verbindung
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Strukturformel
Allgemeines
Name Kaliumhexacyanidoferrat(II)
Andere Namen

Kaliumferrocyanid,
Gelbes Blutlaugensalz,
Gelbkali,
Kaliumhexacyanoferrat(II)

Summenformel C6FeK4N6
Kurzbeschreibung

zitronengelbe Kristalle

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 13943-58-3 (wasserfrei)
14459-95-1 (Trihydrat)
Wikidata Q422017
Eigenschaften
Molare Masse ?
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,85 g/cm3 (wasserfrei)

Schmelzpunkt

bei ca. 70 °C Kristallwasserabgabe des Trihydrats [1]

Siedepunkt

> 400 °C (Zersetzung)

Löslichkeit

gut löslich in Wasser: 3370 g/l (20 °C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
MAK

nicht festgelegt

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Kaliumhexacyanidoferrat(II) ist ein Salz mit der Konstitutionsformel K4[Fe(CN)6]. Es wird auch als Kaliumferrocyanid, Gelbes Blutlaugensalz oder Gelbkali bezeichnet. Man findet noch häufig die Bezeichnung Kaliumhexacyanoferrat(II) nach älterer Nomenklatur der IUPAC. Es ist in Wasser und Aceton gut, in Ethanol und Ether nicht löslich. Die wässerige Lösung zersetzt sich im Licht allmählich unter Bildung von Fe(OH)3.

Herstellung

Hergestellt wird Kaliumhexacyanidoferrat(II) aus einer Eisen(II)-Salzlösung und Kaliumcyanid. Es enthält dann Kristallwasser und liegt als K4[Fe(CN)6] · 3H2O (Kaliumhexacyanidoferrat(II)-Trihydrat) vor. Oberhalb von 60 °C gibt es das Kristallwasser wieder ab und geht in ein farbloses Pulver über, bei 100 °C ist es wasserfrei. Bei noch stärkerem Erhitzen zerfällt es unter Bildung von Kaliumcyanid, FeC2 und N2.

Unter Normalbedingungen ist das Hexacyanidoferrat(II)-Ion jedoch ein stabiler Komplex, es ist daher ungiftig.

Früher wurde Kaliumhexacyanidoferrat(II) durch Glühen von eingetrocknetem Blut, Hornspänen und anderen tierischen Substanzen mit Eisenspänen und Pottasche hergestellt, daher auch die Bezeichnung als Gelbes Blutlaugensalz.

Verwendung

 
Kaliumhexacyanidoferrat(II)

In der Analytik wird das Salz zum Nachweis von Eisen(III)-Ionen verwendet. In Lösung erhält man bei Zugabe von FeIII-Ionen zunächst lösliches Berliner Blau, K[FeIIIFeII(CN)6], durch einen Überschuss fällt unlösliches Berliner Blau aus, FeIII[FeIIIFeII[(CN)6]3. Diese Reaktionen dienen zum Nachweis von Eisen(III)-Ionen:

4 Fe3+ + 3 [FeII[(CN)6]4- → FeIII[FeIIIFeII[(CN)6]3.

Aus Kaliumhexacyanidoferrat(II) lässt sich durch Oxidation mit H2O2 Kaliumhexacyanidoferrat(III) herstellen.

In der Lebensmittelindustrie wird Kaliumhexacyanidoferrat als Trennmittel und Stabilisator verwendet. Es darf in Lebensmitteln jedoch nur in geringen Mengen verwendet werden, da sich beim Erhitzen oder bei Einwirkung von Säuren Blausäure bilden kann. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Bezeichnung E 536 ausschließlich für die Verwendung in Kochsalz und Kochsalzersatz zugelassen.

Quellen

  1. a b c d GESTIS-Stoffdatenbank

Siehe auch

Sicherheitsdatenblätter

Sicherheitsdatenblatt für Kaliumhexacyanidoferrat(II):