Fliegersprache
Die Fliegersprache ist eine Fachsprache aus dem Bereich des Flugwesens und der Luftfahrt. Neben den luftfahrtspezifischen Fachausdrücken gehören zur Fliegersprache auch unter Piloten verwendete scherzhafte Bezeichnungen. Nicht zu verwechseln ist die Fliegersprache mit dem Fliegerlatein. In der Luftfahrt werden viele Fachbegriffe abgekürzt. Diese zählen nicht zur Fliegersprache und können in der Liste der Abkürzungen in der Luftfahrt nachgelesen werden.
Zahlen
- 152-repellent – Bezeichnung von Airliner-Piloten für angeschaltete Landescheinwerfer beim Airliner bei Flügen unter 10.000 Fuß. Der Name suggeriert einen Vertreibungseffekt von Cessna-152-Flugzeugen, den billigsten Standard-Schulflugzeugen im Sichtflug, siehe auch Cessna-Fahrer.
- 27 (und ähnliche Zahlen) – (ausgesprochen als „zwo-sieben“, oder „two-seven“) Eine Richtungsangabe, wobei die Zahl der Winkel zur Nordrichtung geteilt durch zehn ist. Die „27“ entsprechen 270° zur Nord-Richtung, bedeuten also „Nach Westen“. Häufig werden Landebahnen nur mit ihrer Himmelsrichtung benannt. Dem Piloten wird beispielsweise vom Fluglotsen mitgeteilt, dass er die „two-seven“ anfliegen möge. Verlaufen zwei Bahnen parallel in dieselbe Richtung gibt es zusätzlich die Bezeichnung L und R (für Links und Rechts), in seltenen Fällen auch C (für Center, also die Mittelbahn).
- 360 – (im Flugfunk „three-sixty“ oder offiziell „three-six-zero“ gesprochen) das Fliegen eines Vollkreises 360-Grad-Kurve. Kurse werden immer in einzelnen Ziffern gesprochen, z. B. 135 Grad (eins-drei-fünf Grad).
A
(zum nächsten Buchstaben – B) . . . (zum Anfang der Liste)
- A-Prüfung – erste drei Alleinflüge von Segelflugschülern, anschließend folgt stets ein länderspezifisch variierendes Ritual. Die A-, B- und C-Prüfungen der Segelflieger sind Leistungsabzeichen der FAI und in zahlreichen Ländern nicht für den Lizenzerwerb zwingend vorgeschrieben. Mit Absolvieren der A-Prüfung darf ein Segelflieger das „Möven“-Abzeichen mit einer Möve tragen, mit der B-Prüfung sind es zwei Möven und mit der C-Prüfung drei Möven.
- Abbremsen – Check von Motorflugzeugen vor dem Rollhalt: Bei einer fest definierten Motordrehzahl werden nacheinander beide Zündkreisläufe einzeln, die Vergaservorwärmung und der eventuell vorhandene Verstellpropeller getestet, wobei die Drehzahl leicht abgebremst wird. Des Weiteren wird die Funktion der Saugpumpe („Suction“) gecheckt. Der Anglizismus für „Abbremsen“ lautet „Runup“.
- Abfliegen – neben dem Starten von einem Flugplatz bezeichnen Flugsportler als „Abfliegen“ den letzten Flugtag am Ende der Flugsaison. Meistens wird nach dem Flugbetrieb an diesem Tag auch eine Party gefeiert. Im Streckensegelflug wird das Abfliegen auch als den Zeitpunkt bezeichnet, bei dem sich der Segelflugpilot, nachdem er die Thermik in Platznähe erkundet hat, dazu entscheidet nun vom Startflugplatz aus weg zu fliegen.
- Abrollen – Verlassen der Runway nach der Landung.
- Absaufen – Landen oder Außenlanden eines Segelfliegers oder zumindest starker Höhenverlust wegen Thermikmangels.
- Abschmieren – auch Abrutschen ist ein instabiler Flugzustand, das seitliche Abkippen und nach unten Stürzen, bis hin zum Abstürzen, ausgelöst durch Ablösen der Strömung.
- Adiabatik – Temperaturveränderung aufsteigender oder absinkender Luftmassen mit der Höhe. Man unterscheidet zwischen dem feuchtadiabatischen und dem trockenadiabatischen Temperaturverlauf. Feuchte Luft verändert ihre Temperatur um etwa 0,6 °C/100 m Höhe (wird also um 6 °C pro Kilometer Höhe kälter), trockene verändert ihre Temperatur um etwa 1,0 °C/100 m Höhe. Phänomene wie der Föhn in den Alpen, Thermik und die thermischen Aufwinde lassen sich mit Hilfe der Adiabatik sehr einfach erklären.
- Adrenalinis – Fallschirmspringer
- aeropussieren – Die Freundin/Frau spazieren fliegen oder mit dem Cessna-Schlüssel in der Disko wedeln.
- Airfield Guide – Sichtflugkarten der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
- Allgemeine Bodenzustandskontrolle – Gerne als Ausrede benutzt, wenn die Landung eines Gleitschirm-, Fallschirm- oder Drachenfliegers nicht die zu erwartende Eleganz aufweist und noch andere Körperteile als die Beine den Boden berühren.
- alter Adler – erfahrener Flieger mit hoher Flugstundenzahl, auch gebräuchlich für fliegenden Rentner.
- altimeter – Höhenmesser
- alumin(i)um shower – zynische Bezeichnung des Resultats eines Zusammenstoßes zweier Verkehrsflugzeuge im Fluge (Mid Air Collision).
- Amboss der Neutralisator – stark überentwickelnde Gewitterwolke (Cumulonimbus, Aussehen ähnlich eines Ambosses) – die das Wettbewerbsende an diesem Tag (Neutralisation des Wertungstages) des Segelflugwettbewerbes bewirkt oder ganz allgemein das Abbrechen des Flugbetriebes.
- Ameisenkniehöhe – auch Grashalmhöhe oder Tiefparterre sehr geringe Höhe, im Zusammenhang mit Überlandflügen oder tiefen Überflügen.
- Anfliegen – Neben dem Anflug auf einen Flugplatz wird von Flugsportlern der heiß ersehnte Beginn der neuen Flugsaison als „Anfliegen“ bezeichnet.
- Anstechen – Absenken der Flugzeugnase durch Drücken des Höhenruders, um eine hohe Fluggeschwindigkeit zu erreichen: Beispielsweise um genug Fahrt für einen Looping aufzunehmen.
- Ausgeprägte Materialprüfung – Eine besonders harte Landung eines Flugzeuges, jedoch ohne bleibende Schäden an der Maschine.
- Aushallen – Flugzeuge aus dem Hangar bzw. der Flugzeughalle herausholen. Oftmals wird dazu ein Kuller verwendet. Gegenteil von Einhallen.
- Ausrollen – veraltet für das Beenden des Kurvenfluges.
- Außenlandung – Landung eines Flugzeuges außerhalb eines geöffneten Flugplatzes z. B. bei einem Segelflugzeug wegen Thermikmangel (dies ist keine Notlandung).
- AVGAS-Ratte – Abwertender Begriff für Piloten von kolbengetriebenen Motorflugzeugen.
- AZUBI – Abkürzung für Auszubildender. (Scherzhaft auch: Arsch zum Bierholen) Meistens nach dem Flugbetrieb benutzt, vom Schein-Piloten zum Segelflugschüler, der sich in der Ausbildung vor der A-Prüfung befindet.
B
(zum nächsten Buchstaben – C) . . . (zum Anfang der Liste)
- Back-Track – Rollen eines Motorflugzeugs auf der Startbahn in entgegengesetzter Startrichtung nach einer Landung oder vor einem Start, wenn das Berollen der Taxiways (Rollwege) nicht möglich ist oder wenn kein Taxiway vorhanden ist.
- bank – Schräglage des Flugzeugs
- Bart – siehe Steigen.
- Basis – (engl. cloud base) Unterkante der Wolken, hier endet die Nutzbarkeit thermischer Aufwinde für Segelflugzeuge. Mit Ausnahme der Piloten mit Wolkenflugberechtigung, die einen Flugplan aufgegeben haben und deren Segelflugzeug dafür ausgerüstet und zugelassen ist.
- Bauernbesuch – Außenlandung.
