Als Portugiesische Galeere (Physalia physalis) bezeichnet man eine Art aus der Gattung der Seeblasen (Physalia), die zu den Staatsquallen (Siphonophora) gezählt wird. Im weiteren Sinne werden manchmal auch eng verwandte Arten aus derselben Gattung wie z. B. Physalia utriculus als Portugiesische Galeere bezeichnet. Die weitverbreitetste und im engeren Sinne gemeinte Art ist jedoch Physalia physalis.
Portugiesische Galeere | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Aufbau des Tieres
Das Tier selbst ist eine Polypenkolonie, auch wenn sie die Erscheinungsform einer Qualle hat. Ihr Name verweist auf die Organisation der Polypen, die sich im Lauf der Evolution zu Kolonien zusammen getan haben. Die Einzeltiere bleiben Zeit ihres Lebens miteinander verbunden. Jede Portugiesische Galeere besteht aus einer Vielzahl von Polypen mit spezialisierten Aufgaben. Fresspolypen, Geschlechtsglocken, Wehrpolypen, Deckblätter und Fangfäden kooperieren miteinander. Einzeln sind sie nicht lebensfähig.
Vorkommen
Die Portugiesische Galeere findet sich in erster Linie im Pazifischen Ozean, zum Beispiel vor Nauru, aber auch vor den Kanarischen Inseln und vor Portugal. 1975 waren große Schwärme auch vor der niederländischen Küste anzutreffen.
Aussehen
Die objektiv hübsche, bläulich schimmernde Gasblase ist mit Kohlendioxid (CO2) und Stickstoff (N2) gefüllt und sorgt für den Auftrieb. Sie wird als Segel genutzt und von einem einzigen Polypen gebildet. Die Tentakel sind etwa 15 m lang, können aber in seltenen Fällen bis zu 50 m Länge erreichen.
Erkennungsmerkmale
Blauviolett schimmernde, bis 30 cm messende sackförmige Gasblase mit zahlreichen blauen, weißen oder rotvioletten Tentakeln. Die Physalia utriculus ist kleiner - ca. 5 bis 8 cm
Gift
An den Tentakeln finden sich bis zu 1000 Nesselkapseln pro cm, die ein Giftgemisch aus verschiedenen Eiweißen enthalten. Dieses wirkt schon bei Hautkontakt direkt an den Nervenzellen, wo es zu einer Übererregung führt. Dadurch bleibt die Muskulatur ständig kontrahiert, Atemstillstand und Herzversagen sind die Folge.
Sofortmaßnahmen bei Hautkontakt
- Keinen Druck auf die Nesselfäden ausüben.
- Auf keinen Fall darf die vernesselte Stelle mit Süßwasser gespült werden, da dies die Nesselzellen erst recht zum Platzen anregt. Großzügige Spülungen also nur mit Salzwasser. Auf keinen Fall versuchen, die Nesselzellen abzureiben - auch hier wäre ein Platzen noch intakter Zellen mit vermehrtem Giftausstoß die Folge.
- Betroffene Stellen mit trockenem Sand bedecken und vorsichtig mit einem Spatel abstreichen.
- Um den Schmerz zu lindern, kann eine 5%ige Essiglösung auf der Haut verteilt (nicht einreiben) und 30 Minuten wirken gelassen werden. Anschließend spülen (Salzwasser) und erneut Essiglösung für 20-30 Minuten einwirken lassen.
Ärtzliche Hilfe ist unumgänglich!
Eine weitere große Gefahr von Nesselgiften liegt in der hohen Wahrscheinlichkeit, einen allergischen Schock zu erleiden. Deshalb ist es ratsam, das Opfer viel trinken zu lassen, sofern es noch bei Bewusstsein ist.