Aachen

kreisfreie Großstadt im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Karte Aachen in Deutschland

Aachen (niederl. Aken, frz. Aix-la-Chapelle, lat. Aquis Grana, Bad Aachen) ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Köln des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen der Bundesrepublik Deutschland.

  • Einwohner (31.12.2000) 252.232
  • Fläche: 160,82 km²;
  • Wappen: schwarzer Adler auf gelbem Grund

Geographie

Aachen ist die westlichste deutsche Großstadt. Sie liegt direkt an den Grenzen zu Belgien und den Niederlanden. Südlich beginnt die Eifel.

  • höchster Punkt im Stadtgebiet: 410 m über N.N.
  • tiefster Punkt in Stadtgebiet: 125 m über N.N.

Wirtschaft

Industrie: Süßwaren, Universitäts-Spin-offs, Forschungsbetriebe und Hochtechnologieunternehmen, Tourismus. Früher auch bekannt durch die führende Rolle bei der Produktion von Tuch, Nadeln und Schirmen.

Sehenswürdigkeiten

  • Aachener Dom, im Kern ein Zentralbau aus karolingischer Zeit, gotischer Umbau der Parlerzeit, Restaurierungen im 19. und 20. Jahrhundert; mit Thron Karls des Großen und Schatzkammer. Der Aachener Dom gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.
  • Rathaus am Markt
  • Elisenbrunnen
  • historische Altstadt
  • Lousberg mit Panoramaturm
  • Ponttor (historisches Stadttor)
  • Marschiertor (historisches Stadttor)
  • Ehrenmal (Teil der alten Stadtmauer)
  • Burg Frankenberg
  • Elisabethhalle (historisches Schwimmbad mit zwei Hallen in Jugendstil-Architektur. Auch heute noch regulärer Badebetrieb.)
  • Straßenleben im Universitätsviertel zwischen Ponttor und Markt
  • Klinikum der RWTH Aachen (Foto)
  • Kurgebiet Burtscheid
  • diverse Brunnen, Denkmäler, Parks, Alleen, Kirchen, historische Fassaden im gesamten Stadtgebiet
  • Tierpark "Drimborner Wäldchen"
  • Aachener Wald (mit Stausee Kupferbach, Stausee Diepenbenden, Pionierquelle, etc.)
  • Vorort Kornelimünster

Museen

  • Suermondt-Ludwig-Museum
  • Ludwig-Forum für Kunst der Moderne
  • Couven-Museum
  • Museum der Stadtgeschichte (in der Burg Frankenberg)
  • Domschatzkammer (der größte Kirchenschatz nördlich der Alpen)
  • Internationales Zeitungsmuseum
  • Computermuseum der RWTH Aachen
  • Zollmuseum Aachen-Horbach

Theater

  • Stadttheater mit Großem Haus, Kammerspielen und Mörgens: Oper, Schauspiel, Musical, Konzerte und Lesungen
  • Grenzlandtheater
  • Aachener Stadtpuppenbühne "Öcher Schängchen" (gegr. 1921)
  • mehrere kleine Theater (DasDa Theater, Theater K., u.a.)

Weitere Einrichtungen

  • Kinos: Nach dem 2. Weltkrieg galt Aachen viele Jahre als Stadt mit den meisten Kinos Deutschlands, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt waren. Aufgrund der Verbreitung des Fernsehens wurden im Laufe der Jahrzehnte viele Kinos geschlossen und leider auch umgebaut oder gar abgerissen. Die meisten heutigen Kinos sind moderne Säle - historische Säle sind leider (bis auf eine Ausnahme) heute nicht mehr zu finden.
Heute (Stand: Februar 2003) sind in Aachen insgesamt 19 Säle an 5 Spielstätten zu finden.
  • Eurogress: Internationales Veranstaltungs- und Kongresszentrum, direkt am Stadtpark gelegen.
  • Stadtbücherei mit mehreren Ortsteilbüchereien und Bücherbus "Fabian"
  • Sportstätten: 5 Schwimmhallen, Freibad "Hangeweiher", zahlreiche Sporthallen und Sportplätze für die verschiedensten Sportarten, Eislaufhalle, Carolus-Therme u.a.