- Bayernkurve – sehr enge Umkehrkurve, das heißt Kurswechsel um 180°, bei der durch eine Mischung aus hochgezogener Fahrtkurve und einem Turn die Flugrichtung abrupt und auf engstem Raum gewechselt wird.
- Betttuchakrobat – geringschätziger Ausdruck der Flieger für Gleitschirmpiloten.
- biannual – neudeutsch für den alle zwei Jahre vorgeschriebener Checkflug.
- Bingo – der Punkt an dem ein Flugzeug gerade genug Treibstoff übrig hat um zum nächsten Flugplatz zu fliegen
- Birdstrike – Bezeichnung für die Kollision eines Fluggerätes mit einem Vogel
- Blechnik – scherzhafte Bezeichnung für das tschechische Ganzmetall-Segelflugzeug Blanik L-13
- Blecheimer – Abfällige Bezeichnung für Cessna-Flugzeuge.
- Bleiarsch – Segelflugpilot mit besonders geringem Körpergewicht. Wenn der Pilot leichter als das vom Flugzeughersteller vorgeschriebene Mindestgewicht ist, muss zur Wahrung der Flugstabilität der Schwerpunkt mittels zusätzlichen Ballasts nach vorne verschoben werden. Dazu wird meistens eine mit Stoff und Polster überzogenene Bleiplatte benutzt, die der Pilot als Sitzkissen verwendet.
- Blue Card Pilot – Schönwetterflieger, der nur dann fliegt, wenn die Farbe des Himmels die Farbe seiner (blauen) Karte hat. Erweiterung: die Feder: Wenn sie sich bewegt, ist es zu windig zum Fliegen.
- Bobby – Spitzname für die Boeing 737
- Bohnenwind – Bedingt durch die in manchen Maschinen dürftige Belüftung des Cockpits verfehlen Blähungen eines Crewmitglieds ihre Wirkung definitiv nicht.
- Brandblase – scherzhafte Bezeichnung für einen Heißluftballon.
- Brot schneiden – Messerflug: Kunstflug
- Buffeting – Englisch für Vibrationen und Schütteln des Flugzeuges im überzogenen Flugzustand, hervorgerufen durch das Aufschlagen von Abreißwirbeln auf das Leitwerk
C
(zum nächsten Buchstaben – D) . . . (zum Anfang der Liste)
- Campingabteilung – Abwertender Begriff für Hängegleiter, also Drachen (Zeltplane & Stangen). Nicht zu verwechseln mit den Betttuchakrobaten.
- Cessna-Fahrer – Ausdruck für einen Privatpiloten der nur die gesetzlich geforderte Mindeststundenzahl für den Lizenzerhalt fliegt und durch Trainingsmangel sich und andere gefährdet – auch im Segelflug für unfähige Segelflieger verwendet. Analoger Begriff etwa zum Sonntagsfahrer im Straßenverkehr.
- Checkflug – mindestens alle zwei Jahre vorgeschriebener Flug mit einem Fluglehrer oder Class-Rating-Instructor zur Lizenzverlängerung. Viele Vercharterer und Vereine fordern ihn jährlich.
- Chinesische Landung – Unsaubere, oder bei starkem Seitenwind geflogene Landung: „Won Wing Lo“ (One Wing Low).
- cross wind – Seitenwind
- Cumulus – meistens Thermik markierende, tiefe Quellwolke, umgangssprachlich auch Haufen-, Blumenkohl oder Schäfchenwolke genannt. Meistens bei instabilen Schichtungen in der Kaltfront-Rückseite. Kann sich durch Überentwicklung zum Cumulonimbus, der Gewitter-Wolke, entwickeln.
D
(zum nächsten Buchstaben – E) . . . (zum Anfang der Liste)
- Dachlatte – Bezeichnung für Motorsegler älteren Typs.
- Deppenwerfen oder Deppendroppen – Bezeichnung für das Absetzen von Fallschirmspringern.
- Diamanten – Leistungsabzeichen der Segelflieger nach Erwerb der Gold-C, dem höchsten Leistungsabzeichen der Segelflieger. Gibt es für Höhenflüge und Langstreckenflüge.
- Dienstgipfelhöhe – Höhe, in der ein Flugzeug mit maximaler Motorleistung nur noch 100 ft/min (ca. 0,5 m/s) steigt.
- Dixi – siehe Blecheimer.
- Dödel – Propeller
- Drainen – Ablassen des angesammelten Kondenswassers aus speziellen Ventilen des Kraftstofftanks. (Wird auch im Sinne von „Urinieren“ verwendet)
- Dreipunkt-Landung – Aufsetzen aller Räder bei der Landung gleichzeitig; scherzhaft auch für eine schlechte Landung, bei der das Flugzeug nach dem Aufsetzen noch ein oder zwei Hopser macht
- DYNAFOAM – Stoßabsorbierendes Sitz- und Rückenkissen für Piloten.
E
(zum nächsten Buchstaben – F) . . . (zum Anfang der Liste)
- Echo-Klasse – in Deutschland einmotorige Flugzeuge von 472,5 bis 2000 kg MTOW weil der erste Buchstabe des Kennzeichens in dieser Gewichtsklasse ein E ist, z. B. D-ENTE
- einbauen – senkrechter Absturz eines Flugzeugs. Auch Stecklandung genannt (siehe unten).
- Einhallen – einräumen der Flugzeuge nach dem Flugbetrieb in den Hangar bzw. die Flugzeughalle. Gegenteil von Aushallen.
- Einpunkt-Landung – senkrechter Absturz eines Flugzeugs, von Zweipunkt- und Dreipunkt-Landung. Auch Stecklandung genannt.
- EKB – Abkürzung für „ein Kasten Bier“, muss als Strafe für einen Fehler spendiert werden.
- Endteil – falsche, aber in 99% verwendete Bezeichnung für den Endanflug der Platzrunde
- Erdferkel – Abfällige Bezeichnung der Verfolger für Ballonfahrer
- Erfrischungswürfel – siehe EKB
F
(zum nächsten Buchstaben – G) . . . (zum Anfang der Liste)
- Faden – An der Cockpithaube des Segelflugzeuges angebrachtes Stück Wollfaden zum Überprüfen des schiebefreien Fliegens. Selbst bei modernen, teuren Hochleistungssegelflugzeugen, das billigste aber wichtigste Instrument.
- FAI-Dreieck – Segelflug um drei Wendepunkte. Der direkte Flugweg ergibt ein weitgehend gleichseitiges Dreieck. Der kleinste Schenkel des Dreiecks darf 28% der Gesamtflugstrecke nicht unterschreiten. Bei Gesamtstrecken größer als 500 km gilt eine Mindestdistanz von 25% für den kürzesten Schenkel.
- Fallschirmpacker – Speziell lizenzierte Personen, die Rettungsfallschirme in regelmäßigen Abständen öffnen, lüften und neu zusammenpacken (engl. rigger).
- Fetzenflieger – Geringschätzige Bezeichnung für Hänge- und Paragleiter. (siehe auch Betttuchakrobat)
- Final – Endanflug, letzter Teil der Platzrunde.
- Finanz-Schlepp – Bezeichnung für den kostenintensiven Flugzeugschleppstart, Wortspiel mit der Kurzform „F-Schlepp“.
- FK-Blei – Scherzhafte Bezeichnung der FK-3, eines Segelflugzeuges in Aluminiumbauweise mit einem Rumpf bestehend aus dem vorderen Teil (Stahlrohrgerüst mit GfK Schale) und einer Aluminiumröhre zum Heck. Die Röhre fand auch Verwendung bei der SB10.
- Flaren – Bei der Landung ohne Motorleistung knapp über der Piste dahinschweben und allmählich langsamer werden, bis der Strömungsabriss das Flugzeug auf die Piste fallen lässt.
- Fläche – Kurzform von Tragfläche.
- Flächen-Bunny – Hält beim Bewegen eines Segelflugzeugs am Boden die Tragflächen waagerecht und gibt die Richtung vor, während alle anderen schieben.
- Flattern – Durch Übergeschwindigkeit oder Baufehler hervorgerufene Tragflächen- oder Ruderschwingungen, die innerhalb weniger Sekunden das Flugzeug zerstören können.
- Flautenheber – Motor eines Motorseglers, der wegen mangelnder Leistung zwar in der Lage ist, den betr. Piloten durch eine Gegend mangelhafter Thermik („Flaute“) zu bringen, ohne dass eine Außenlandung nötig würde, nicht aber den ganzen Flieger aus eigener Leistung vom Boden starten könnte.
