Die Polowezer, auch Kumanen oder Kiptschaken genannt, stammten als Zweig der Kimaken ursprünglich vom Irtysch. Um 1050 wanderten sie in das Land an der Wolga und in die Steppengebiete der Ukraine ein, wo sie die dort ansässigen Petschenegen bis über die Donau verdrängten. Sie führten mehrere Kriege gegen die Russen (Kiewer Rus), lebten halbnomadisch und besaßen auch kleinere Handelsstädte. Ein Teil des Volkes floh 1239 vor den Mongolen nach Ungarn, wo sie fortan vom König als Söldner verwendet wurden.
Der Kampf der Polowezer mit den Russen wird im Igorlied, einem altrussischen Heldenepos, beschrieben. Auch Alexander Borodins Oper Fürst Igor handelt davon. Die Polowezer Tänze dürften jedem Klassikhörer ein Begriff sein.