Sport

  • Fußball: Alemannia Aachen mit dem Tivoli-Stadion (ca.22.000 Sitzplätze) in der Krefelder Straße. (2. Bundesliga)
  • Reitsport: In Aachen findet Jährlich der CHIO, das Weltgrößte Turnier für Springreiten, Dressur und Wagen fahren. 2006 findet zusätzlich die Reit-WM in Aachen Statt. Das Stadion in der Soers fasst über 50.000 Zuschauer

Brauchtum

Im Dialekt Oecher Platt, der immer weniger gesprochen wird, wird Aachen Oche genannt. Im Karneval ruft man Oche Alaaf.

Der Aachener Gruß ist der Klenkes. Dazu wird die Faust (Finger vorne) gezeigt und der kleine Finger nach oben gestreckt. Aachen hatte eine bedeutende Textilindustrie und Firmen die für diese Maschinen baute. Frauen benutzen den kleinen Finger, um Nähnadeln in der Produktion in gute und schlechte zu sortieren. Es gibt in Aachen ein Denkmal (am Holzgraben), der diesem Gruß gewidmet ist, ein Stadtmagazin, das diesen Namen trägt, und er taucht häufig im Stadtbild (als Abbildung) auf. Benutzt wird er (mittlerweile nur noch) kaum.

Kulinarische Spezialitäten

Die lukullische Spezialität Aachens ist die Printe. Ein Honigkuchengebäck mit vielen aromatischen Gewürzen, häufig mit Schokolade überzogen und reich dekoriert. Außer zwischen den verschiedenen Sorten (Schokoladenprinten, Honigprinten, Prinzessprinten, Kräuterprinten, u.a.) ist grundsätzlich zwischen Hart- und Weichprinten zu unterscheiden. Alle Printensorten sind (je nach Hersteller und Auswahl) als Hart- und Weichprinten bzw. in Zwischenstufen erhältlich.

Geschichte

Aachen ist schon lange besiedelt. Nach den Kelten siedelten die Römer an den warmen Quellen. Ein römisches Militärbad ist im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung belegt. Außerdem wurden fränkische Gräber aus dem 7. Jahrhundert gefunden.

Der fränkische König Pippin der Jüngere baut in Aachen einen Hof. Er sorgt für die erste schriftliche Erwähnung Aachens 765 als Aquis villa. Pippins Sohn Karl, später Karl der Große genannt, erbt das Fränkische Reich und den Aachener Hof, den er zu seiner Residenz wählt und zu einer Kaiserpfalz mit Palast (heute das Rathaus) und Kapelle (später zum Dom erweitert). Kaiser Karl wird 814 in der Kapelle beigesetzt.

Otto I. lässt sich 936 in Aachen zum König krönen. Bis 1531 werden 31 deutsche Könige im Dom zu Aachen gekrönt, letzter ist Ferdinand I.

1165 Friedrich I. Barbarossa lässt Karl den Großen heilig sprechen. Ein Jahr später erhält Aachen Stadtrechte und wird freie Reichsstadt (daher der Adler im Wappen)

1349 wird die Aachener Heiligtumsfahrt begründet, die seitdem alle 7 Jahre Pilger in die Stadt bringt.

1656 brennt fast die ganz Stadt nieder. Im darauf folgenden Wiederaufbau wird der Kurbetrieb durch Möglichkeiten zum Müßiggang (Casino, Ballsäle) erweitert. Aachen wird zum Modebad und beherbergt regelmäßig die europäische Prominenz.

1944 wird Aachen als erste deutsche Stadt vom Nationalsozialismus befreit. Die Stadt ist durch den Krieg stark beschädigt. Aachen ist die erste deutsche Stadt, in der nach dem Krieg wieder eine Tageszeitung erscheint.

Erstmalig wird 1950 der Internationale Karlspreis der Stadt Aachen für besondere Verdienste um Einigung und Frieden in Europa verliehen.

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