- Fliegerdenkmal – Flugzeug, das bei Start oder Landung einen „Kopfstand“ gemacht hat, also auf der Flugzeugnase steht.
- Fliesenleger-Anflug – (Kacheln bis zum Boden) Anflug mit hoher Geschwindigkeit, die erst kurz vor der Landebahn abgebaut wird.
- Flightlevel – Flugfläche oder kurz FL. Flughöhe in Fuß geteilt durch 100 bezogen auf die ISO-Standardatmosphäre mit einem Luftdruck von 1013,2 HPa . FL 100 entspricht also 10.000 Fuß, also 3048 m über dem Meeresspiegel unter Normalbedingungen.
- Flugbenzin – Sammelwort für AVGAS und MOGAS. Flugbenzin und Kerosin sind zwei völlig unterschiedliche Stoffe, werden jedoch oft fälschlicherweise in gleichen Zusammenhang genannt. Flugbenzin wird in der allgemeinen Luftfahrt – im Gegensatz zum verbreiteten Irrglauben seiner Steuerfreiheit – stets mit Mineralölsteuer belegt und ist aufgrund der geringeren Verkaufsmengen wesentlich teurer als vergleichbarer Autokraftstoff. Lediglich international operierende zivile Luftfahrtunternehmen sind von der Steuerlast befreit.
- Flugleiter – Bedient den Funk an unkontrollierten Flugplätzen und Segelfluggeländen, gibt dort Landerichtung vor und informiert über Windrichtung und -stärke zu Start und Landung. In Deutschland ist der Flugleiter bei Flugbetrieb vorgeschrieben; der Sinn (und Sicherheitsgewinn) dieser Vorschrift ist umstritten.
- Flugzeugträger – Auch eine scherzhafte Bezeichnung für einen Flugplatz, der auf einer Anhöhe liegt und daher dem an- oder abfliegenden Piloten das Gefühl gibt, er lande oder starte auf einem Flugzeugträger.
- FluLu – Flugplatz-Lungerer. Liebevolle Bezeichnung für, meist in der Ausbildung befindliche, flugbegeisterte Jugendliche die sehr viel Zeit am Flugplatz verbringen.
- Franzen – Sehr grobe Koppelnavigation mit Flugkarte, Daumen, Uhr und Kompass. Herkunft vermutlich aus der Sprechgruppe „Franz“ im deutschen Flugfunk, die für den Navigator verwendet wurde. Im Ersten Weltkrieg bürgerte sich bei zweisitzigen Flugzeugen die Bezeichnung „Franz“ für den Beobachter ein, den Flugzeugführer nannte man „Emil“.
- Fräsen – Fliegen dicht oberhalb der (Schicht-)Wolken, so dass der Propeller in den Wolken fräst – was im Sichtflug natürlich streng verboten ist.
- Fuel-to-Noise-Konverter – Hubschrauber. Auch: sehr lautes (meist altes) Motorflugzeug mit hohem Brennstoffverbrauch (z. B. Boeing 707 oder 727). Selbst bei Vollgas wird Geschwindigkeit nur als Nebenprodukt erzeugt.
- Fußgänger – Jeder ohne fliegerische Ausbildung.
G
(zum nächsten Buchstaben – H) . . . (zum Anfang der Liste)
- Gartenstuhl – Abfällige Bezeichung für ein zerbrechlich wirkendes Ultraleichtflugzeug.
- Geier – Jeder Greifvogel, der Thermik markiert.
- Geschlossene Abteilung – Bezeichnung für Segelflieger durch Drachen- und Gleitschirmpiloten.
- Gieren – Bewegung des Flugzeugs um die Hochachse.
- Grounden – Ein Flugverbot für Piloten aus gesundheitlichen oder rechtlichen Gründen bzw. für Flugzeuge aus technischen, rechtlichen oder finanziellen Gründen aussprechen. Allabendlich kann auch das aktive Grounden beobachtet werden, das unter Zuhilfenahmen einer oder mehrerer Flaschen Bier durchgeführt wird. Danach ist der Pilot nicht mehr flugtüchtig. Das Flugverbot kann temporär sein.
- Grüne Wiese – Außenlandewettbewerb, bei der der erfolgloseste Pilot gekürt wird.
- GST-ler – Ostdeutsch für einen rangordnungsfanatischen, militärverliebten Wichtigtuer auf dem Flugplatz – Funktion egal. Das GST steht für die ehemalige Gesellschaft für Sport und Technik der DDR, in der auch Flugsport betrieben wurde.
- Gummiseilstart – Vor dem Krieg weit verbreitete Startart für Segelflugzeuge an Berghängen mit Hilfe eines Gummiseils und Ausnutzung des Katapulteffekts
- Gummihunde - Bezeichnung für die Seilmannschaft beim Gummiseilstart, welche das Seil auszieht
- Geweih – Vorrichtung zum Einhängen der Windenseile an dem Seilrückholer (Lepo).
- Goto-Next-Pilot – Pilot, der sich nur per GPS-Navigation orientieren kann, auch GPS-Hero genannt.
- Go-Around – (deutsch Durchstarten). Bedeutet das Abbrechen der Landung eines Luftfahrzeugs, das sich im Endanflug (engl. final approach) befindet oder bereits auf der Landebahn aufgesetzt hat.
H
(zum nächsten Buchstaben – I) . . . (zum Anfang der Liste)
- Hänger – Häufig verwendete Bezeichnung für den Transportanhänger für ein (Segel-)Flugzeug. Wer vom Hänger spricht, wird auch gerne korrigiert: „Wer fliegt hier mit einem Hänger durch die Gegend?!“ Dies trägt selbstverständlich zur allgemeinen Heiterkeit unter Piloten bei.
- Hammerthermik – Starke Thermik, für Motorflieger unangenehme Turbulenz, für Segelflieger recht angenehm, auch wenn sie meistens auch Überentwicklungen Gewitter ankündigt. Kommt eventuell auch von dem oft gehörten Spruch: „Das Wetter ist so gut, man kann einen Hammer in die Luft werfen und der bleibt oben“
- Hang polieren – Hangflug in Bodennähe. Auch als „den Hang bügeln“ oder im Englischen „ridge riding“ oder „ridge running“ bekannt.
- Hangarfliegen – Fliegerisches Analogon für das bekannte „Seemannsgarn spinnen“ aus der Nautik. Gemeint ist das Proklamieren nie geleisteter fliegerischer Heldentaten in der Flugzeugabstellhalle in Anwesenheit anderer Pilot zum Angeben.
- Hausbart – Bezeichnung für eine mit gewisser Regelmäßigkeit an stets gleicher Stelle auftretende lokale Thermik in der Nähe des betr. Segelfluggeländes.
- Heavy-Metal – Bezeichnung für aus Metall hergestellte große Verkehrsflugzeuge.
- Heavy-Metal-Flieger – Privatpilot aus der Sicht von Ultraleichtfliegern.
- Heilige Kuh – Bezeichnung für das beste bzw. teuerste Flugzeug eines Vereins. Darf oft nur von ausgewählten Persönlichkeiten, wie Vorstand, Werkstattleiter, etc., geflogen werden.
- Herrenflieger – egomanisches Kameradenschwein.
- Hochgezogene Fahrtkurve – eine steile, aufwärtsgerichtete Kurve, mit der Streckensegelflieger aus dem Schnellflug zum Einkreisen in die Thermik wechseln.
- Hindernis-Stabilitätstest – Damit prüfen Gleitschirm- und Drachenflieger auf unfreiwilliger Basis die Stabilität eines Baumes oder eines anderen stationären Gegenstandes auf dessen Aufprallstabilität – meistens nachdem sie sich im Landeanflug etwas verschätzt haben.
- Hugo – In etwa wie Geier ‒ Vögel die durch ihr Kreisen Thermiken anzeigen.
- Hütchenpflicht – Die Pflicht, auf dem Segelfluggelände und im Segelflugzeug ein weißes Stoffhütchen, die sogenannte Narrenkappe zu tragen, um gefährliche Sonnenstiche zu vermeiden.
I
(zum nächsten Buchstaben – J) . . . (zum Anfang der Liste)
- I follow roads – Scherzhafte Übersetzung der Abkürzung IFR, welche eigentlich Instrument Flight Rules bedeutet. Gemeint ist unter VFR das Abfliegen von Straßenzügen zu Navigationszwecken bei ungeübten / unsicheren Piloten in kritischen Sichtflugbedingungen. Auch „I follow railroads“.
- ICAO-Karte – Sichtflug Flugkarte 1:500000 in Lambertscher Schnittkegelprojektion.
- Industriethermik – Durch heiße Luft über Schloten oder Kühltürmen ausgelöste Thermik. Oft mit Kopfschmerzen oder Übelkeit verbunden.
- IKEA-Karte – Scherzhaft vereinfachte Aussprache für ICAO-Karte.
- Infocontroller – (Wichtigtuerischer) Flugleiter, der sich an einem unkontrollierten Flugplatz (Rufzeichen Info) wie ein Fluglotse (also Controller) verhält, obwohl er es nicht darf. Wird im Funk auch gern als Infonational angesprochen.
- Injection – Sturzflug im 45°-Winkel mit stark gedrosselten Motoren, meist aus einem steilen Aufwärtsflug (»Pull-up«) heraus. Essentieller Bestandteil jedes Parabelflugs.
J
(zum nächsten Buchstaben – K) . . . (zum Anfang der Liste)
- Jet-A1 – Flugtreibstoff, Kerosin, Kerosen oder Paraffin Öl, für turbinengetriebene Flugzeuge (dann auch TS-1 genannt) oder Flugzeuge mit Dieselmotoren.
- Jogurtbecher – Slangausdruck für Ultraleichtfluggeräte, die im Aussehen von Leichtflugzeugen kaum zu unterscheiden sind. (Auch in anderen Sportarten (z. B. Motorradfahren) gebräuchlicher Begriff für ziemlich bunt lackierte vollverkleidete (Kunststoff) Fahrzeuge, deren Lenker oft ebenfalls durch ziemlich bunte Kleidung auffallen und deren fahrerisches Können oft unterhalb der technischen Möglichkeiten des Fahrzeugs bleibt.)
K
(zum nächsten Buchstaben – L) . . . (zum Anfang der Liste)
- Kackstuhl – Minderwertiges Fluggerät. Böse Zungen behaupten, es käme vom D-K... in der Motorsegler-Luftfahrzeug-Kennung.
- Kadaver-Bomber – Spitzname eines vorwiegend zum Absetzen von Fallschirmspringern genutzten und darauf spezialisierten Flugzeuges.
- Kadaver-Bremse – Abwertende Bezeichnung für Rettungsfallschirm. Bei den aus Platzgründen eingesetzten Rundkappenfallschirmen kommt es bei der Landung meistens zu Verletzungen, was zur Lebensrettung aber in Kauf genommen wird.
- Kaiserwetter – Ist bei Segelfliegern recht schlechtes, thermikfreies Wetter, bei dem mit Flugzeugen des Konstrukteurs Rudolf Kaiser, wie der K 7,der K 8, der ASK 13 oder der ASK 21 die doppelsitzige Anfängerschulung mit Fluglehrer, also nur das Üben von Starts und Landungen, durchgeführt wird.
- Kaltluftadvektion – An ausgeprägten Nord-Ost-Wetterlagen wird kalte, kühle, kontinentale Luft herangeführt. Dadurch kann bereits eine geringe Erwärmung des Bodens durch die Sonne Thermik auslösen. An diesen Tagen wird meistens gute bis sehr gute Thermik erreicht und eignet sich zur Durchführung von Streckenflügen.
- Kaulquappe – Abfällige Bezeichnung für ein spermaförmiges Ultraleichtflugzeug vom Typ Flight_Design_CT2K, das zum Türabwurf tendiert.
- Kavalierstart – Im Segelflug ein Windenstart, bei dem der Pilot schon vor Erreichen einer sicheren Flughöhe (ca. 50 m) die Steigfluglage einnimmt. So wird eine etwas größere Höhe erreicht, bei Windenproblemen, Seilriss oder einem Strömungsabriss kann dieses leichtsinnige Verhalten aber zu einem meist tödlichen Absturz führen, da die geringe Höhe nicht ausreicht, um das Flugzeug aus dem extremen Steigflug in einen stabilen Gleitflug zu bringen.
- Klappdrachen – Diesen Spitznamen trägt die Panavia Tornado der Deutschen Bundeswehr und soll auf die Schwenkflügelbauweise anspielen.
- Klappen – Kurzform für Landeklappen und Bremsklappen
- Klötzchenwerfer – Bezeichnung für Modellflieger aus Sicht von Fliegern
- Knüppelthermik – Wird bei der Thermiksuche zu sehr der Knüppel gezogen, wird kurzfristig dem Piloten laut Variometer Steigen suggeriert, obwohl dies mit der angeblich gefundener Thermik nichts zu tun hat. Ein nicht kompensiertes Variometer zeigt dem Piloten Steigen an, da das Ziehen des Knüppels lediglich die Fahrt reduziert und den Flieger steigen lässt. Dies ist jedoch nicht auf Thermik zurückzuführen.
- Koffer – Scherzhafte Bezeichnung für ein großes Verkehrsflugzeug.
- Kolbenschüttler – Bezeichnung für Hubschrauber mit Kolbenmotoren.
- Kreiselinstrumente – Im Sichtflug nicht vorgeschriebene, auf Trägheitskreiseln beruhende Lageinstrumente, wie der künstliche Horizont und der Wendezeiger. Ohne Kreiselinstrumente kann bei Sichtverlust (wie bei einem Einflug in eine Wolke oder Nebel) die Lage des Flugzeugs nicht mehr bestimmt werden, was zu einem totalen Kontrollverlust über das Flugzeug, bis zum Absturz, führen kann. Kreiselinstrumente können sowohl elektrisch als auch mit Pressluft oder Unterdruck betrieben werden.
- Kuh – Bezeichnung für einen Motorsegler vom Typ Scheibe Falke, oder für einen Flieger, der unbedingt immer fliegen will („Der ist eine Flugkuh.“).
- Kuller – Heckkuller oder Hallenkuller. Vorrichtungen, mit denen man Segelflugzeuge am Boden einfacher in jede gewünschte Richtung bewegen kann, bestehend aus Halterung mit frei beweglichem Rad.
- Kullerbier – Kasten Bier, den ein Segelflieger spendieren muss, wenn er trotz Startcheck vergessen hat, den Kuller vor dem beabsichtigten Start zu entfernen.
L
(zum nächsten Buchstaben – M) . . . (zum Anfang der Liste)
- Landekonfiguration – Sämtliche Landehilfen (Bremsklappen, Wölbklappen), soweit vorhanden, und das Fahrwerk sind ausgefahren.
- Langohr – Segelflugzeug der Offenen Klasse, wie z. B. die ASH 25 oder der Nimbus.
- Latte – Propeller
- Leanen – Einstellen des Gemisches des Flugmotors beim Motorflug.
- Lentis – Wolkenform Altocumulus lenticularis oder Linsenwolke, die Leewellen anzeigt (siehe auch: Föhn).
- Leistungsabzeichen – FAI-Leistungsabzeichen können Flieger in jeder Kategorie erwerben, genannt seien die A-, B-, C-Prüfungen, Silber- und Gold-C, sowie Gold-C mit Diamanten bei den Segelfliegern und das relativ unbekannte Kolibri-Abzeichen der Ultraleichtflieger.
- Lepo – Seilrückholfahrzeug im Segelflug (= Opel, rückwärts gelesen). Der Begriff ist insbesondere in Deutschland bekannt.
- Leporello – Wie oben, heißt rückwärts gelesen oller Opel.
- Liftboy – scherzhafte Bezeichnung für den Piloten einer Maschine zum Absetzen von Fallschirmspringern.
- Loch vom Dienst – Bezeichnung eines großen Wolkenlochs mit klarer Sicht zum Himmel welches trotz widriger Witterungsverhältnisse das Fliegen nach Sicht ermöglicht.
- Lötlampe – Bezeichnung für einen Nachbrenner bei einem Strahltriebwerk, auch als Bezeichnung für Militärjets üblich.
- Low Approach – (deutsch tiefer Überflug) Landeprozedur, bei der sofort durchgestartet wird, ohne die Startbahn zu berühren. Oft als Training für den Landeanflug verwendet. An vielen Flugplätzen billiger als ein Touch-and-Go, da mit Aufsetzen auf der Bahn Landegebühren fällig werden, bei einem Low Approach hingegen überhaupt keine Gebühren anfallen.
- Lufthansa-Landung – Landung eines (Segel-)Flugzeuges, bei der das Hauptfahrwerk zuerst aufsetzt. Üblicherweise wird bei Spornrad-Flugzeugen in Zwei- oder Dreipunktlage aufgesetzt (Hauptfahrwerk und Spornrad gleichzeitig).
M
(zum nächsten Buchstaben – N) . . . (zum Anfang der Liste)
- Marionette – Gleitschirmflieger, der sich bei der Landung in einem Baum verfangen hat und sich nicht wieder selbst befreien kann.
- Matratzenflieger – (abschätzige) Bezeichnung für Gleitschirmflieger.
- Mäusekino – GPS-Empfänger mit movingmap.
- Medical – Neudeutsch für die Flugmedizinische Tauglichkeitsuntersuchung nach JAR-FCL. Muss je nach Alter alle fünf oder zwei Jahre, jährlich oder bei Auflagen zum Teil sogar halbjährlich erneuert werden.
- Mickeymouse – Bezeichnung für großvolumige Kopfhörer, die dem betr. Piloten, der sie trägt, die Optik der Comic – Figur "Mickey Mouse" verleihen.
- Mickeymausklasse – Ultraleichtflugzeuge, vom D-M... in der Luftfahrzeug-Kennung.
- Miefquirl- Abschätzige Bezeichnung für laute Motorflugzeuge oder Hubschrauber. Siehe auch „Quirlflieger“
- Morane – Kurzform für die noch immer recht populären Schlepp- und Reiseflugzeuge der Morane-Saulnier M.S.880er-Serien und M.S.890er-Serien
- Müllsack – Der riesige Fallschirm des Gesamtrettungssystems von Ultraleichtflugzeugen nach der Öffnung. Böse Zungen behaupten, er diene als Müllsack für die Trümmer.
N
(zum nächsten Buchstaben – O) . . . (zum Anfang der Liste)
- Nagelwerkzeug – Schlagwerkzeug zum Verbinden der Enden eines gerissenen Winden-Drahtseils mit Hilfe von Talurit-Klemmen
- Nase – Vorderes Ende des Flugzeuges. Das Ende, welches in Flugrichtung weist.
- Nicken – Bewegung des Flugzeugs um die Querachse, ausgelöst durch das Höhenruder.
- Neutralon – auch "Neutralon forte 500" Bier, oder ein anderes alkoholisches Getränk, dessen Einnahme eine sofortige Beendigung der fliegerischen Aktivitäten des entsprechenden Kameraden zur Folge hat.
- Noddeln – Wackeln an den Rudern während der Vorflugkontrolle.
- Notfrequenz – 121,5 MHz AM, weltweit reserviert nur für Notrufe und ELTs.
- Nullschieber – Eine leichte Thermik, in der das Steigen genau das Eigensinken des Fluggeräts kompensiert, man also ohne Höhengewinn oder -verlust in der Luft kreist.
O
(zum nächsten Buchstaben – P) . . . (zum Anfang der Liste)
- Ölkocher – Allgemeine, leicht abfällige Bezeichnung für beliebige motorgetriebene Fluggeräte.
- Ölspur – Bezeichnung einer oft geflogenen Strecke eines Motorfliegers. Fliegt er beispielsweise bei schönem Wetter immer von seinem Heimatflugplatz zu den Nordseeinseln, so legt er auf dieser Strecke eine Ölspur. Der Begriff stammt von dem häufig vergleichsweise hohem Ölverbrauch einiger Flugmotoren.
- Ein offenes Dreieck fliegen – Unter Segelfliegern ein Ausdruck dafür, dass man nicht dort wieder ankommt, wo man gestartet ist. Die Flugroute ist ein offenes Dreieck geworden.
- One-hundred-Dollar-Hamburger – Bezeichnung für ein Mittagessen an einem fremden Flugplatz, da man die Flugkosten des Spaßfluges hinzurechnet. Die Bezeichnung ist etwas euphemistisch, da im Motorflug die tatsächlichen Kosten meistens höher sind. In Deutschland auch der Dreihundert-Euro-Kaffee
- on top – Flug über den Wolken.
- Orchidee – Neues, modernes Segelflugzeug mit großer Spannweite und hervorragenden Gleitleistungen.
P
(zum nächsten Buchstaben – Q) . . . (zum Anfang der Liste)
- Packer – Kurzform von Fallschirmpacker
- Petrolbohren – Zu steile Landung ohne Abfangbogen, endet häufig mit Schäden oder Bugrad- und Propellerverlust
- Pirol – Funkrufzeichen für Bundespolizei-Hubschrauber
- Pisstüte – Selbsterklärender Begriff für das „Noturinal“ eines Segelfliegers. Meistens werden große Gefrierbeutel mit eingelegter Watte verwendet; neuerdings bürgern sich „Fliegerurinale“ ein, die mithilfe eines Granulats die Flüssigkeit zu geruchslosem Gel verwandeln. Pisstüten werden normalerweise durch das Notsichtfenster entsorgt.
- Pitti – Ostdeutsch für Lepo
- Planetenrammen – Sehr harte Landung
- Plasteseil - (ostdeutsch) Schleppseil für den Windenstart, aber nicht aus Stahl, sondern aus Dyneema-Fasern.
- Plastikseil - (westdeutsch) Schleppseil für den Windenstart, aber nicht aus Stahl, sondern aus Dyneema-Fasern.
- Platzgeier – Pilot, der die Platzrunde nicht oder nur kaum verlässt. Früher Bezeichnung für einen nur am Heimatflugplatz gültigen Segelflugschein.
- Pömpel – Stahlrohr mit mittig angebrachten Haken, um zu dritt die Flugzeugnase anheben zu können, um das Hauptrad des Segelflugzeugs auf den Hallenkuller (siehe Kuller) zu stellen.
- Problem zwischen den Kopfhörern – Im Rahmen einer Flugunfalluntersuchung die Bezeichnung für denjenigen Piloten, der auf Grund menschlichen Versagens einen Flugunfall / einen Flugzwischenfall herbeigeführt / verursacht hat.
- Projenkel – Siehe Pömpel
- Propellermotte – Ultraleichtflugzeug in Form eines Gleitdrachen mit Motor
- Propellernase – Bezeichnung eines Motorfliegers aus der Sicht eines Segelpilotens unter der Annahme, dass der betr. Motorflieger NICHT noch zusätzlich über einen PPL (C) verfügt und sich somit nicht in die Denk- und Handlungsweise von Segelflugzeugführern hineinversetzen kann.
- Putzlappen – Hängegleiter
- Putzlappenparade – Hängegleiterschlepp mit Trike
Q
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- QNH-Eichwasser – Meist in 20l-Kanistern abgefülltes, gefärbtes Wasser, das unwissenden, jungen Segelflugschülern als hochgiftige Flüssigkeit weisgemacht wird. Verwendung: An besonders heißen Sommertagen muss ein besonders vorlauter, altkluger, junger Flugschüler nach Anweisung eines humorvollen Fluglehrers mit einem Atemschutzanzug und Gasmaske die 20l QNH-Eichwasser zum Start tragen. Dort wird ihm dann die Gasmaske abgenommen und der Atemschutzanzug geöffnet und die 20l angeblich hochgiftiges QNH-Eichwasser ergießen sich über ihn. Sehr lustige Aktion, die meist ihre erzieherische Wirkung erfüllt.
- Quax – Ein Bruchpilot; nach dem gleichnamigen Film mit Heinz Rühmann.
- Quax-Fond – Gemeinnütziger „Geldmitteltopf“ in Flugclubs, in welchen meist alle Mitglieder einen geringen Geldbetrag regelmäßig einzahlen. Kommt es bei einem vereinseigenen Flugzeug im Vereinsbetrieb nun zu einem Kaskoschaden, so wären für den betroffenen Piloten meist Selbstbeteiligungen in Höhe von ca. 800–2000 € fällig. Diese hohe monetäre Einzelbelastung wird vermieden, indem dem „Unglücksflieger“ aus dem „Quax – Fond“ eine Unterstützung für die fällige Geldleistung gewährt wird.
- Quirl – Scherzhafte Bezeichnung für einen Hubschrauber oder einen Propeller.
- Quirlflieger – Ein Motorflieger aus Segelfliegersicht.
R
(zum nächsten Buchstaben – S) . . . (zum Anfang der Liste)
- Radlandung – Landung mit erstem Aufsetzen nur auf dem Hauptfahrwerk.
- Rasten – Das Einstellen von Frequenzen am Funkgerät oder VOR-Empfänger sowie des Zahlencodes am Transponder.
- Rattl – Süddeutsche Bezeichnung für Reisemotorsegler-Typ „Falke“ oder Reisemotorsegler allgemein (Norddeutsch Rappel).
- Reichweitenverlängerer – Ein kleiner Plastikbehälter, der geruchsfrei und flüssigkeitsdicht Urin aufnimmt. Er dient in kleinen Flugzeugen ohne Bordtoilette dazu, dem Piloten die Zurücklegung weiterer Entfernungen ohne Zwischenstopp zu ermöglichen. Siehe Pisstüte.
- Rennstrecke – Gebiet mit guter, zuverlässiger Thermik, in dem stets viele Segelflugzeuge unterwegs sind. Daher kann es, auch wegen der hohen Fluggeschwindigkeiten und ähnlichen Höhen (gleiche Wolkenbasis) zu gefährlichen Annäherungen kommen.
- Rentnerjet – Abfällige Bezeichnung für den Scheibe SF25 „Motorfalke“, ein Motorsegler älteren Semesters
- Rentnerjet deluxe – Scheibe SF25 „Motorfalke“ mit tiefem Einstieg und Bugrad.
- Rhöngeist – Eine beliebige Geschichte, durch die jemand spaßeshalber Unfug erzählt bekommt. Analog etwa zu „einen Bären aufbinden“ Der Rhöngeist kann aber auch eine Art „Strafe“ sein, ein heimlich gespielter Streich oder eine Falle, um Missverhalten einer Person einzudämmen. (BSP. Überheblichkeit oder Faulheit. Strafbeispiel: QNH-Eichwasser als offensichtlich gespielter Scherz, oder gezogene Heringe bei einem Zelt während des Fluglagers und Fische im Schlafsack etc., bei denen es keinen „Täter“ gibt)
- Rhönstein – Ein ehemaliges Standard-Segelschulflugzeug, Kaiser Ka 4, eigentlich Rhönlerche genannt.
- Rhönvater – Liebevolle Bezeichnung für den Luftfahrtpionier und Mitbegründer der deutschen Segelflugbewegung Carl Oskar Ursinus
- Ringelpiez – Berührt eine Fläche bei Start oder Landung den Boden, wird diese abgebremst. Als Folge bricht das Flugzeug aus und dreht sich um diesen Punkt. Bei Windenstarts kann sich das Flugzeug auch überschlagen, falls nicht sofort ausgeklinkt wird. Ein Ringelpiez kann auch bei einer Landung ohne ausreichende Ausrollstrecke als Sondermanöver benutzt werden, um den Ausrollweg deutlich zu verkürzen. Verletzungen bei den Passagieren und Schäden am Flugzeug können die Folge sein.
- Rockefeller-Schlepp – So wird im Segelflug mancherorts ein F-Schlepp bezeichnet, der deutlich über eine Höhe von 1000 m hinaus geht, siehe Finanz-Schlepp. Überwiegt aber im Gebirge (Alpen).
- Rollen – Bewegung des Flugzeugs um die Längsachse durch Steuern mit dem Querruder. Zur Vermeiden eines ungewollten Gierens (english: adverse yaw) muss gleichzeitig koordiniert mit dem Seitenruder entgegengehalten werden. Auch: Bewegung eines Luftfahrzeuges am Boden (z. B. auf dem Vorfeld).
- Rollhalt – (english: holding point) gelbe Linie auf dem Taxiway vor der Piste, die nur zum Starten oder Überqueren überrollt werden darf. Dies erfordert bei kontrollierten Flugplätzen eine Freigabe.
- Rollmoment – Nicht primär gesteuerte Bewegung des Flugzeugs um die Längsachse, das positive Rollmoment ist ein Nebeneffekt der Bedienung des Seitenruders.
- Rotor – Walzenförmige, extrem turbulente Auf- und Abwinde bei Wellenbildung im Gebirge, meistens im Lee von Bergen
- RRR-Tag – im Klartext "Rauf - rum - runter - Tag", in der Segelfliegersprache ein thermikschwacher Tag, der bestenfalls für eine kurze Platzrunde ausreicht.
- Rückholer – Holt den Ballonfahrer oder den außengelandeten Segelflieger zurück, auch als Sprechgruppe im Flugfunk definiert, beim Ballonfahren ist eher das Wort Verfolger gebräuchlich. Im Segelflug bekommen die Rückholer vom Rückgeholten eine Pizza oder einen Kasten Bier ausgegeben.
S
(zum nächsten Buchstaben – T) . . . (zum Anfang der Liste)
- Sackhüpfer – Fallschirmspringer
- Saftschubse – Böse Bezeichnung für eine Flugbegleiterin.
- Sargecke – Höchste praktisch erreichbare Flughöhe, noch größer als die Dienstgipfelhöhe
- Saufen – Absinkende Luftschichten der Thermik.
- Scannen – Systematisches, kontinuierliches, sektorenweises und einer festen Reihenfolge folgendes Absuchen des Gesichtsfeldes nach anderen fliegenden Objekten während des Fluges, bzw. Ablesung der Instrumente in kontinuierlicher, gegebenener Reihenfolge.
- Schachteln – Das Einräumen der Flugzeughalle. Flieger entwickeln oft eine beeindruckende Kreativität, wenn es darum geht, möglichst viele Flugzeuge durch das relativ kleine Hallentor auf dem begrenzten Raum eines Hangars unterzubringen, sodass man sich manchmal fragt: „Wie sollen wir das da je wieder herausbekommen?“ Analog dazu werden Piloten, die diese Kunst besonders gut beherrschen, oft als "Schachtelhuber" bezeichnet.
- Schädelspalter – Das aus den Anfängen der Segelfliegerei bekannte Segelflugzeug Grunau 9 wurde auch oft als Schädelspalter bezeichnet. Beim Trike (siehe Ultraleichtflugzeug) wird das Mittelrohr, welches unmittelbar vor dem Kopf der Piloten nach oben ins Gelenk geht, als Schädelspalter bezeichnet.
- Scheininhaber – Gegensatz zum Flugschüler, Pilot mit gültiger Fluglizenz.
- Schein-Pilot – Je nach Betonung siehe Scheininhaber oder Cessna-Fahrer, bei letzteren wird auch oft der Satz: „Der Schein trügt“ verwendet.
- Schieben – Bezeichnung für einen unbeabsichtigten Seitengleitflug.
- Schlauch – Siehe Steigen
- Schleppgaslandung – Landung eines Motorflugzeugs mit geringer Höhe und Fahrt im Endanflug, um die Landestrecke möglichst kurz zu halten. Um dabei flugfähig zu bleiben ist erhöhte Motorleistung (das Schleppgas) nötig.
- Schlepper – Bezeichnung für Flugzeugschleppflugzeug oder F-Schlepppilot.
- Schleppschlampe – Abfällige Bezeichnung für F-Schlepppilot.
- Schnapskompass – Bezeichnung für flüssigkeitsgelagerten Magnetkompass.
- Schnauz(e)! - Anweisung, ein (Segel-)Flugzeug auf Kullern am Boden in Flugrichtung zu schieben, weitere Anweisungen sind "Schwanz" und "Flächenwärts".
- Schwanz – Hinteres Ende des Flugzeuges.
- Seilsalat – Die Verkündung eines Seilsalates ist der Beginn einer mehrminütigen bis zu mehrstündigen Pause des Flugbetriebes auf einem Segelfluggelände, auf dem Windenstarts durchgeführt werden. Ein Seilsalat ist ein Verheddern und/oder Verknoten der Startseile an der Winde. Die Seilteile müssen zur Reparatur zum Teil herausgeschnitten werden. Ursachen für den Seilsalat können ein zu ungleichmäßiges Ausziehen der Seile durch den Lepofahrer, ein unsauberer Flug des Piloten während des Ausklinkens oder eine Fehlbedienung oder Fehlfunktion der Winde sein. Zumeist bewirkt das Zusammenspiel mehrerer Faktoren zusammen den perfekten Seilsalat.
- Segelfliegerkrankheit – Segelflieger erkennt man meist daran, dass ihre Arme unterhalb T-Shirthöhe um ein Vielfaches brauner sind, als darüber, da Oben-Ohne-Fliegen zum Schutz der Fallschirme vor Feuchte vermieden wird.
- Segelflugsektor – Spezieller Luftraum der temporär aktiviert und deaktiviert werden kann, in dem sich aktiviert nur Segelflugzeuge aufhalten dürfen. Meistens im abgesenkten, kontrollierten LR-Charly um große Flughäfen. Es gibt öffentliche und nichtöffentliche Segelflugsektoren.
- Shuttle-Bunny – Siehe Rückholer
- Sicherheitslandung – Im Gegensatz zur Notlandung wird eine Sicherheitslandung durchgeführt, wenn sich das Luftfahrzeug noch nicht in einer Notlage befindet, sich eine solche aber nur durch eine Landung außerhalb eines regulären Flugplatzes verhindern lässt. Nach einer Sicherheitslandung darf das Luftfahrzeug wieder starten, ohne eine besondere Genehmigung der zuständigen Behörde einzuholen, nach einer Notlandung ist dies nicht zulässig. Gründe für eine Sicherheitslandung können z. B. sich verschlechterndes Wetter, Unwohlsein eines Passagiers oder aber auch die Hilfeleistung bei Notfällen am Boden sein.
- Siemens-Lufthaken – rettender Aufwind eines absaufenden Segelfliegers.
- Silber-C – Leistungsabzeichen der FAI für Segelflieger. Die Silber-C erfordert einen Flug über fünf Stunden Dauer, einen Flug von mehr als 50 km gerader Strecke und einen Flug mit einer Startüberhöhung von mindestens 1000m (also die höchste Flughöhe muss mindestens 1000m über der Ausklinkhöhe nach dem Start liegen). Nach Erfüllung der drei Kriterien darf der Segelflieger die Verleihung des Leistungsabzeichen bei seinem nationalen Aeroclub (in Deutschland der DAeC) das drei Möven Abzeichen mit silbernem Lorbeerkranz beantragen. Die Silber-C ist in vielen Ländern anerkannt und gilt in einigen Ländern sogar als Segelfluglizenz selber.
- Slip – Bezeichnung für einen starken Seitengleitflug zum Abbremsen und starken Sinken des Flugzeugs.
- Solo – Bezeichnung für den ersten Alleinflug eines angehenden Flugscheininhabers. Nach dem Solo wird dem erfolgreichen Alleinflieger als „Initiation“ meist der Hosenboden von den Fliegerkameraden versohlt. Dieser Ritus, welcher inzwischen auch bei Motorfliegern üblich ist, eigentlich aber von den Segelfliegern stammt, gründet auf der Annahme, dass ein wunder Hintern wegen der einhergehenden Sitzschmerzen eine das Luftfahrzeug erfassende Thermik schneller und besser erfühlen kann als ein nicht „einschlägig vorbehandeltes“ Gesäß ... Während der Handschläge auf den Hintern muss der frische Solo – Flieger sich über einen Tisch beugen und in Richtung Horizont blicken. Um das Knallgeräusch beim Hosenbodenversohlen zur Freude der Piloten, die anwesend sind, zu verstärken, wird dem „Solisten“ vor dem „Ritual“ manchmal die Hose durchnäßt. Oft wird ihm / ihr auch ein Strauß Disteln in die Hand gedrückt, um (scherzhaft) durch die Schmerzempfindung in der Hand das Gefühl für die empfindlichen Segelflugzeuge in der Thermik zu verbessern.
- Spargel – scherzhafte Bezeichnung für Sendemasten.
- Spinner – Neben der gebräuchlichen Personenbeschreibung auf Flugplätzen vor allem Fachausdruck für den runden, den Propeller an der Nabe verdeckenden Plastik- oder Metallkörper.
- Spornlandung – Landung, bei der zuerst das Heck aufsetzt. Siehe Lufthansa-Landung.
- Spornrad – Das kleine Rad unter dem Seitenleitwerk eines Flugzeuges, welches der Richtungssteuerung beim Rollen am Boden dient. Früher eine verbreitete Bauweise, bei der das Flugzeug am Boden mit dem Spornrad aufliegt und folglich nach hinten geneigt ist. Bauweise verlangt saubere Dreipunkt-Landungen.
- Spread – Aktuelle Temperatur minus Taupunkt. Dient zur Ermittlung der Höhe Wolkenbasis nach der Formel Spread mal 123 gleich Wolkenbasishöhe über Grund in m bez. Spread mal 400 gleich Wolkenbasishöhe in Fuß.
- Spritkutscher – Böswillige Bezeichnung für einen Motorflieger.
- Squawk – Setzen eines Transpondercodes, auch Bezeichnung für den Code selber.
- Stall – Überzogener Flugzustand eines Flugzeugs (Strömungsabriss an den Flächen, d. h. kein Auftrieb mehr vorhanden). Das Ausleiten wird im Motorflug in Reise- und Landekonfiguration geübt.
- Standgaskurbler – Pilot eines Reisemotorsegler, der mit der Dauer seines Thermik-Fluges prahlt, obwohl er den Motor nicht ausgeschaltet, sondern im Standgas weiterlaufen lassen hatte.
- Stecklandung – Senkrechter Aufschlag beim Absturz eines Flugzeugs, siehe Einpunktlandung
- Stehende Latte – Abgeschalteter oder ausgefallener Motor, siehe Latte
- Steigen – Aufsteigende Luftschichten der Thermik, auch Bart oder Schlauch genannt. Im Motorflug der Steigflug.
- Stinkeflieger – Ein Motorflieger oder Motorflugzeug aus Segelfliegersicht, bei Segelflug-Extremisten schon die Heimkehrhilfe eines nicht eigenstartfähigen Segelflugzeugs mit Hilfsantrieb.
- Stratosphärenschlepp – Wie der Rockefellerschlepp ein F-Schlepp in große Höhen.
- Stuka-Anflug – Auch Geier-Sturzflug-Landung genannt, ist ein sehr steiler Anflug auf einen Flugplatz, hervorgerufen entweder durch örtliche Umstände (Hindernisse) oder durch falsches Einschätzen der eigenen Sinkrate, wobei der Pilot versucht, die überschüssige Höhe durch Senken der Flugzeugnase loszuwerden.
T
(zum nächsten Buchstaben – U) . . . (zum Anfang der Liste)
- Tablettschleuder – Siehe Saftschubse
- Tag des Herrn - Ein Tag mit perfekten Wetterbedingungen für Streckenflüge mit einem Segelflugzeug. An solchen Tagen legen gute Piloten z.B. in den Alpen weit über 1000km zurück.
- Taildragger – Motorflugzeug mit Zweibeinfahrwerk
- Tailstrike – Unbeabsichtigte Berührung des Flugzeugheckbereichs mit dem Boden beim Start oder der Landung mit zu hohem Anstellwinkel.
- Taxiway – Rollwege auf einem Flugplatz von der Startbahn zum Vorfeld. Gibt es eine Landebahnbefeuerung, sind Taxiways an ihren Rändern stets blau beleuchtet.
- Teebeutel – Gleitschirmflieger
- Thermik – Aufsteigende Luftmasse, die durch Erwärmung eine geringere Dichte als die sie umgebende Luft hat. Durch die einstrahlende Sonne wird zunächst eine Oberfläche (trockene Erde, Dach- und Straßenfläche) erwärmt und dann die Wärme an die darüberliegende Luft abgegeben. Irgendwann kommt es an diesen Stellen zu Ablösungen und die Warmluft beginnt aufzusteigen. Aus der Umgebung strömt kühlere Luft nach und die Wärmemenge im Untergrund bestimmt, ob nur diese eine Warmluftblase entsteht oder ob sich ein regelrechter Warmluftkamin bildet, dessen oberes Ende von einer Cumulus-Wolke markiert wird.
- Thermikbrille – Kontrastverstärkende Sonnenbrille mit orange-braunen Gläsern, durch die man die Wolkenkonturen besser sehen kann.
In Gesprächen taucht auch immer wieder ein Wunderding mit dieser Bezeichnung auf, das die Thermik sichtbar machen soll (in Rot und Blau!). Diese wird insbesondere Neueinsteigern immer wieder gerne verkauft und die Absenz davon wird von Abgesoffenen gerne als Entschuldigung verwendet. - Thermikhut – So wird der Sonnenhut der Segelflieger manchmal genannt (auch Thermikbecher oder Narrenkappe).
- Thermiksensor – Gesäß eines Piloten. Geübte Piloten können aufsteigende Luftmassen alleine aufgrund der Bewegungen des Fluggerätes feststellen, die über den Sitz und den Hintern an den Piloten weitergeleitet werden.
Bei Segelflugschülern, die zum ersten Mal alleine fliegen, wird mancherorts nach der A-Prüfung der Thermiksensor „massiert“, d. h. von allen Anwesenden bekommt er einen festen Schlag auf den Hintern. - Threshold – (deutsch Schwelle) Kennzeichnet mit Hilfe von Zebrastreifen den Beginn der Start/Landebahn. Diese „Zebrastreifen“ kodieren die Tragfähigkeit der Piste.
- Touch-and-Go – (deutsch Aufsetzen und Durchstarten) Bei Flugzeugpiloten ein Übung, um die Platzrunde und Landung mehrfach hintereinander zu üben. Bei Gleitschirmpiloten eine meistens spielerische Übung am Startplatz zum Training der Geschicklichkeit und Gerätebeherrschung.
- Transponder – Ein spezieller Sender an Bord eines Luftfahrzeugs, welcher der Luftverkehrskontrolle zur eindeutigen Identifizierung eines Flugzeuges dienen kann. Je nach Flughöhe, Betriebszustand (z. B. 7000 VFR-Flug, Code 7600 = Funkgerät defekt, 7700 = Notfall) oder Vorgabe der Kontrollstelle wird eine bestimmte 4-stellige Zahlenkombination eingestellt, welche dann auf dem Radarschirm des Lotsen neben dem Radarecho eingeblendet wird.
- Trapez – Der dreiecksförmige Steuerbügel beim Hängegleiter und Trike (siehe Ultraleichtflugzeug)
- Trimmen – Zur Einhaltung einer konstanten Geschwindigkeit ohne Kraftanstrengung am Höhenruder wird die Trimmung benutzt. Sie dient auch zum Ausgleich des Pilotengewichts. Schwere Piloten trimmen daher schwanzlastig, leichte Piloten kopflastig.
- Trolly-Dolli – Weitere abschätzige Bezeichnung für eine Flugbegleiterin.
- Türmer – Bezeichnung für einen Flugleiter, Beauftragten für Luftaufsicht (BfL) oder Fluglotsen, also einfach die, die auf dem Tower sitzen.
- Tütenflieger – (Abschätzige) Bezeichnung für Gleitschirmflieger oder für Piloten die ihre Mitflieger zum Erbrechen bringen.
- Turbulenz – Hiermit geben Motorflieger die Stärke der durch Thermik oder Windscherungen verursachten Turbulenzen an. 1200 ft/min Turbulenz entspricht einem Steigen und Fallen von jeweils 6 m/s.
- Turnen – Kunstflug
- Tweety – ADAC-Rettungshubschrauber (Rufzeichen Christoph), wegen der gelben Farbe nach dem Vogel in den Warner-Zeichentrickfilmen benannt.
- Typenbier – Kasten Bier, den ein Segelflieger spendieren muss, wenn er einen Segelflugzeugtyp zum ersten mal fliegt.
U
(zum nächsten Buchstaben – V) . . . (zum Anfang der Liste)
- Überlandflug – Jeder Flug, bei dem die Platzrunde nicht mehr eingesehen werden kann.
- Überzogener Flugzustand – Tritt auf, wenn das Höhenruder solange gezogen wird, bis an den Tragflächen ein Strömungsabriss auftritt. Das Flugzeug ist noch steuerbar, befindet sich aber bereits im Sackflug. Abrupte Betätigung des Seitenruders im überzogenen Flugzustand kann zum Trudeln führen.
- Uhr – Bezeichnung für den Höhenmesser, da er auch einen großen und einen kleinen Zeiger hat.
- Uhrmacher – (veraltet) Sichtflieger, der lieber auf seine Instrumente (Uhren) guckt, anstatt hinauszuschauen um Kollisionen zu vermeiden. Aktuelle Bezeichnung: Cessna-Fahrer. Auch: Schimpfwort für unfähigen Piloten, zuerst gehört in Heinz Rühmanns Film Quax der Bruchpilot.
- unklar – Ein für „unklar“ erklärtes Flugzeug ist nicht lufttüchtig. Während z. B. einer Reparatur wird, um eine irrtümliche Benutzung des Fluggerätes zu verhindern, ein Zettel mit der Beschriftung „Flugzeug unklar“ unter Angabe des Grundes und des Datums in das Cockpit gelegt. Das Flugzeug ist dann „gegrounded“.
- Unterschneiden – Wenn ein Flugzeug bei einer (Not-) Landung auf Wasser mit der Rumpfspitze oder den Flächen geradeaus unter die Wasseroberfläche eintaucht, wird es sehr stark abgebremst, was zu schweren Schäden führt.
- U-Turn – Beschreibt in der Fliegersprache eine Wende um 180°; d. h. man kehrt praktisch um.
V
(zum nächsten Buchstaben – W) . . . (zum Anfang der Liste)
- Vario – Kurzform für Variometer
- Verfolger – Kraftfahrzeug, das beim Ballonfahren dem Ballon folgt und Funkkontakt mit ihm hält, siehe Rückholer.
- Verfranzen – Sich beim Navigieren verirren, siehe Franzen.
- Vorseil – Meistens mit einem Schlauch versteifter bzw. gegen Schäden geschützter Teil des Winden-Schleppseils zwischen Sollbruchstelle und Flugzeug.
W
(zum nächsten Buchstaben – X) . . . (zum Anfang der Liste)
- Welle – Eigentlich Leewelle. Die Welle entsteht im Gebirge bei höheren Windgeschwindigkeiten. Dabei wird der auftreffende Wind am Berg nach oben abgelenkt, welcher sich wellenartig verstärken kann. Merkmal einer Welle sind Lenticularis-Wolken (Lentis), die sich in einer linsenförmigen Form zeigen.
- Wellblech fliegen – Versucht der (vornehmlich Segel-) Flugschüler, mit Blick auf den Fahrtmesser (statt durch Beobachtung des Horizontbilds) die Fluggeschwindigkeit konstant zu halten, stellt sich durch die Trägheit der Instrumentenanzeige und verzögerte Reaktion des Piloten über Pilotenverursachte Oszillation eine wellenförmige Flugbahn mit immer wiederkehrender Beschleunigung und Verlangsamung ein
- Wendemoment – Nicht primär gesteuerte Bewegung des Flugzeugs um die Hochachse, das negative Wendemoment ist ein Nebeneffekt der Bedienung des Querruders.
- Whiskey-Kompass – Der klassische, in Alkohol gedämpft gelagerter Magnetkompass
- Wochenend-Landung – Pro Aufsetzen und wieder Abfedern wird von Montag an ein Wochentag weiter gezählt, ab sechs „Dotzern“ hat man eine Wochenend-Landung. Ebenso gibt es Dienstags-, Mittwochs-Landungen usw.
- Wolkenbasis – Höhe der Unterkante der Wolken. Diese ist abhängig vom Taupunkt und der herrschenden Temperatur (also dem Spread) und kann einfach errechnet werden.
X
(zum nächsten Buchstaben – Y) . . . (zum Anfang der Liste)
Y
(zum nächsten Buchstaben – Z) . . . (zum Anfang der Liste)
- Y-Tours – Scherzname für die Flugbereitschaft der Bundeswehr, oft auch Y-Reisen genannt: Wir buchen, Sie fluchen! (Scherz bei Flügen in den Auslandseinsatz)
Z
- Zelle – Alle tragenden Teile des Flugzeugrumpfs.
- Ziellandung – Landung ohne Motorkraft, meistens zu Trainingszwecken. Ziel ist es, einen bestimmten Landeplatz exakt ohne Motorkraft anzufliegen. Soll dem Training einer Notlandung bei Motorausfall dienen.
- Zweipunkt-Landung – Aufsetzen bei der Landung mit dem Hauptfahrwerk zuerst, auch Radlandung genannt.
- Zwieback-Säge – Motorsegler
ICAO-Alphabet und Aussprache
- Im deutschen Flugfunk wird auch die Ziffer 2 als Zwo ausgesprochen, um Verwechselungen mit der Ziffer 3 zu vermeiden.